Wagner, Uth, Kramaric

Foto: © imago / Elbner
Die TSG Hoffenheim ist auf dem Weg die beste Saison seit ihrem Aufstieg hinzulegen. Erstmals winkt die Teilnahme am internationalen Geschäft. Mitverantwortlich ist die Sturmreihe der Kraichgauer. Keine Mannschaft kann in vorderster Reihe so sehr rotieren, ohne an Qualität zu verlieren. 

In der 52. Minute gab es mal wieder den obligatorischen Wechsel in der Offensive. Marco Terrazzino (7 Punkte), dieses Mal im Mittelfeld aufgeboten, ging und Andrej Kramaric (81) kam. 25 Minuten später sorgte der Kroate mit seinem vierten Jokertor in dieser Spielzeit für das 3:2. Für Hoffenheim war es gar schon der zwölfte Jokertreffer  – zu diesem Saisonzeitpunkt Einstellung des Bundesligarekords von Werder Bremen.

Für Comunio-Manager ist die Sturmformation der Hoffenheimer Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite weiß man nie so recht, wer denn nun neben Sandro Wagner (80), dem einzig gesetzten Stürmer, auflaufen wird. Auf der anderen Seite besteht aber auch die Hoffnung, dass im Angriff früh genug gewechselt wird, um noch die Punkte des Jokers abzugreifen. 

Frühe Wechsel als Methode

Denn von den zwölf Toren, die nach Einwechslung erzielt wurden, gehen wirklich elf auf das Konto der Stürmer. Nur Nadiem Amiri fällt da mit einem Treffer aus der Reihe. Neben Kramaric trafen noch Adam Szalai (43) und Mark Uth (56) jeweils drei Mal. Terrazzino kommt auf ein Tor als Teilzeitkraft.

Dahinter steckt Methode. „Ein früher Wechselzeitpunkt ist entscheidend, wenn du was von deinem Joker erwarten willst. Wenn ich mir andere Teams anschaue, wechseln die deutlich später“, erklärt Trainer Julian Nagelsmann, der damit auch schon in der vergangenen Saison mit fünf Treffern in 13 Spielen Erfolg hatte. 

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„Ich habe schon den Anspruch, die Einwechselspieler zu nutzen, dass das Spiel besser wird oder eine andere Charakteristik kriegt“, holt Nagelsmann weiter aus. Dazu passt, dass seine Stürmer unterschiedliche Qualitäten in die Waagschale werfen. So kann der Coach je nach Situation unterschiedlich reagieren. 

Gänzlich unberührt von der Stürmerrotation bleibt dabei Wagner, und dass, obwohl er aktuell in der Formkrise steckt und reichlich Minuspunkte einfuhr. Den letzten seiner insgesamt zehn Saisontreffer erzielte er am 17. Spieltag. 

Wagner auch ohne Tore wichtig

Mit seiner bulligen und vor allem unangenehmen Art trägt er aber dazu bei, dass seine Sturmpartner glänzen. Er schafft den Raum für die Nebenleute. Gerade mit fortlaufenden Saisonverlauf wechselte Nagelsmann immer häufiger die Partner von Wagner. 

Als Kramaric am Ende der Hinrunde in einer kleinen Torkrise steckte, wirbelte Uth um Wagner herum. Dann durften beide aufgrund der Rotsperre des Platzhirsches ran. Plötzlich war auch der vorher chancenlose, aber pfeilschnelle Terrazzino wieder gefragt. 

Und auch als Kramaric die Treffsicherheit wiederfand, hielt Nagelsmann den amtierenden englischen Meister dennoch als Jokerwaffe in der Hinterhand – mit Erfolg. Denn obwohl Uth aktuell verletzt ausfällt und Terrazzino im Mittelfeld gebraucht wurde, hat er mit Szalai einen weiteren Stürmer im Kader, der weiß wo die Kiste steht (fünf Saisontore). 

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Den Ungarn hatten viele schon abgeschrieben und mit einem Vereinswechsel im Winter gerechnet, aber im aktuellen Höhenflug der Mannschaft hat auch er seine Form wiedergefunden. Nagelsmann versteht es perfekt, allen Angreifern das Gefühl zu vermitteln, wichtig zu sein. 

Schließlich bedeutet der Platz auf der Bank nicht, hintendran zu sein. Und so verwundert es nicht, dass Hoffenheim als einziges Team vier Stürmer unter den Top 30 der Angreifer hat. Die Einsatzchance kommt, eher früher oder später.

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