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Am 5. Spieltag werden natürlich keine Titel vergeben oder Meisterschaften vergeben, dennoch nimmt die Liga dort bereits Fahrt auf. Zumindest, wenn Vollgas-Trainer Jürgen Klopp das Zepter schwingt. In der Saison 2012/13, der BVB hatte zuvor zwei Mal überraschend die Meisterschaft gewonnen, waren die Schwarz-Gelben am 5. Spieltag bei der Eintracht zu Gast und konnten dort nicht die erhoffte Wiedergutmachung erzielen.
Borussia Dortmund hatte in der Woche zuvor mit 2:3 beim Hamburger SV verloren, daher rotierte Trainer Klopp ganz sanft und gönnte Mario Götze eine Pause. Für ihn begann Jakub Blaszczykowski im rechten Mittelfeld. Marco Reus und Ivan Perisic komplettierten die offensive Dreierreihe.
Ansonsten gab’s bei den Dortmundern die üblichen Verdächtigen. Mats Hummel und Neven Subotic in der Innenverteidigung, Roman Weidenfeller im Tor und auf der Doppelsechs kamen Sebastian Kehl und Mo Leiter zum Einsatz.
Bei den Hessen fehlten der verletzte Olivier Occean, dafür stürmte Erwin Hoffer in vorderster Front. während Primin Schwegler und Sebastian Rode im zentralen Mittelfeld Alex Meier auf der Zehn absicherten.
Kurioserweise legte der Aufsteiger los wie die Feuerwehr und wollte dem Deutschen Meister mit seinen eigenen Waffen schlagen und von Beginn an zeigen, wer hier Herr im Hause ist. So hatte die Partie von Beginn an hohes Tempo, Torchancen aber gab es wenige.
Mit einem Doppelschlag nach knapp einer halben Stunden sorgte der BVB aber dann zunächst für klare Verhältnisse. Lukasz Piszczek und Reus trafen für die Gäste (25. und 28.) zur 2:0-Pausenführung.
Eigentlich ja ein klares Ding für die damaligen BVB-Jungs, die nach zwei Meistertitel mit erheblich Selbstvertrauen ausgestattet waren. Nach Wiederanpfiff bewies aber die Eintracht, dass sie große Moral hatte. Erst verkürzte Stefan Aigner in der 29. Minute, ehe Takeshi Inui nur zwei Minuten später den Ausgleich erzielte. Bitte für die Veh-Elf, dass der zur Pause gekommene Götze (für Reus) ebenfalls kurze Zeit später wieder die Führung für den BVB erzielte.
Aber auch davon ließen sich die Frankfurter nicht schocken, sondern spielten munter nach vorne – und dieser Kampfgeist wurde in der 73. Minute belohnt, als Bamba Anderson eine Flanke von Bastian Oczipka aus kurzer Distanz zum verdiente Ausgleich ins Tor köpfte. Spektakel pur, eben!
Für BVB-Coach war es etwas zu viel Spektakel. Er musste in der Nachspielzeit auf die Tribüne, zeigte sich dabei aber eher wütend auf seine Elf, als auf Schiedsrichter Florian Meyer, der eine Armbewegung von Carlos Zambrano gegen Robert Lewandowski nur mit Gelb ahndete. Ok, vielleicht war das auch der Grund für Klopps Verhalten…
Comuniotechnisch war die Partie aber ein klares Remis. Sowohl die Eintracht als auch der BVB kamen auf 35 Zähler. Während bei den Hessen Aigner und Inuit doppelt punkten konnten, waren bei den Schwarz-Gelben Reus, Piszczek und der eingewechselte Götze im zweistelligen Bereich unterwegs.
Am Ende der Saison erreichte die Eintracht phänomenal die Europa League, der BVB kam mit 25 Rückstand auf den FC Bayern auf Platz 2 und unterlag zu allem Überfluss auch noch den Münchner im Champions-League-Finale.