Der 33. Spieltag steht an. Ab sofort wird simultan gespielt. Für vier Teams geht es noch gegen den Abstieg. Freiburg kann sich die Europa League sichern. Wen sollte man aufstellen?

  • FC Bayern München – FC Augsburg, Samstag, 15.30 Uhr

Die Bayern werden am Samstag die Meisterschale in der heimischen Allianz Arena überreicht bekommen. Kein Grund zu übermäßiger Freude oder gar geschenkte Punkte für den FC Augsburg. Denn im letzten Heimspiel der laufenden Saison möchte man sich seinen Fans nochmal tadellos präsentieren. Außerdem wird es das letzte München-Heimspiel für Bayern-Trainer Jupp Heynckes. Auch seinen Abschied möchte man so schön wie möglich gestalten. Und weil auch noch das Champions-League-Finale vor der Tür steht, kündigte Heynckes bereits an, seine beste Elf aufs Feld schicken zu wollen. Denn die Spieler sollen sich sozusagen schonmal für Wembley warm spielen und ihre gute Form nicht verlieren. Verzichten muss Heynckes dabei nur auf die Langzeitverletzten sowie die gesperrten Rafinha (Gelb-Rot) und Boateng (5. Gelbe).

Bei Augsburg kehrt dagegen mit Ostrzolek ein Gelb-Gesperrter zurück in die Startelf. Dafür muss Coach Weinzierl auf Callsen-Bracker verzichten, der eine Gelbsperre in München absitzen muss. Personell geht Augsburg also ohne große Veränderungen ins Spiel bei den Bayern. Aber aufgrund der Tatsache, dass der FCB dieses Spiel verdammt ernst nehmen wird und sich keiner durch eine schwache Leistung aus der vermeintlich besten Elf spielen möchte, wird es eng für Augsburg. Dabei braucht der FCA natürlich jeden Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Aber seien wir ehrlich: Alles andere als eine deutliche Niederlage für den FCA wäre eine große Überraschung.

  • FC Schalke 04 – VfB Stuttgart, Samstag, 15.30 Uhr

Derzeit ist die Stimmung auf Schalke so gut wie lange nicht mehr in dieser Saison. Nach zuletzt starken Leistungen hat Königsblau den vierten Tabellenplatz und damit die Qualifikationsrunde zur Champions League so gut wie sicher. Durch einen Heimsieg gegen den VfB Stuttgart könnte man den Tabellenplatz sogar auch rechnerisch klarmachen. Dazu kommen die Vertragsverlängerungen unter der Woche. Sowohl das Talent Max Meyer als auch Joel Matip haben ihre Kontrakte verlängert. Und natürlich auch: Julian Draxler! Ein Zeichen für die Zukunft. Ein Zeichen, das für Aufschwung stehen soll. Passend dazu verkündeten die Gelsenkirchener, dass Jens Keller auch in der kommenden Saison Trainer der Königsblauen sein wird. Man scheint sich auf das Wesentliche bei Schalke zu konzentrieren und zu besinnen. Ob dieser Rahmenbedingungen dürfte ein Sieg gegen Stuttgart fast schon nur noch Formsache sein. Auch, wenn Draxler aufgrund seiner fünften gelben Karte gesperrt fehlen wird. Dafür feiert Jefferson Farfan sein Debüt in der Startelf.

Beim VfB kann man auch schon international für die kommende Saison planen. Die Kaderplanung läuft bereits auf Hochtouren. Aber anstatt Vertragsverlängerungen zu verkünden, kursieren Gerüchte über Abgänge bei den Schwaben. So soll Mittelfeldstabilisator, und zuletzt nur Bankdrücker, Kvist den Verein am Ende der Saison verlassen. Problematisch wird es für Stuttgart auch auf der Position des Rechtsverteidigers. Rüdiger und Sakai sind gesperrt. Entweder muss sich Labbadia aus der zweiten Mannschaft bedienen, die am gleichen Tag bei Alemannia Aachen in der 3. Liga spielt, oder er zieht beispielsweise den formstarken Gentner zurück in die Abwehr. Für ihn würde dann der abwanderungswillige Kvist in die Startelf rücken. Wenigstens im Angriff ist die Lage entspannt auf Seiten des VfB. Ibisevic kehrt zurück in die Sturmspitze. Und auch Niedermeier darf nach seiner Sperre wieder von Beginn an ran.

  • Bayer 04 Leverkusen – Hannover 96, Samstag, 15.30 Uhr

Ein Spiel um die goldene Ananas. Leverkusen hat sich die Champions-League-Teilnahme bereits durch den dritten Platz gesichert. Hannover kann sich so gut wie nicht mehr für die Europa League qualifizieren. Nicht mitmachen darf auf Seiten der Werkself lediglich Bellarabi, der sich noch im Aufbautraining befindet. Ansonsten haben Lewandowski und Hyypiä die freie Wahl. Auf Seiten der 96er sieht die personelle Situation dagegen angespannter aus. Schulz muss eine Gelb-Rot-Sperre absitzen. Djourou kann aufgrund eines Muskelfaserrisses nicht auflaufen. Und Franca sowie Huszti werden in dieser Saison nicht mehr auflaufen können.

  • VfL Wolfsburg – Borussia Dortmund, Samstag, 15.30 Uhr

In diesem Duell geht es auch eigentlich um nichts mehr. Wäre da nicht das Hinspiel gewesen… Werden da Erinnerungen wach? Schmelzer fliegt mit Rot vom Platz, wegen eines vermeintlichen Handspiels, das keins war. Dazu gibt es Elfmeter für die Wölfe, die die Partie am Ende gewinnen. Jürgen Klopp sprach von einer sehr empfindlichen Niederlage. Trotz oder gerade wegen des Champions-League-Finales (siehe Bayern), wird der BVB-Coach seine beste Elf auf den Rasen schicken. Lediglich Götze wird fehlen. Für Kuba könnte Bittencourt auf die rechte Seite rücken. Einzige große Änderung, so Klopp, wird sein, dass Lewandowski auch nach seinem verschossenen Elfmeter gegen die Bayern wieder vom Elfmeterpunkt antreten wird – sofern es einen Elfer für den BVB gibt. Torjägerkanone sei dank!

Dass der VfL Wolfsburg in dieser Saison keine Heimmacht ist, dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein. Gerade deswegen würde ein Sieg gegen Dortmund Balsam auf die Seele der Wölfe-Anhänger sein. Hecking wird seine beste Elf aufs Feld schicken und muss lediglich auf Kyrgiakos und Pilar verzichten, die sowieso keine Rolle in der Startelf spielen. Falls Bittencourt auf rechts beginnt, dürfte das indirekte Duell gegen den Wolfsburger Arnold, der auf links beginnt, höchst interessant werden.

  • SV Werder Bremen – Eintracht Frankfurt, Samstag, 15.30 Uhr

Es hätte der Befreiungsschlag im Abstiegskampf sein können. Bremen lag bereits mit 2:0 gegen den direkten Konkurrenten Hoffenheim in Front. Doch in den letzten Minuten verspielte die Schaaf-Elf den Vorsprung. Immerhin gab es noch einen Punkt. Die TSG wurde auf Abstand gehalten. Im nächsten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt darf man sich allerdings keinen Fehltritt mehr leisten und auf die Patzer der Konkurrenz hoffen. Gut, dass Augsburg etwas aus München mitnehmen wird, dürfte äußerst fraglich sein. Aber sowohl Düsseldorf als auch Hoffenheim treffen auf schlagbare Gegner. Gibt es bei Werder den Super-GAU? Nicht nur, dass bei Bremen etliche Spieler verletzt ausfallen, Elia und Arnautovic sind noch immer suspendiert. Immerhin: Ignjovski ist rechtzeitig fit geworden und spielt den linken Verteidiger. Dafür kann Prödl in der Innenverteidigung den fehleranfälligen Lukimya ersetzen.

Ganz anders die Stimmungslage in Frankfurt. Selbst bei einer eigenen Niederlage könnte man die Qualifikation zur Europa League feiern. Druck sieht anders aus. Außerdem kehrt das Herz der Eintracht, Schwegler, in die Startelf zurück. Fraglich bleibt noch Alex Meier. Immerhin können Oczipka und Zambrano von Beginn an auflaufen. Dementsprechend beruhigt kann Armin Veh in die Partie gehen.

  • TSG 1899 Hoffenheim – Hamburger SV, Samstag, 15.30 Uhr

Ein Sieg für Hoffenheim muss her. Gar keine Frage. Zumindest wenn die TSG noch um den Klassenerhalt spielen möchte. Wenn es ganz schlecht läuft – aus Sicht der Kraichgauer – ist bei einer Niederlage gegen den HSV der direkte Abstieg beschlossene Sache. Dementsprechend konzentriert werden die Spieler der TSG ans Werk gehen. Denn in der heimischen Arena waren die Leistungen unter Trainer Gisdol stets gut. Verzichten muss der Coach dabei auf Weis, der noch immer an einer Beckenverletzung laboriert. Außerdem fehlen Vestergaard (5. Gelbe) und Polanski (Rotsperre). Für Vestergaard dürfte Gisdol ein ganz junges Talent ins kalte Wasser werfen: Schorr. Im Sturm wird nach seiner Glanzvorstellung gegen Bremen Schipplock beginnen. Lediglich der Einsatz von dem vom VfB Stuttgart umworbenen Rudy entscheidet sich kurzfristig.

HSV-Coach Fink kann aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Berg fällt weiterhin aus und der Startelfeinsatz von Mancienne ist fraglich. Ansonsten wird sich gegen die TSG nichts in der ersten Elf ändern.

  • FSV Mainz 05 – Borussia Mönchengladbach, Samstag, 15.30 Uhr

Mainz möchte sich in seinem letzten Heimspiel gut von seinen Fans verabschieden. Für Gladbach geht es dagegen noch um die Qualifikation zur Europa League. Vier Punkte Rückstand haben die Fohlen derzeit auf den SC Freiburg. Ein Sieg ist für die Favre-Elf also Pflicht.  Die Aussichten stehen für einen Sieg zumindest personell richtig gut, denn Favre muss keine Ausfälle beklagen. Deswegen wird Nordtveit für Marx auf die Sechs rücken. Im Sturm könnte Mlapa rausrotieren. Eine Kombination aus Hanke und Younes ist im Auswärtsspiel gegen Mainz durchaus denkbar. Außerdem dürfte die Vertragsverlängerung von Herrmann positive Wirkung auf den Rechtsaußen der Gladbacher haben.

Bei Mainz ist die Liste der Ausfälle weiterhin enorm lang. Neben den Langzeitverletzten fällt auch Zimling (5. Gelbe) aus. Soto und Parker dürften in die Startelf rutschen. Über rechts startet Malli.

  • SpVg Greuther Fürth – SC Freiburg, Samstag, 15.30 Uhr

Tja, nun ist es also soweit: Die letzte Chance für Greuther Fürth (in der ersten Bundesligasaison aller Zeiten) endlich den ersten Heimsieg der Bundesligageschichte einzufahren. Now or never? So weit wollen wir nicht gehen. Aber auch gegen den Sport-Club wird die Aufgabe verdammt schwer. Klar, Fürth kann befreit aufspielen. Aber Freiburg ist in dieser Saison einfach dermaßen konstant, spielstark und hat diesen unnachahmlichen Streich an der Seitenlinie, der unlängst seinen Vertrag „langfristig“ verlängerte. Er ist es auch, der vor der SpVg warnt und einen „Kampf“ erwartet. Diesen Kampf wird Fürth-Trainer Kramer mit geballter Offensive beginnen. Nöthe rückt in die Startelf und wird neben Klaus und Djurdjic als Angreifer in einem offensiven System agieren.

Das spielt den Freiburgern eigentlich genau in die Karten. Es könnte also auch kommen, dass Fürth überrannt wird, sollten sie ihre Chancen nicht nutzen und defensiv einmal stabil stehen. Bei Freiburg kann Streich bis auf Terrazzino auf alle Spieler zurückgreifen. Ginter könnte für Höhn in der Innenverteidigung starten. Ansonsten wird der Sport-Club nichts an seiner Startelf ändern. Dafür zeigen sich alle Spieler einfach zu konstant in dieser Saison.

  • Fortuna Düsseldorf – 1. FC Nürnberg, Samstag, 15.30 Uhr

13 Punkte Vorsprung hatte die Fortuna in der Hinrunde auf den Relegationsplatz. Eigentlich kann man diesen Vorsprung fast schon nicht in 17 Spielen verspielen. Kann man nicht? Düsseldorf ist offenbar Meister im Verspielen von scheinbar sicheren Vorsprüngen. Bereits in der Rückrunde der vergangenen Aufstiegssaison gab es einen Leistungseinbruch. Damals entschied nur das bessere Torverhältnis pro Düsseldorf und pro Relegationsrunde zur Bundesliga. Momentan sieht es ganz ähnlich aus. Punktgleich mit dem FC Augsburg belegt die Fortuna den ersten Nichtabstiegsplatz – nur wegen des besseren Torverhältnisses. Jetzt muss gegen den Club ein Sieg her. Ausfallen werden lediglich Ramirez und Bolly. Aber verzichten wird Trainer Meier auch auf Rafael und Woronin, die vor dem Spiel suspendiert wurden. Inwieweit Meier seine Startelf aber umbauen wird, ist fraglich. Schließlich will er sein ohnehin verunsichertes Team nicht weiter durch Wechsel aus der Spur bringen.

Und der Club? Ziemlich sicher in der Liga geblieben. Das ist das Erste, was in Nürnberg zählt. Aber eigentlich war die 40-Punkte-Marke das Saisonziel, das Wiesinger unbedingt mit seiner Mannschaft erreichen wollte. Seit Wochen krebst man allerdings knapp hinter den 40 Punkten herum. Zwei Zähler fehlen noch. Natürlich möchte der Club schon gegen Düsseldorf endlich die ersehnte Marke knacken. Dafür wird das Urgestein Pinola hinten links für Plattenhardt auflaufen.