Im Winter bekommt die Hoffenheimer Offensive weitere Verstärkung. Mit Schwedens Supertalent Jiloan Hamad angelt sich die TSG einen variablen Mittelfeldspieler. Ein Comunio-Geheimtipp?  

Die Gerüchteküche lief vor wenigen Monaten heiß. Eigentlich wollte sich die TSG 1899 Hoffenheim in der Defensive verstärken. Denn offensiv sind die Kraichgauer auch in dieser Spielzeit traditionell stark besetzt. Modeste (52 Punkte), Firmino (61 Punkte) und Volland (65 Punkte) bilden ein äußerst starkes Offensivtrio. Dazu haben auch schon die Ersatzspieler Schipplock (15 Punkte) und Herdling (9 Punkte) durchaus respektable Punkte für ihre geringe Einsatzzeit gesammelt. Bedarf besteht in der Offensive bei 1899 also eigentlich nicht.

Doch nach der beendeten Saison in Schweden, wurde der Wechsel von Jiloan Hamad zur TSG bekannt. Der 22-jährige Flügelspieler wurde mit seinem Verein Malmö FF schwedischer Meister. Der Weg für einen Transfer war frei. Hamad ist trotz seiner jungen Jahre die schillernde Persönlichkeit im Süden Schwedens. Er führte Malmö nämlich als Kapitän zum Meistertitel und hatte nicht nur als Charakter gehörigen Anteil am Erfolg seiner Mannschaft. Immerhin steuerte er acht Tore und sechs Vorlagen direkt bei.

Schwedens Bester

Diese starke Leistung, die Hamad auch bereits sechs Spiele im Dress der „Tre Kronor“ bescherte, fiel natürlich nicht nur der TSG auf. Auf dem deutschen Markt hatten offenbar Borussia Mönchengladbach, der SC Freiburg und Hannover 96 Interesse am jungen Mittelfeldspieler. Außerdem signalisierten der FC Genua, Lazio Rom und auch West Ham United, Norwich City und der FC Fulham ihr Interesse. Hamad war also ein vielgefragter Mann und konnte sich seine neue Heimat aussuchen. Rom, London oder Genua? Hamad entschied sich für Sinsheim.

Warum entschied sich der Schwede mit irakischen Wurzeln also ausgerechnet für die „Metrople“ im Kraichgau? „Mein Onkel wohnt in Sinsheim. Ich war schon als Kind dort“, gibt Hamad in der „Bild“ zu. Außerdem: „Wir hatten gute Gespräche und die Bundesliga reizt mich.“ Neben dem Faktor Bundesliga ist Hoffenheim für einen jungen Offensivspieler sicher nicht das schlechteste Pflaster um den nächsten Karriereschritt zu machen.

Auf Seiten der TSG zeigt man sich froh und erleichtert, dass Jiloan Hamad im Winter den Schritt nach Sinsheim vollzieht: „Jiloan Hamad ist ein junger, ehrgeiziger und noch entwicklungsfähiger Spieler, der seine Fähigkeiten in Schweden schon unter Beweis gestellt hat. Er ist im Mittelfeld variabel einsetzbar und wir freuen uns sehr, dass er sich für uns entschieden hat.“, so Hoffenheims Sportchef Alexander Rosen. Dass Hamad mit erst 22 Jahren durchaus das Potential für die Bundesliga hat, zeigt auch, dass er von Journalisten und Fans zum besten Spieler der abgelaufenen schwedischen Liga gewählt wurde.

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Reaktion auf Volland-Abgang?

Ohne Zweifel, Hamad ist ein interssanter, entwicklungsfähiger Spieler, der bereits viel Erfahrung gesammelt hat. Er war Kapitän von Schwedens U 21 und Kapitän der aktuell besten schwedischen Ligamannschaft. Ist also ein absoluter Leader-Typ. Außerdem absolvierte er seit 2009 insgesamt 125 Spiele für Malmö, erzielte dabei 22 Tore und bereitete 24 weitere Treffer vor.

Die neue Nummer 11 bei der TSG unterschreibt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2017 und wechselt ablösefrei in den Kraichgau. Da kann man nicht viel falsch machen. Dennoch stellt sich die Frage, warum ausgerechnet die offensiv so stark besetzte TSG einen weiteren Offensivspieler verpflichtet. Die Antwort ist zum einen die Vielseitigkeit Hamads, der sowohl im linken, zentralen als auch rechten Mittelfeld einsetzbar ist. Dabei kommt der Rechtsfuß überwiegend auch über die rechte Außenbahn, kann von dort gezielte und gefährliche Flanken in die Mitte schlagen und auch den ein oder anderen Gegner aussteigen lassen.

Aber vielleicht verbirgt sich noch mehr Weitsicht im Hamad-Transfer. Denn die Gerüchte über einen möglichen Volland-Abgang gibt es nicht erst seit gestern. Der junge deutsche Offensivspieler ist heiß begehrt in der Bundesliga. Und wenn Volland weiterhin seine Leistungen zeigt, dauert es nicht mehr lange, bis die Angebote der Top-Vereine in Sinsheim eintrudeln. Deswegen macht der Wechsel von Hamad noch mehr Sinn. Und auch sein Zeitpunkt. Der schwedische Nationalspieler kann sich in Ruhe innerhalb der Rückrunde an die hochklassigere Bundesliga gewöhnen und das Erbe Vollands antreten.

Sollte dieser wirklich den Verein im kommenden Sommer verlassen. Ohne Frage ist Hamad ein Comunio-Geheimtipp für Spieler mit Weitblick. Denn zu Beginn seines Engagements in Deutschland wird Hamad nicht sehr teuer sein. Innerhalb der Rückrunde wird er allerdings auch vermutlich wenig Punkte einfahren. Dafür könnte er dann in der kommenden Saison richtig durchstarten.

Der aktuelle Kader der TSG 1899 Hoffenheim