Was haben Marvin Plattenhardt, Dennis Aogo, Jens Hegeler, Ivan Perisic und Branimir Hrgota gemeinsam? Erst saßen sie auf der Bank, am 33. Spieltag stehen sie im Rampenlicht.   

Der Spaßverderber

Eigentlich war es für den FC Schalke 04 eine perfekte Woche. Nachdem man mit Trainer Jens Keller bis 2015 und mit Superstar Julian Draxler bis 2018 verlängert hatte, wollte man im scheinbar einfachen Heimspiel gegen den zuletzt schwachen VfB Stuttgart eine feierliche Woche mit einem Sieg und dem damit verbundenen Einzug in die Champions-League-Qualifikation perfekt beschließen. Doch das Team um den angeblich vom FC Arsenal umworbenen Torhüter Sven Ulreich hatte da etwas dagegen. Die Schalker scheiterten mehrfach am starken Schlussmann und verloren am Ende mit 2:1. Dass die Gelsenkirchener nun ins „Endspiel“ um Platz vier gegen den SC Freiburg müssen, dürfte Ulreich absolut egal sein. Für ihn und seine Teamkollegen geht es nun noch um einen versöhnlichen Saisonabschluss im Heimspiel gegen Mainz – und natürlich um das Highlight der Saison, das DFB-Pokalfinale am 1. Juni gegen den unschlagbar erscheinenden FC Bayern München. Ulreich jedenfalls ist schon bereit: Seine starke Leistung am Samstag bescherte im die Sportal-Note zwei und damit acht Punkte bei Comunio.

Nur ein Verteidiger in der Abwehr

Und dieser heißt Naldo. Wolfsburgs Abwehrchef half seinem Team maßgeblich dabei, den Champions-League-Finalisten aus Dortmund lange Zeit in Schach zu halten, und trug mit einem Treffer sogar dazu bei, dass die Wölfe eine Zwei-Tore-Führung herstellten. Lange Zeit konnte das Team von Dieter Hecking die 3:1-Führung halten, wobei vor allem Naldo als „Turm“ in der Innenverteidgung einen sehr guten Eindruck machte. Dass der BVB kurz vor Schluss noch seine Qualität ausspielen und einen 3:3-Endstand herstellen konnte, trübt das starke Gesamtbild des brasilianischen Verteidigers nicht allzu sehr. Note zwei, ein Tor, dreizehn Punkte.

Dass Naldo der einzige Verteidiger in der Top-Elf-Abwehr ist, stimmt so nicht ganz – auch die beiden anderen in der Dreierkette sind gelernte Verteidiger. Doch Marvin Plattenhardt vom 1. FC Nürnberg hatte beim Spiel in Düsseldorf eine andere Rolle: Der junge Linksverteidiger wurde nach einer schwachen ersten Hälfte seines Clubs für den Offensivmann Alexander Esswein eingewechselt und half zunächst im linken Mittelfeld dabei, nicht noch mehr anbrennen zu lassen. Als die Fortuna dann plötzlich nervös wurde und nachließ, konnte Plattenhardt auch etwas mehr zur Offensive beitragen. Als sich in der 64. Minute die Gelegenheit für den Standardspezialisten ergab – ein Freistoß aus aussichtsreicher Position – und der eigentlich vorgesehene Schütze, Hiroshi Kiyotake, fehlte, zirkelte Plattenhardt den Ball ins Tor und erzielte somit den Siegtreffer für den Club, der erstmals seit über zwei Jahren einen Rückstand drehen konnte. Belohnt wurde er von Sportal mit der Note 2,5.

Abwehrspieler Nummer drei hat schon lange nicht mehr in der Verteidigung gespielt – nun ja, zuletzt beim 2:9 in München. Davon abgesehen kam Dennis Aogo in der gesamten Rückrunde im Mittelfeld zum Einsatz, zumeist links oder halblinks. So spielte der 26-jährige Ex-Nationalspieler auch beim Auswärtsspiel in Hoffenheim links vorne im 4-2-3-1-System der Hamburger und konnte dort immerhin ein Tor nach starker Vorlage von Stürmer Heung-Min Son erzielen. Dennoch will der HSV Aogo angeblich verkaufen, um die schwache Kasse nach rekordverdächtig schlechtem finanziellen Jahr wieder etwas zu stärken. Der variabel einsetzbare Spieler erhielt die Note drei – neun Comunio-Punkte.

Stars und Hegeler

Dass sich beim BVB alles nur noch um das Champions-League-Finale im Wembley-Stadion gegen den FC Bayern München dreht, zeigten die Schwarz-Gelben 80 Minuten lang beim Spiel in Wolfsburg, in dem sie zwar früh in Führung gingen, jedoch durch ungewohnte Nachlässigkeiten innerhalb kurzer Zeit drei Gegentore kassierten. Nach einer offenbar deutlichen Halbzeitansprache von Trainer Jürgen Klopp verbesserte sich das Team um Linksaußen Marco Reus im zweiten Abschnitt kontinuierlich und drehte in den letzten zehn Minuten noch einmal auf: Mit einem Kraftakt, in dem die Borussia einmal mehr ihre unglaubliche Qualität in der Offensive unter Beweis stellte, gelang dem Meister von 2011 und 2012 durch einen Doppelpack von Marco Reus noch der Ausgleich. Dieser war damit Dortmunds Man of the Match, was auch Sportal durch die Note 1,5 bestätigte.

Damit Jens Hegeler auch einmal von Beginn an spielen durfte, mussten sich erst zwei Akteure von Bayer 04 Leverkusen verletzen. Angesichts des bereits abgesicherten dritten Platzes für die Werkself schienen die Ausfälle von Gonzalo Castro und Sidney Sam nicht allzu schlimm zu sein – und dies bestätigte der ehemalige Nürnberger Hegeler, der ungeahnte Offensivqualitäten aufblitzen ließ und auf Rechtsaußen ein furioses Spiel ablieferte. Seine Bindung zu den Mitspielern war klasse und seine beiden Tore sorgten für ein sehr gutes Ergebnis im letzten Heimspiel in dieser Saison. Dieses Match wird Hegeler mit Sicherheit lange im Gedächtnis bleiben, denn es könnte für ihn ein Wendepunkt in seiner Karriere sein. Durch seine Leistung erhielt er nicht nur ebenso wie Reus 18 Comunio-Punkte; Hegeler hat sich vor allem wieder richtig ins Spiel gebracht, was Sami Hyypiäs Planungen für die neue Saison angeht.

Drei Spieler aus der Top-Elf des Tages spielten am Samstag in Wolfsburg. Neben Naldo und Marco Reus schaffte es auch Ivan Perisic, der Linksaußen des VfL, in diese Elf. Durch den Doppelpack gegen seinen Ex-Klub Borussia Dortmund drehte er fast im Alleingang die Partie. Nach langer Verletzungspause meldete sich der Kroate damit in seinem ersten Spiel von Beginn an seit Anfang März eindrucksvoll zurück. Durch die Note zwei und seinen Doppelpack wurden zu seinem Comunio-Konto weitere 16 Punkte addiert.

Der einzige Spieler, der es sowohl in der letzten als auch in dieser Woche in die Elf des Tages schaffte, ist Kevin de Bruyne. Der Belgier zeigte in den letzten beiden Spielen, dass er den Abstiegskampf annehmen und seinem Team durch Leistung weiterhelfen kann. Wie schon gegen Hoffenheim traf de Bruyne auch gegen Eintracht Frankfurt und sorgte damit dafür, dass Werder am letzten Spieltag nicht mehr zittern muss. Indes ist immer noch unklar, wo der 21-jähtige in der nächsten Saison spielen wird: Sowohl Borussia Dortmund als auch Bayer Leverkusen bekunden öffentlich ihr Interesse. Klar ist bislang nur, dass es das letzte Heimspiel für de Bruyne als Spieler von Werder Bremen war, denn der FC Chelsea wird ihn definitiv kein weiteres Jahr an die Weser verleihen. So verabschiedete er sich würdig von den Werder-Fans und fuhr wie schon letzte Woche zwölf Comunio-Punkte ein.

Wo kommt der denn her?

Diese Frage dürften sich viele Fußballfans gestellt haben, als sie den Dreierpack von Branimir Hrgota bestaunten. Bitte, von wem? Branimir Hrgota ist ein schwedischer Fußballspieler mit kroatischem Pass, der in Bosnien geboren wurde und aktuell für Borussia Mönchengladbach spielt. In elf Kurzeinsätzen als Einwechselspieler gelang dem 20-jährigen kein Assist und dennoch ließ ihn, wohl zu Hrgotas eigenen Überraschung, sein Trainer Lucien Favre beim Spiel in Mainz von Beginn an spielen. Hrgota bedankte sich mit einem grandiosen Spiel als hängende Spitze, indem er dreimal traf und seiner Borussia damit einen 4:2-Auswärtssieg bescherte. Wer am Freitag auf dieses Szenario gewettet hätte, wäre nun wohl ein reicher Mann. Hrgota bewarb sich für weitere Einsätze in der Startelf und wahrte seinem Team damit noch eine Minimalchance auf einen Platz in den Top 6, der für den Einzug in die Europa League berechtigen würde. Selbstverständlich erhielt Hrgota die Bestnote und damit 21 Punkte bei Comunio.

Wo er herkommt, ist bekannt – und doch war VfB-Stürmer Vedad Ibisevic in der Rückrunde nicht oft als Torschütze zu sehen. Zwei verwandelte Elfmeter und ein Treffer gegen den SC Freiburg hatte der Bosnier bis Samstag geschafft; negativ aufgefallen ist er in dieser Saison dagegen schon häufig genug: Ein Platzverweis, zehn gelbe Karten, insgesamt vier Spiele Sperre und insgesamt dreizehn (!) Spiele, in denen er eine schlechtere Note als die Note 4,0  und damit Minuspunkte bei Comunio erhielt. Doch im Spiel auf Schalke avancierte er durch zwei Treffer nach guten Vorlagen von der Seite, bei denen er sträflich allein gelassen worden war, zum Matchwinner. Sein Doppelpack führte zum Auswärtssieg für die Stuttgarter, die damit Selbstvertrauen für das schwierige Pokalfinale gegen den FC Bayern sammeln konnten. Ibisevic jedenfalls scheint rechtzeitig wieder in Form zu kommen. Note 1,5.

Der Mann, der verhinderte, dass 1899 Hoffenheim auf Platz 15 sprang, heißt Heung-Min Son. Einen Treffer und eine Torvorlage steuerte der fluide Offensivmann zum 4:1-Sieg des HSV bei, woduch er sein Team auf die Siegerstraße brachte. Kein Wunder, dass der erst 20-jährige Südkoreaner von Borussia Dortmund umworben sein soll: Zehn Millionen Euro stehen als Ablöse für den Südkoreaner, der zwölf Saisontore erzielt hat, im Raum. Für seine Leistung am Wochenende erhielt Son elf Comunio-Punkte (Note 2). Möglich, dass das Spiel zu Hause gegen Bayer Leverkusen am nächsten Samstag das letzte Pflichtspiel von Son für den HSV sein wird.

Im Überblick

Ulreich (8P)

Naldo (13P) – Plattenhardt (11P) – Aogo (9P)

Reus (18P) – Hegeler (18P) – Perisic (16P) – de Bruyne (12P)

Hrgota (21P) – Ibisevic (16P) – Son (11P)

Die Elf des Tages kommt insgesamt auf 153 Punkte und einen Marktwert von 43.700.000 Euro!