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Der FSV Mainz 05 hat im zweiten Drittel der Vorrunde einen formidablen Zwischenspurt hingelegt. Wir verraten, wer für den Aufschwung sorgte und sich kurzfristig schon für dich lohnen könnte.
Robin Zentner (Torwart, 760.000, 22 Punkte)
Vor genau einem Monat haben wir uns den Kader des 1.FSV Mainz 05 bereits einmal genauer angeschaut und haben uns seinerzeit zu der Aussage verstiegen: „Robin Zentner, derzeit erster und zuverlässiger Müller-Vertreter, wird die derzeitige Nummer 1 in Adlers Abwesenheit nicht ernsthaft angreifen können.“ Eine Aussage, die wir dringend zurück nehmen müssen. Denn besagter René Adler ist immer noch nicht wieder fit, Florian Müller machte seitdem angeschlagen kein Spiel mehr – und Robin Zentner sendete spätestens am Freitag gegen Fortuna Düsseldorf eine klare Kampfansage in Richtung seiner Konkurrenten. Der 24-Jährige rettete seinem Team den Dreier, der kicker kürte ihn zum „Spieler des Spieltags“ und der verdiente Lohn für eine tadellose Leistung waren obendrein zwölf Comuniopunkte. Dazu kommt, dass die Mannschaft von Sandro Schwarz in fünf Spielen mit Robin Zentner im Tor zehn Punkte holte, nur gegen Borussia Dortmund verlor man unglücklich. Das Momentum ist mit dem eigentlichen Torwart Nummer drei, der wie Konkurrent Müller aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum stammt. Da steht Schwarz und Torwarttrainer Stephan Kuhnert in Kürze eine enge Entscheidung ins Haus. Schwer vorstellbar, dass der vor seiner Zwangspause bisweilen leicht fahrige Müller aus dem Stand wieder zwischen die Pfosten zurück kehren wird.
Stefan Bell (Abwehr, 2.560.000, 38 Punkte)
Stefan Bell ist nicht nur ein waschechtes 05-Eigengewächs und während der Dauer-Abwesenheit von Niko Bungert der Kapitän der Rheinhessen, sondern auch einer der kritischsten gesehenen Spieler im Dress des Karnevalsvereins. Und es gab ja auch in der Vergangenheit Gelegenheiten, den 27-Jährigen zu kritisieren. Das wirkte vor allem in der Zeit unter Schwarz-Vorgänger Martin Schmidt nicht immer souverän, was die gesamte Mainzer Hintermannschaft spielte und Bell war oft genug Teil des wackligen Konstrukts. In dieser Saison ist der Freizeit-Funktionär vom FV Wehr dagegen überaus solifde unterwegs, Bell hamstert Punkt um Punkt und fuhr erst gegen Fortuna Düsseldorf stattliche sechs Zähler ein. Was vielleicht Lust auf ein Investment macht: In den letzten vier Bundesligasaisons traf der Innenverteidiger jeweils mindestens einmal,2016/17 waren es sogar fünf Treffer. In dieser Runde wartet Bell noch auf sein Premierentor. Es wird Zeit!
Aaron Martin (Abwehr, 3.710.000, 46 Punkte)
Die ganz große Comunio-Magie ist raus aus dem Spiel von Aaron Martin, aber als Punktehamster geht der junge Spanier nach wie vor locker durch. Saustarke 34 Punkte holte der Neuzugang von Espanol Barcelona in seinen ersten sechs Spielen, dann gab es zwei Nullrunden und inzwischen zeigt die Kurve wieder nach oben: Zwölf Punkte gab es aus den letzten vier Partien. Das reißt angesichts des stolzen Preises natürlich niemanden vom Hocker, aber der 21-Jährige hat ja in dieser Runde schon gezeigt, dass er jederzeit in der Lage ist, Sechs- oder sogar Acht-Punkte-Vorstellungen abliefern kann. Im Ensemble der Rheinhessen ist der Nationalspieler auf jeden Fall gesetzt, zwölfmal stand der Linksfuß über 90 Minuten auf dem Platz, einmal musste Martin passen.
Jean-Philippe Mateta (Sturm, 4.640.000, 48 Punkte)
Vor einem Monat forderten wir von Jean-Philippe Mateta: „Der eigentlich so torgefährliche Stürmer (Schwarz: „Ein Stürmer, der nicht nur mit dem Rücken zum Tor steht, sondern vorne sehr variabel und aktiv ist. Und er hat einen sehr guten Abschluss mit viel Ruhe am Ball“) muss langsam mal wieder was Zählbares anbieten.“ Und der 21-Jährige, dessen bis dahin einziger Saisontreffer damals, vor dem 10. Spieltag, schon sieben Spiele zurück lag, hat uns erhört. Dreimal traf Mateta in den folgenden vier Partien, sammelte 27 seiner immerhin auch schon 48 Punkte und hat vor allem am Freitag in Düsseldorf eine ganz wichtige Qualität auf den Platz gebracht: „Wenn du keine optimale Tagesform hast, dann brauchst du jemanden vorne in der Box, der die Dinge zum Abschluss bringt, der also aus wenig Möglichkeiten dann Tore macht“, lobte Sandro Schwarz seinen Angreifer und Sportdirektor Rouven Schröder sekundiert bereitwillig: „Jean-Philippe Mateta war eigentlich nicht im Spiel, macht dann aber das Ding im Stile eines Torjägers.“ Und der so Gelobte sieht es denn auch ganz nüchtern: „In einem solchen Spiel muss man Stürmerqualitäten zeigen. Das heißt, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein und dann das Ding versenken.“ Wenn man als Stürmer einen Lauf hat, ist es manchmal wohl tatsächlich so einfach.