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Beim HSV läuft wieder alles verrückt. Zwei Siege zum Start? Kurz danach Krise. Endlich ein geiler Sturm? 38 Minuspunkte. Talente aus den eigenen Reihen? Spielen und rocken! Der Trainer? Gar nicht im Fokus. MvP? Aaron Hunt. Die Comunio-Zahlen zum Saisonstart.
Was für ein Start!
Sechs Punkte aus zwei Spielen? Verkehrte Welt in der Stadt der unzähligen Brücken. Direkt nach Abpfiff des Freitagsspiels des 2. Spieltags in Köln war der HSV sogar Tabellenführer. Albin Ekdal startete mit 14 Punkten aus zwei Spielen in die Saison, Bobby Wood und Andre Hahn erzielten jeweils einen Treffer. Vielversprechender Auftakt.
Das Goldene Tor zur Saisoneröffnung gegen Augsburg erzielte übrigens Nicolai Müller. Ihr erinnert euch? Der Mann, dessen Saison nach dem Torjubel beendet war. Kreuzbandriss! Müller ist übrigens Stand jetzt Comunios bester Spieler nach Punkten pro Spiel. Ein Spiel, zehn Punkte.
Jung kickt gut: Die jüngsten Torschützen der Comunio-Geschichte
Ibrahim Tanko (17 Jahre, 250 Tage): Es fing so gut an: In seiner ersten Saison trug sich der damals 17-jährige Tanko am 34. Spieltag gegen den großen FC Bayern München zum ersten Mal in die Torschützenliste ein. Danach konnte der Ghanaer die Hoffnungen aber nicht mehr erfüllen. Als negative "Bestleistung" steht immerhin ein 40. Platz in den Comunio-Annalen. Mit -26 Saisonpunkten zehn Jahre später.
Die Mega-Durststrecke
Wer nach diesem Traumstart auf eine Saison in ruhigen Gewässern gehofft hatte, wurde schnell auf den Boden der Tatsachen geholt. Es folgten vier Niederlagen nacheinander, bei ganz dürftigen Vorstellungen. Im Managerspiel sammelte das Kollektiv viermal am Stück Minuspunkte – von -2 gegen Hannover bis zu -26 gegen den BVB. Dennis Diekmeier schrieb in dieser Phase viermal rote Zahlen, fuhr stolze 14 Minuspunkte ein. Inzwischen ist er sie wieder los.
Das Flop-Duo
Was mit je einem Tor in zwei Spielen startete, steht nun mit immer noch je einem Tor in elf Spielen am falschen Ende des individuellen Comunio-Rankings. Bobby Wood und Andre Hahn, die offensiven Hoffnungsträger, haben seit Ende August nicht mehr getroffen und reihen Minuspunkt um Minuspunkt an. Wood alleine hat in neun Einsätzen siebenmal die Note 5,0 erhalten. Beide stehen bei -19 Punkten insgesamt, ihre Marktwerte sind inzwischen sechsstellig. Eine herbe Problemzone, die Markus Gisdol so nicht erwartet hatte.
Die Youngster übernehmen… alles!
Wenn die Etablierten es nicht richten, wer dann? Die Antwort darauf gab’s beim HSV in den letzten Jahren in dieser Form selten. Die Jungen aus den eigenen Reihen übernehmen! Tatsuya Ito ließ auf dem Flügel früh sein Potenzial aufblitzen, das Jahrhunderttalent Jann-Fiete Arp hat nach seinem Jokertor am 10. Spieltag direkt die Sturmspitze übernommen – und eine Woche später erneut getroffen. Plötzlich sind ein 20-Jähriger und ein 17-Jähriger, die eigentlich eher für die zweite Mannschaft eingeplant waren, Hamburgs Hoffnungsträger – und die teuersten HSV-Akteure im Managerspiel mit Marktwerten von rund drei Millionen.
Der Hunt-Effekt
Von welchem Spieler sind die Rothosen am meisten abhängig? Es ist Aaron Hunt. Der Aaron Hunt, der in gefühlt jeder der letzten fünfzehn Transferperioden hätte verkauft werden sollen. Der Aaron Hunt, mit dem wir uns bei jeder positiven Erwähnung dem Spott unserer Leser aussetzen. Zu Unrecht, Leute, zu Unrecht! Hunt ist Hamburgs Erfolgsgarant. Das sagt jedenfalls die Statistik. Während der oben erwähnten Vier-Spiele-Minuspunkte-Serie fehlte der Mittelfeldmann, an allen Bundesliga-Punkten dieser Saison war Hunt beteiligt. Mit 30 Comunio-Zählern ist er auch noch Hamburgs Bester im Managerspiel. Durchschnittlich sammelt er 4,29 Punkte pro Partie. Jogi, schau hin! Okay, wir wollen mal nicht komplett ausrasten.
Arp furios
Believe the Hype! Jann-Fiete Arp ist bislang so gut, dass jedes Extralob verdient ist. Der erste Bundesliga-Torschütze mit Jahrgang 2000 – da fühlt man sich glatt zehn Jahre älter. Direkt im Anschluss, beim ersten Spiel von Beginn an, gleich Saisontor Nummer zwei. Für die A-Junioren hat Arp seit Sommer in drei Spielen sieben Tore erzielt. Kommen wir zurück auf die Punkte pro Spiel bei Comunio: Hinter Nicolai Müller (10,0) ist Arp (9,0) der zweitbeste Spieler. Die Top zwei nach Punkten pro Spiel kommt vom HSV! Mit zusammen drei Einsätzen, klar, aber die Statistik ist trotzdem gebucht. Passt ja auch irgendwie zu diesem verrückten Saisonstart der Hamburger.