Der 34. und letzte Spieltag steht an. Freiburg und Schalke streiten um die CL-Quali. Ein Trio bangt um den direkten Abstieg und die Relegation. Das sind die wichtigsten Spiele und Duelle!
- SC Freiburg – FS Schalke 04, Samstag, 15.30 Uhr
Tja, wer hätte das vor der Saison getippt? Der SC Freiburg hat am letzten Spieltag der 50. Bundesligasaison das Erreichen der Qualifikationsrunde für die Champions League in der eigenen Hand. Nicht zuletzt der Freiburger Trainer, Christian Streich, hätte abgewunken und in seiner unnachahmlichen Art verneint. Doch es ist wahr. Freiburg muss lediglich gegen Schalke gewinnen und würde den vierten Platz belegen. Und damit die Qualifikationsrunde zur CL schaffen. Das wäre für Freiburg die größte Sensation beziehungsweise nach dem Erreichen des UEFA-Cups der größte Erfolg des Vereins. Rechtzeitg fit ist für dieses Unterfangen Diagne. Der bärenstarke Innenverteidiger, der trotzdem immer mal wieder für einen Leichtsinnsfehler gut ist, rückt in die Startelf. Das dürfte besonders wichtig sein, weil es Freiburg mit Klaas-Jan Huntelaar zu tun bekommt. Vor allem im Kopfball und Eins-gegen-Eins-Zweikampft hat Diagne seine Stärken. Nicht umsonst ist offenbar Borussia Dortmund an ihm dran. Des Weiteren ist Mujdza noch nicht ganz fit und Caligiuri fällt aufgrund seiner zehnten gelben Karte nach seiner vermeindlichen Schwalbe am letzten Spieltag aus. Dieser Verlust wiegt schwer. An Stelle von Calligiuri wird Kruse auf rechts und Guede in den Sturm rücken.
Bei Schalke könnte die ganze Saison nach diesem Spiel als verkorkst gelten. Das Mindestziel, die CL-Quali, ist in ernsthafter Gefahr, weil man am letzten Spieltag gegen Stuttgart die tolle Ausgangsposition selbst verdaddelte. Nun darf man nicht verlieren. Aus Sicht der Schalker kann man aber leicht aufatmen. Denn Julian Draxler kehrt nach seiner Sperre auf die Zehn zurück. Flankiert wird er links von Bastos und rechts von Farfan. Zusammen mit Huntelaar im Sturm ist dieser Angriff vom Papier her eine große Hausnummer. Außer den Langzeitverletzten wird Trainer Keller auf alle Spieler zurückgreifen können. Es wird ein wahrlich heißer Showdown im Kampf um Platz vier.
- Borussia Dortmund – TSG 1899 Hoffenheim, Samstag, 15.30 Uhr
Im Abstiegskampft geht die TSG mit der höchsten Hypothek ins Rennen. Nicht nur, dass man die schlechteste Ausgangslage aller Teams im Tabellenkeller hat (Vorletzter Platz, 28 Punkte, -26 Torverhältnis). Nein, mit dem Auswärtsspiel beim BVB hat man auch zweifelsfrei den schwersten Gegner erwischt. Schützenhilfe aus dem Dortmunter Lager darf die TSG nicht erwarten. Auf die Bemerkung von 1899-Trainer Gisdol angesprochen, dass Jürgen Klopp doch Sympathien für Hoffenheim übrig habe, antwortete dieser nur süffisant: „Wenn, dann habe ich Sympathien für den FC Augsburg.“ Der saß. Deswegen und auch, weil Dortmund sich für das Champions-League-Finale warmspielen will, wird die Borussia in Bestbesetzung auflaufen. Bis auf den verletzten Mario Götze natürlich.
In Hoffenheim sieht das Ganze viel undurchsichtiger aus. Im letzten Heimspiel setzte Gisdol auf viele junge, unerfahrene Spieler. Ob er dies im ausverkauften Signal-Iduna-Park auch wieder machen wird, sei mal dahingestellt. Der im letzten Spiel nach seiner Einwechslung sehr aktive Johnson könnte eine Option für die Startelf sein. Ansonsten dürften die arrivierten Volland, Salihovic und Firminho beziehungsweise Schipplock im Sturm auflaufen. Dahinter kommt Polanski neben Rudy zurück in die erste Elf. Klar ist, egal wer für Hoffenheim auf dem Platz steht: Ein Sieg muss her. Denn ohne eigenen Sieg ist es egal, wie die anderen Konkurrenten spielen. Sollte Hoffenheim gewinnen, ist aber noch immer eine Niederlage von Augsburg oder Düsseldorf nötig, um zumindest den Relegationsplatz zu erreichen. Es sei denn, Hoffenheim schießt den BVB im eigenen Stadion ab. Dann wäre auch ein Unentschieden in einer der anderen Partien ausreichend. Aber seien wir mal ehrlich. Daran glaubt keiner, oder?
- FC Augsburg – SpVg Greuther Fürth, Samstag, 15.30 Uhr
Eigentlich dürfte beim FCA nicht mehr viel schief gehen. Ein Unentschieden gegen den Absteiger aus Fürth im eigenen Stadion reicht fast sicher zum Relegationsplatz. Nach der miserabelen Hinrunde (neun Punkte) ist das schon ein kleines Wunder. Und gerade jetzt, mitten im Aufschwung und der neuentdeckten Heimstärke, soll man ausgerechnet gegen den teilweise überforderten Absteiger aus Fürth verlieren? Aber was ist schon normal in dieser Liga… Erfreulich für Augsburg ist außerdem, dass Callsen-Bracker nach seiner Gelbsperre wieder in die Startelf rücken wird. Für ihn muss Reinhardt weichen. Ansonsten fehlt lediglich Langkamp beim FCA. Wenn Augsburg gewinnt und Düsseldorf zeitgleich nur ein Remis holt, dann hätte man sogar den direkten Klassenerhalt geschafft.
- Hannover 96 – Fortuna Düsseldorf, Samstag, 15.30 Uhr
Rein tabellarisch hat die Fortuna die beste Ausgangsposition im Abstiegskampf. Schließlich belegt man derzeit den 15 Platz und hat alles selbst in der Hand. Allerdings spricht das Momentum klar gegen Düsseldorf. Seit elf Spielen ist man sieglos. Die hervorragende Hinrunde böse verspielt. Die Nerven liegen blank. Das große Zittern, die Angst vor dem Abstieg. All das sind Faktoren, die das Spiel des Aufsteigers definitiv beeinflussen werden. Wenn Hannover, die völlig befreit aufspielen können, den ersten Treffer erzielt, dann könnte es ganz schnell ganz bitter werden für Fortuna Düsseldorf. Ein frühes Tor könnte dem Gegner allerdings den Zahn ziehen. Fraglich ist auf Seiten der Gäste lediglich und ausgerechnet: Kapitän Lambertz. Für mehr Durschlagskraft im Sturm könnte auch Reisinger eine Position nach vorne rücken. Ansonsten ruhen die Hoffnungen sicher auf den agilen Kruse, der auf der Zehn auflaufen könnte. Eine große Überraschung dürfte auf der Position des Rechtsverteidigers entstehen. Dort wird Christian Weber aus der zweiten Mannschaft auflaufen. Weil Levels gesperrt und Balogun verletzt ist, kommt der ehemalige Aachener zum Einsatz. Pikant: Weber stieg damals mit Düsseldorf als Stammspieler in die erste Liga auf, wurde dann aber aussortiert und wechselte zu Alemannia Aachen.
Bei Hannover kehren viele Verteidiger wieder zurück. Slomka könnte seine komplette Innenverteidigung umbauen. Ansonsten fehlen weiterhin Franca und Hustzi sowie Abdellaoue (Muskelfaserriss).
- Eintracht Frankfurt – VfL Wolfsburg, Samstag, 15.30 Uhr
Auch die Eintracht hat ein Endspiel um Europa. Als Aufsteiger gar keine so schlechte Situation am letzten Spieltag, oder? Und vor allem was für eine Situation! Es reicht ein Unentschieden und die Eintracht ist sicher in der Europa League. Außerdem wird Pirmin Schwegler in den Kader zurückkehren. Der Startelf-Einsatz des Mittelfeldmotors ist allerdings noch fraglich. Für ihn wären Lanig oder Russ Alternative Nummer eins. Ansonsten wird Veh seine Startelf nicht umbauen. Auch Meier kann vermutlich beginnen. Für den Topscorer der Eintracht stünde im Zweifelsfall Matmour auf der Zehn bereit.
Für Wolfsburg geht es nur noch um die berühmte Ehre. Fehlen wird den auswärtsstarken Wölfen neben den Langzeitverletzten Kyrgiakos und Pilar auch Helmes (Wadenverletzung) und der Grippe geschwächte Vierinha. Für ihn rückt Arnold auf rechts im Mittelfeld und Perisic startet nach seiner starken Leistung gegen seinen Ex-Klub Dortmund auf links. Olic wird wieder im Sturmzentrum beginnen.
- Hamburger SV – Bayer 04 Leverkusen, Samstag, 15.30 Uhr
Hamburg, Hamburg. Meinst du das wirklich ernst mit der Europa League? Die Störfeuer von Trainer Fink kommen zweifelsfrei. Aber Hand aufs Herz: Wie wahrscheinlich ist es, dass Frankfurt daheim gegen Wolfsburg keinen Punkt holt und der HSV die bärenstarken Leverkusener mit einer Niederlage nach Hause schickt? Vor allem, weil Bayer alles daran setzt, dass Kiessling die Torjägerkanone in diesem Jahr einfährt. Bis auf Sam und Castro (beide Leistenbeschwerden) können alle Spieler bei Bayer auflaufen. Auf rechts wird erneut der zuletzt überzeugende Hegeler starten.
Beim HSV glaubt man zwar noch an die Europa League. Aber mit van der Vaart, Aogo und Jiracek stehen auch gleich drei angeschlagenen Stammspieler auf dem Plan. Außerdem müsste der HSV beim Erreichen des Europapokales horende Summen an die Ex-Vereine von diversen Spielern zahlen. Das dürfte zwar kein Faktor für die Leistung der Spieler sein, ist dennoch ein pikanter Punkt. Fehlen werden beim Unterfangen Euro League definitiv Mancienne (Hüftprobleme), Arslan (Zerrung), Kacer (Zerrung) sowie der Langzeitverletzte Schwede Berg. Für die angeschlagenen Spieler stehen Beister, Skjelbred und Rudnevs bereit.
- Borussia Mönchengladbach – FC Bayern München, Samstag, 15.30 Uhr
Auf Seiten der Gladbacher fällt kein Spieler verletzungsbedingt aus.
Bei Bayern fehlt bis auf die Langzeitverletzten Badstuber und Kroos lediglich Rafinha (Gelb-Rot). Ansonsten bietet Heynckes, der Ex-Gladbacher, seine beste Elf gegen die Fohlen auf. Es wird sein Abschied aus der Bundesliga. Ausgerechnet in Gladbach.
- VfB Stuttgart – FSV Mainz 05, Samstag, 15.30 Uhr
Stuttgart möchte sich für das Pokalfinale gegen die Bayern warm- und einspielen. Hinten rechts dürfte Hoogland wieder in der Startelf stehen, falls Sakai passen muss. Ansonsten muss der VfB Auf Felipe, Rüdiger, Bah, Didavi, Stöger und Cacau verzichten.
Wer meint, dass diese Verletztenliste schon lang ist, der hat die vom FSV Mainz noch nicht gelesen: Kirchhoff, Svensson, Daghfous, Ede, Rukavytsya, Soto, Choupo-Moting, Klasnic und Szalai. All diese Spieler fallen aus. Mainz kommt mit dem letzten Aufgebot zum VfB. Vor allem Neunationalspieler Müller auf rechts wird sich beweisen wollen. Ivanschitz gibt sein Abschiedsspiel für die Mainzer.
- 1. FC Nürnberg – SV Werder Bremen, Samstag, 15.30 Uhr
Spiel eins nach Thomas Schaaf. Es wird ein sehr emotionales, das steht außer Frage. Auch wenn Schaaf nicht anwesend sein wird. Seine Schatten wird über dem Spiel liegen. Sportlich geht es um beide Teams um nichts mehr. Beim SVW sind Hunt und Yildirim angeschlagen, beide werden aber offenbar auflaufen können. Bargfrede ist gesperrt.
Beim Club sieht das anders aus: Stephan, Chandler, Antonio, Feulner, Gebhart, Hlousek, Ildiz und auch Kiyotake fallen definitiv aus. Außerdem ist Nilsson angeschlagen.