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Spanier in der Bundesliga sind ein noch recht junger Trend, der erst mit Pep Guardiola Einzug erhielt. Dennoch lässt sich klar behaupten: Die Südländer liefern einfach ziemlich gut ab, was auch die Comunio-Rangliste 2016/17 zeigt.
„Thiago oder nix“, so der berühmte Satz von Pep Guardiola vor der Verpflichtung des Edeltechnikers. Erst jetzt, wo er über längere Zeit unverletzt spielt, zeigt sich aber, was wirklich in dem 26-Jährigen steckt. Thiago spielt wahlweise als Sechser, Achter oder Zehner so stark, dass sogar der ewige Thomas Müller auf die Reservebank muss. Für viele war er vielleicht der beste Spieler der Saison, bei Comunio hat es immerhin mit 184 Punkten für Rang 6 gereicht. Und natürlich ist er damit bester Spanier.
Vier Mal Bayern in den Top-4
Das Erbe Guardiolas lebt aber auch auf den Plätzen 2-5 weiter: Javi Martinez schrammelt mit 125 Punkten nur ein Zähler an seiner bisher besten Comunio-Saison aus der Spielzeit 2012/13 vorbei. Er ist in diesem Jahr trotz lediglich 25 Einsätzen drittbester Abwehrspieler nach Punkten. Gut, Martinez war schon vor Guardiola bei Bayern, aber Xabi Alonso (86) und Juan Bernat (50) landen auf Platz 3 und 5.
Die Top-11 der Neuzugänge
Platz 9: Benjamin Hübner (1899 Hoffenheim, 116 Punkte): Den resoluten Zweikämpfer haben wir an dieser Stelle schon oft genug gelobt, kann mit Sicherheit zu den großen Aufsteigern der Saison gezählt werden. Im Verlgleich zu seiner Ingolstädter Zeit noch einmal deutlich verbessert, was aber auch an der Mannschaft liegen mag. Foto: imago
Für beide sicher nicht ganz zufriedenstellend: Alonso punktete in den beiden Saisons davor jeweils dreistellig, ein richtiger Zeitpunkt also um die Stiefel an den Nagel zu hängen. Bernat, so hat man das Gefühl, kommt nur in den unwichtigen Spielen zum Einsatz, möchte den Rekordmeister wohl verlassen.
Frankfurt beweist Händchen bei Mascarell und Vallejo
Ein hervorragendes Händchen bewies Eintracht Frankfurt bei den Transfers seiner beiden Spanier: Omar Mascarell von Real Madrid sammelte zwar Gelbe Karten wie kaum ein Anderer, dafür aber auch konstant gute 62 Punkte. Er landet auf Platz 4. Platz fünf teilt sich sein Mannschaftskamerad Jesus Vallejo mit Bayerns Juan Bernat mit jeweils 50 Punkten. Fast noch talentierte als Mascarell, dafür aber verletzungsanfälliger, so dass Zeugnis des 20-Jährigen, der ebenfalls von Real Madrid kommt, jedoch nur von den Königlichen ausgeliehen ist.
Auf nur 30 Punkte und somit Platz 7 kommt Marc Bartra. In der Hinrunde teils verletzt, teils noch nicht an das BVB-System gewöhnt, teils mit Formkrisen, zeigte er im neuen Jahr, was in ihm steckt. 26 Punkte holte er alleine 2017, bis ihm der Armbruch beim Anschlag auf den BVB-Bus erneut einen Strich durch die Rechnung machte. Dennoch: Bartra hat 2017/18 klares Potenzial auf einen dreistelligen Wert.
Auf Rang acht reiht sich der Mainzer Jairo (24 Punkte) ein, den wir bereits zu den großen Flops der Saison gezählt haben, allein weil er sein Potenzial 2016/17 nicht ausschöpfen konnte. Marc Torrejon brachte es als Teilzeitarbeiter in Freiburg noch auf 14 Punkte und damit Platz 9, sein Vertrag läuft aber aus. Zeichen auf Trennung
Bei Bojan fällt die Einordnung schwer
Bei Bojan Krkic (13) hingegen fällt die Einordnung schwer: Großer Name, dennoch oft nur Bankdrücker bei Mainz. Gerade in den letzten Spielen (15 Punkte aus den letzten drei Partien) präsentierte er sich bärenstark, muss den FSV aufgrund des Leihgeschäfts mit Stoke aber wieder verlassen.
Mayoral und Merino enttäuschen
Sowohl Wolfsburgs Boya Mayoral (12) als auch Dortmunds Mikel Merino (8) konnten ihre wenigen Einsätze nicht nutzen, um Werbung in eigener Sache zu machen. Beide haben wohl keine Zukunft mehr bei ihren Clubs.
Bleibt noch Coke auf dem letzten Platz mit 7 Punkten. Der Schalker Rechtsverteidiger war gewiss lange mit seinem Kreuzbandriss außer Gefecht, was danach kam, bewegte sich zwischen Genie (11 Punkte am 29. Spieltag gegen Darmstadt) und Wahnsinn (jeweils -4 gegen Dortmund und Freiburg). Er dürfte in der nächsten Saison noch viel Luft nach oben haben.
Fazit
Kein Minussünder, keiner mit null Punkten, davon können beispielsweise die Schweizer in dieser Saison nur träumen: Es lohnt sich bei Comunio also, auf die Spanier zu setzen. Leider hat die Qualität meistens auch einen ziemlich üppigen Preis.