Lucio gewinnt die Champions League mit Inter Mailand

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In Leverkusen war er das Jahrhunderttalent, das nach 18 Monaten beinahe schon das Triple gewann. In München wurde er gefeiert und verjagt – bis er sich auf die grausamste Weise zurückmeldete. Comunio-History – mit Lucio!

Wie viele brasilianische Jungstars kamen in den letzten zwei Jahrzehnten für viel Geld in die Bundesliga und konnten den Vertrauensvorschuss nicht rechtfertigen? Inzwischen gilt es als großes Risiko, junge Spieler aus einer der größten Fußballnationen zu locken. Werder Bremen und der HSV können darüber ein Buch schreiben.

Im Januar 2001 jedoch bewies die Scouting-Abteilung von Bayer 04 Leverkusen ihr Gespür, indem sie ein brasilianisches Talent verpflichteten, das sich ein Jahrzehnt lang als einer der besten Abwehrspieler der Welt präsentieren würde. Für einen Risikopreis von 8,5 Millionen Euro holte die Werkself einen 22-Jährigen aus Porto Alegre.

Heute wissen wir: Reiner Calmund hatte damals ein goldenes Händchen. Lucio schlug schon im ersten Halbjahr voll ein, sammelte 73 Comunio-Punkte. In der dramatischen Saison 2001/02, die Leverkusen auf Platz zwei der Liga, Champions League und des DFB-Pokals beendete, war der Youngster absoluter Leistungsträger und stieg in die oberste Klasse des Weltfußballs auf.

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Platz 8: Lukasz Piszczek (Hertha BSC, Borussia Dortmund), 759 Punkte (Stand: 17. Mai 2018) Bildquelle: Picture Alliance

Von Leverkusen nach München

Auch nach dem verlorenen Champions-League-Finale blieb Lucio in Leverkusen. Die fürchterliche Saison 2002/03 (Platz 15) machte die Werkself mit dem dritten Rang im Jahr darauf vergessen. Lucio blieb bei Comunio ein Punktegarant: 159, 85 und 155 Punkte zwischen 2001 und 2004.

Dass Titel mit Leverkusen schwieriger zu erreichen waren als mit dem FC Bayern, war wohl ein Hauptgrund für Lucios Transfer zum FC Bayern München im Sommer 2004. Ein halbes Jahrzehntlang sollte „das Pferd“ die Fans des Rekordmeisters mit seinen kompromisslosen Abwehraktionen und seinen ambitionierten Vertikalsprints begeistern.

Titel, aber nicht der große Coup

Double 2005, Double 2006, Double 2008. Die Jahre beim Rekordmeister hielten, was sie versprachen. Lucio baute seinen Trophäenschrank aus, war stets Teil einer starken Mannschaft, der jedoch der ganz große Coup verwehrt blieb. Drei weitere Male knackte der Innenverteidiger die 100-Punkte-Marke im Managerspiel.

Ebenfalls dreimal erreichten die Bayern zwischen 2004 und 2009 das Viertelfinale der Champions League, gegen Chelsea, den AC Mailand und Barcelona war jedoch zumeist deutlich Schluss. Dennoch konnte sich Lucio einen Verbleib an der Isar bis zum Karriereende vorstellen, in der Hoffnung, mit dem FCB den größten aller Triumphe zu landen. Doch es kam anders.

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Die Genugtuung gegen van Gaal

Der Sommer 2009 kam, und mit ihm Louis van Gaal. Der autoritäre Niederländer machte schnell deutlich, dass er nicht auf die Fähigkeiten des langjährigen Leistungsträgers Lucio setzte – und sägte ihn ab. Lucio fand bei Inter Mailand ein neues Zuhause, die Karriere von Holger Badstuber begann.

Dass ausgerechnet auf die Ausbootung die beste Saison in Lucios Karriere folgte, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Meisterschaft und Pokalsieg auch in Italien, und – acht Jahre nach der Finalniederlage mit Leverkusen – der Einzug ins Finale der Königsklasse. Gegner? Natürlich der FC Bayern mit Louis van Gaal.

Lucio spielte über volle 90 Minuten und beobachtete, wie sein stürmender Teamkollege Diego Milito die Bayern-Innenverteidigung Daniel van Buyten und Martin Demichelis zweimal überwand. Der FCB musste drei weitere Jahre warten, Lucio reckte die Champions-League-Trophäe in die Lüfte.

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