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Wer mit einem guten Gefühl in die Pause gehen will, kann sich jetzt noch mit Stürmern eindecken. Wir haben vier Jungs, die nicht nur für Punkte gut sind, sondern auch für spannende Geschichten.
Hendrik Weydandt (Hannover 96, 1.160.000)
Die Geschichte ist zu schön, um nicht irgendwie ein Teil davon sein zu wollen: Vor vier Jahren kickte Hendrik Weydandt noch in der Kreisliga für den TSV Groß Munzel, ein Leistungszentrum hat der 1,96 Meter-Hüne nie von innen gesehen und nach dem BWL-Studium sollte es im Idealfall als Wirtschaftsprüfer in der väterlichen Kanzlei weiter gehen. Daraus wird jetzt allerdings (erstmal) nichts. Denn Hendrid Weydandt fing an, Tore zu schießen. So ausdauernd, dass es über die Oberliga zur Zweitvertretung von Hannover 96 ging – und schließlich durch diese Torepenetranz in den Profikader. Und der Mann hört einfach nicht auf zu treffen, erst im Pokal und schließlich auch eine Minute nach seiner Einwechslung zum Bundesligastart gegen Werder Bremen. Ein Märchen. Und warum sollte das auf einmal abrupt in dem Moment enden, in dem du diesen 23-Jährigen unter Vertrag nimmst?
Luca Waldschmidt (SC Freiburg, 1.850.000)
Klar, das haben sich im Breisgau alle ganz anders vorgestellt: Das 0:2 zum Saisonstart gegen Eintracht Frankfurt dürfte ein dicker Stimmungsdämpfer für die Truppe von Christian Streich gewesen sein, reisten die Hessen doch alles andere als in Höchstform gen Schwarzwald. Und auch Luca Waldschmidt, auf dem auf der Außenbahn so hohe Hoffnungen ruhen, konnte noch nicht so viel anbieten, wie man sich das erhofft. Immerhin fünf Millionen Euro hatten die Sportclub-Verantwortlichen an den HSV überwiesen, um den U21-Nationalspieler zu verpflichten. Dass der 22-Jährige eine Menge aus dem Norden mitbrachte, zeigte aber die Vorbereitung. Gefährliche Standards, viel Tempo und auch Torgefahr deuteten darauf hin, dass dieses Investment schnell Rendite abwerfen könnte. Und das gilt nach wie vor.
Anthony Ujah (1.FSV Mainz 05, 1.920.000)
Natürlich, das Ding hätten du und ich auch versenkt, aber für Anthony Ujah dürfte sein Treffer gegen den VfB Stuttgart nach einer torlosen und auch ansonsten völlig enttäuschenden ersten Halbserie nach seiner Rückkehr nach Mainz mehr gewesen sein, als eine Pflichtübung. Viel mehr. Denn manchmal benötigt ein Stürmer – und das ist sicher mehr als eine Binsenweisheit – nach einer langen Negativserie einfach mal einen leicht verdienten Brustlöser, um wieder in einem Flow zu kommen. Dass der Nigerianer in der Lage ist, in jeder Saison zweistellig zu treffen, hat er bereits auf seinen letzten Bundesligastationen in Köln und Bremen bewiesen. Geht es für den 28-Jährigen jetzt auch in Mainz endlich ab? Die Verantwortlichen werden es sich wünschen – und wer sich den ehemaligen und möglicherweise auch wieder angehenden Torjäger ins Team holt, darf auch darauf hoffen.
Andrej Kramaric (TSG Hoffenheim, 8.810.000)
Ja, Schnäppchen ist anders. Aber hier ist fette Rendite garantiert: In Hoffenheim hoffen sie schon morgen gegen den SC Freiburg auf die Rückkehr ihres Topstürmers Andrej Kramaric. Der Kroate, in der vergangenen Saison mit 13 Treffern (elf davon alleine in der Rückrunde) gefährlichster Stürmer der Kraichgauer, kam angeschlagen vom der Weltmeisterschaft in Russland nach Sinsheim zurück, hat seine Verletzung inzwischen aber wohl überwunden. Ob es für morgen schon reicht, lies TSG-Trainer Julian Nagelsmann noch offen, während der Länderspielpause hat der 27-Jährige jedoch reichlich Zeit, weiter an der Topform zu schrauben. Wir erinnern uns, was das bedeutet: Anfang Mai lag der Marktwert des Kroaten bei knapp 13.600.000!