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Ein Defensiv-Dreierpack soll Holstein Kiel zu mehr Stabilität in der Arbeit gegen den Ball verhelfen – und hoffentlich zu weniger Gegentoren. Doch was können die drei im Managerspiel? Die beiden Innenverteidiger David Zec und Ivan Nekic sowie Linksverteidiger John Tolkin im Comunio-Check.
David Zec: Holstein Kiel baut auf Stabilität im Zentrum
Abwehr, Comunio-Marktwert: 2.860.000, kommt von NK Celje
Position und bisherige Karriere: Der neue Abwehrchef der Kieler heißt David Zec. Der 25-jährige Slowene ist Innenverteidiger – und auch nur das. Mit 1,90m ist er der klassische Abwehrhüne, der die zentrale Position verstärken soll.
Aufgewachsen bei NK Triglav verschlug es ihn bereits mit 18 zu Benfica Lissabon nach Portugal, wo man sein großes Talent erkannte und ihn entwickeln wollte. Doch so richtig konnte der beim Entwicklungsklub nie Fuß fassen. Eine Leihe zu Rukh Lviv folgte, wo er ebenfalls keine Stabilität fand. Deshalb ging es zurück in die Heimat zu NK Celje, wo er sich besser entwickelte, zum Stammspieler aufschwang und teilweise sogar als Kapitän die Mannschaft aufs Feld führte. Mit 25 Jahren und einer Menge Erfahrung nimmt er nun seinen zweiten Anlauf im europäischen Spitzengeschäft.
Situation: Colin Kleine-Bekel fällt noch immer mit seinem Kreuzbandriss aus, auch wenn er langsam ins Training zurückkehrt. Patrick Erras hat langfristige Probleme mit einer Gehirnerschütterung. und Abwehrhüne Carl Johansson wird mit Knie- und Rückenproblemen einfach nicht fit. Dazu fällt auch Timo Becker hin und wieder aus. Es war also an der Zeit, die Innenverteidigung personell aufzubessern – das ist nun passiert.
David Zec wurde bei Kiel sofort Stammspieler als zentraler Innenverteidiger und wird das auch bleiben. Möglich ist, dass er auf die rechte Seite der Dreierkette ausweicht, wenn Erras oder Johansson wieder fit sind. Doch auch dort dürfte er sicher spielen.
Marktwert und Entwicklung: David Zec ist mit 1,5 Millionen bei Comunio eingestiegen – und durch starke Leistungen gut gestiegen. Fünf, zwei und zwei Punkte können sich sehen lassen. Nach einem Peak bei 3,3 Millionen scheint er sich nun etwas unter der drei-Millionen-Marke einzupendeln.
Ivan Nekic: Kaderbreite für Kiels Innenverteidigung
Abwehr, Comunio-Marktwert: 1.570.000, kommt von NK Varazdin
Position und bisherige Karriere: Wie Zec ist auch der Kroate Ivan Nekic vor allem eines: Innenverteidiger. Mit 1,85m ist er etwas kleiner und wendiger, passt dadurch noch etwas besser auf die Halbverteidiger-Position, doch anderswo wird er wohl kaum zu sehen sein.
Anders als Zec machte Nekic bisher noch keinen Versuch in einer Top-10-Liga. Er wechselte mehrfach in der Jugend, ehe er bei NK Inter Zapresic in der kroatischen ersten Liga seinen Durchbruch schaffte. Einen kleinen Versuch im Ausland gab es allerdings noch: Er wechselte nach Polen zu Snadecja Nowy Sacz, wo er sich allerdings nicht durchsetzen konnte. Es ging zurück nach Kroatien zu NK Varazdin, wo er schnell zum unantastbaren Stammspieler in der Innenverteidigung wurde.
Situation: „Mit Ivan Nekic gewinnen wir eine weitere Alternative für unsere Defensivreihe“, erklärte Sportgeschäftsführer Carsten Wehlmann den Transfer. Und das gibt auch schon eine Einordnung, wie es bei Nekic aussieht: Anders als Zec ist dieser nämlich vorerst als Breitenspieler für den Kader vorgesehen. Er kann sich natürlich in die Startelf spielen – und wenn er seine Chance nutzt, stehen ihm bei der bisher schlechtesten Defensive der Liga alle Türen offen. Doch geplant ist er zunächst einmal als Tiefenoption.
Marktwert und Entwicklung: Wie Zec stieg auch Nekic mit 1,5 Millionen bei Comunio ein – nach einem Tag ist er natürlich als Neuzugang auch etwas gestiegen. Allzu hoch wird sein Starterbonus allerdings nicht gehen, da schnell klar werden wird, dass er nur eine Backup-Option ist. Bei zwei Millionen dürfte entsprechend Schluss sein. Dann wird sein Marktwert – je nach Leistungen – wohl wieder auf eine Million oder niedriger fallen, wo auch die anderen Innenverteidiger mit unklarem Stammplatz liegen.
John Tolkin: Ein neuer Rekordtransfer auf einer dringend benötigten Position
Abwehr, Comunio-Marktwert: 2.030.000, kommt von den New York Red Bulls
Position und bisherige Karriere: Der wohl spannendste Transfer von Holstein Kiel ist der von John Tolkin – der neue Rekordtransfer der Störche mit einer kolportierten Ablösesumme zwischen zwei und drei Millionen Euro. Bei den New York Red Bulls kam er durch die Nachwuchsakademie und entwickelte sich zum Profi.
Seine Hauptposition ist eindeutig: Er ist Linksverteidiger. Doch er hat auch schon als offensiver Flügel und vereinzelt im zentralen Mittelfeld gespielt. Geplant wird der US-Nationalspieler allerdings für den linken defensiven Flügel vor der Dreierkette.
Situation: Denn dort ist Kiel immer noch auf der Suche nach einem neuen Stammspieler, nachdem man im vergangenen Sommer Leihspieler Tom Rothe zurück an Borussia Dortmund (bzw. dann an den 1. FC Union Berlin) verloren hat. Tymoteusz Puchacz ist gefloppt und durfte wieder gehen. Dominik Javorcek macht zwar einen guten Eindruck, überzeugt bisher allerdings hauptsächlich als Joker – und Alexander Bernhardsson wird offensiver gebraucht. Deshalb half in der Hinrunde meist Finn Porath – gelernter Zehner und in der Vorsaison zum rechten Wingback umgeschult – auf dem linken Flügel aus. Mit Tolkin kommt ein klarer Stammplatz-Kandidat, der Porath wieder nach rechts verdrängen sollte, sobald er sich im neuen Verein eingefunden hat.
Marktwert und Entwicklung: Tolkin stieg mit zwei Millionen bei Comunio ein, doch aufgrund der 90 Minuten auf der Bank am vergangenen Wochenende war sein früher Anstieg schnell gestoppt. Derzeit steht er wieder nahezu am Einnstiegsmarktwert. Schaut man sich seine Statistiken aus der MLS an, könnte hier mächtig Punktepotenzial schlummern – und so würde es nicht verwundern, wenn er – sobald er Stammspieler ist – bis an die drei Millionen kommt. Dafür muss er es allerdings