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Erster Startelfeinsatz, erste Party. James Rodriguez war beim 3:0-Erfolg des FC Bayern München beim FC Schalke 04 der Mann des Spiels. Vor allem aber zeigte der Auftritt des Kolumbianers: Thomas Müller und James Rodriguez, das geht.
Fast vier Wochen mussten die Fans des FC Bayern auf diesen Moment warten. James Rodriguez feierte nach seiner Oberschenkelverletzung, die er zum Ende der Vorbereitung erlitten hatte, gegen den FC Schalke sein Bundesligastartelfdebüt. In den ersten 20 Minuten passte James zwar noch nicht alles, hier und da versprang ihm al der Ball oder ein Pass war zu ungenau, allerdings war der Neuzugang von Real Madrid im Anschluss der ausschlaggebende Punkt für den deutlichen und verdienten Erfolg des Rekordmeisters.
Der Kolumbianer erzielte einen Treffer selbst, legte das Tor von Arturo Vidal auf und holte zudem den Strafstoß raus, den Robert Lewandowski zur Führung verwandelte. Beinahe wäre ihm kurz vor Schluss noch ein zweiter Treffer gelungen, aber Ralf Fährmann verhinderte diesen. Einem zweiten Assist stand nach Müllers Kopfball nur der Pfosten im Weg. Kurzum: James war der Star des Spiels.
Vor allem funktionierte nach gut 20 Minuten das Offensivspiel der Bayern auch deswegen, weil Müller und James ihre Rollen ideal aufteilten. Der Kapitän agierte dabei als eine hängende Spitze an der Seite von Lewandowski. James hingegen kam meist über rechts oder wechselte sich mit Kingsley Coman auf dem linken Flügel ab.
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Die Variabilität könnte die neue Stärke der Bayern werden, selbst wenn Frank Ribery und Arjen Robben an der Seite des Kolumbianers agieren. Generell wirken die Auftritte der Bayern zuletzt gegen Mainz und nun auf Schalke sehr viel eingespielter – und ein James in Bestform wird dieser Sache bestimmt keinen Abbruch tun.
Dabei sagte Carlo Ancelotti, dass er noch gar nicht in Bestform sei. Am Ende holte sich der 26-Jährige bei seinem ersten Bundesligaeinsatz über 90 Minuten starke 16 Punkte. Man darf gespannt sein, wie viele Zähler es werden, wenn er dann wirklich in Bestform ist.
Mit einem Marktwert von 12,84 Millionen ist James bei weitem kein Schnäppchen, allerdings deutete er sein große Klasse gegen Schalke nun bereits mehr als an. Insofern dürfte es tatsächlich eine interessante Option sein, James in sein Team zu holen. Allerdings ist die Dauerrotation der Bayern vielen Comunio-Managern ein Dorn im Auge.
Auch wenn James durch seine Verletzung aktuell sogar fast bezahlbar wäre, bieten seine Personalie ein gewisses Risiko. Zumal ein gutes Spiel nicht direkt eine Empfehlung ist, so viel Geld in die Hand zu nehmen – doch James deutete mit seinem Auftritt an, dass er einer der herausragenden Spieler in der Bundesliga werden kann.
Fast so herausragend, wie eine Schlagzeile bei der WM 2014, als die „Times of India“ die wohl schlechteste Headline der Welt in Bezug auf den Linksfuß wählte. Nach einem starken Auftritt der Kolumbianer titelte das Blatt: „The name is Bond, James Rodriguez“. In Anlehnung an den britischen Geheimagenten.
In diesem Sinne dürfen sich die Bayern also darauf freuen, dass sie 007 in ihren Reihen haben. Inwiefern das nun aber einen Bezug zum Fußball hat, wird wohl nur der damalige Autor wissen. Nichtdestotrotz darf man sich nun in der Bundesliga sportlich auf James freuen – und vielleicht versucht sich ein spitzfindiger Journalist an einer noch passenderen Überschrift.