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Die zweiwöchige Pause in der Bundesliga haben vor allem einige Spieler aus Dortmund, Frankfurt, Bremen, Wolfsburg, Gladbach und Mainz genutzt, um sich nachhaltig ins Gedächtnis ihrer Trainer zu spielen. Bei diesen Akteuren könnte es deshalb bald auch zu mehr Einsätzen in der Liga kommen.
Andre Schürrle (Borussia Dortmund, Sturm, 3.020.000, 2 Punkte)
Es gibt nicht wenige Anhänger des BVB, die den Nationalspieler am liebsten ganz oben in der Liste der Winterabgänge bei Dortmund sehen würden. Spätestens seit seiner Vorbereitung im WM-Finale 2014 scheint Schürrle über den Zenit – oder zumindest mal äußerst verletzungsanfällig zu sein. Und nun ist auch Thomas Tuchel weg, der Trainer, der seinen Lieblingsschüler unbedingt nach Dortmund lotsen wollte.
Und überhaupt: wo soll Schürrle eigentlich spielen? Die Plätze auf Linksaußen sind an Maximilian Philipp und Christian Pulisic vergeben, zuletzt drängte sich auch noch Jadon Sancho auf und im Winter kommt dann auch noch Marco Reus zurück. Angeblich will sogar der 1. FC Köln den 26-Jährigen im Winter verpflichten. Doch der hat das Kapitel BVB noch längst nicht abgeschrieben. Gegen Bayern saß er zuletzt wieder auf der Bank, verdrängte Philipp sogar auf die Tribüne. Und Beim 4:2-Testspielerfolg gegen Bochum präsentierte sich Schürrle mit einem Doppelpack in absoluter Top-Verfassung. Das dürfte es Peter Bosz nicht einfacher machen, in den nächsten Wochen seinen Kader zu nominieren.
Daichi Kamada (Eintracht Frankfurt, Mittelfeld, 370.000, 4 Punkte)
Zu Beginn der Saison sah es nach zwei Startelfeinsätzen im Pokal und beim Bundesliga-Auftakt gegen Freiburg so aus, als würde sich der Japaner gleich einen Stammplatz bei Frankfurt erarbeiten. Inzwischen ist die Bundesliga-Uhr bei Kamada bei 123 Minuten stehen geblieben. Trainer Niko Kovac lobt zwar die feine Technik seines Neuzugangs, sieht aber Schwächen im Durchsetzungsvermögen.
So soll Yamada im Training an Kollegen wie Abraham, Russ, Falette und Co. bisweilen wie ein „nasser Sack“ abprallen. Beim Testspiel gegen Sandhausen avancierte Yamada jetzt aber zum Matchwinner, traf gleich per Doppelpack und bestätigte auch den Eindruck seines Trainers: „Er ist ein großes Versprechen für die Zukunft“. Und diese könnte nach dem starken Auftritt durchaus etwas früher beginnen.
Branimir Hrgota (Eintarcht Frankfurt, Sturm, 330.000, 2 Punkte)
Drei Bundesliga-Einsätze als Joker sind alles, was Hrgota in dieser Saison nachzuweisen hat. Über ihn spricht, spätestens seit Sebastien Haller eingeschlagen ist, nun wirklich niemand mehr. Der Stürmer konnte wie sein Kollege Yamada gegen Sandhausen ebenfalls einen Doppelpack beisteuern. Es könnte seine Einsatzchancen noch einmal erhöhen, wenngleich seine Tage bei Frankfurt wohl gezählt sind.
Danny da Costa (Eintracht Frankfurt, Abwehr, 360.000, 2 Punkte)
Ein weiteres Sorgenkind der Eintracht, jedoch rein aus verletzungstechnischen Gründen. Der dynamische Rechtsverteidiger hat seinen Sehnenanriss im Oberschenkel auskuriert und durfte gegen Sandhausen von Beginn an ran, Torvorbereitung inklusive. Obwohl es laut Kovac für ihn aktuell noch nicht für 90 Minuten reicht, hat er dennoch gute Chancen, den Verletzten Timothy Chandler auf der rechten Seite mittelfristig zu vertreten.
Jeffrey Bruma (VfL Wolfsburg, Abwehr, 1.450.000, 0 Punkte)
Ähnlich wie da Costa konnte auch der Wolfsburger Innenverteidiger ein gelungenes Comeback feiern. Nach sieben Monaten Knieverletzung spielte der Niederländer gegen Enschede 90 Minuten durch. Martin Schmidt hat also zeitnah die Option, mit dem zumindest nominell sehr starken Duo Bruma/Brooks die Probleme in der Defensive zu bereinigen.
Josip Drmic (Borussia Mönchengladbach, Sturm, 520.000, 0 Punkte)
Mit zwei Toren und zwei Assists hat der fast vergessene Schweizer beim 4:2-Sieg im Test gegen Bielefeld ein dickes Ausrufezeichen gesetzt und sich damit nachhaltig für einen Bundesliga-Einsatz beworben. Und auch Fohlen-Trainer Dieter Hecking lobt seinen Stürmer nach dessen langer Knieverletzung: „Das wird ihm einen großen Motivationsschub geben. Er war auch in der schweren Phase sehr motiviert, fast schon zu ehrgeizig.“
Aron Johannsson (Werder Bremen, Sturm, 290.000, 0 Punkte)
Unter Alexander Nouri war Johannsson noch völlig außen vor. Schlägt unter Florian Kohfeldt nun die Stunde des US-Amerikaners? Vieles deutet darauf hin, beim Testspiel gegen Heerenveen war der Stürmer nach seiner Einwechslung mit Abstand bester Bremer, brachte richtig Schwung in die Offensive. Im internen Stürmer-Ranking überholte er zuletzt schon Talent Johannes Eggestein und könnte bald sogar an Ishak Belfodil vorbeiziehen.
Gerrit Holtmann (FSV Mainz 05, Abwehr, 180.000, 0 Punkte)
Der Auftritt der Mainzer gegen den Luxemburger Erstligisten F95 Düdelingen hätte zum kompletten Desaster werden können, wäre da nicht Gerrit Holtmann gewesen. Holtmann wurde beim Stande von 1:5 eingewechselt und korrigierte das Ergebnis mit einem Tor und einer Vorlage binnen weniger Minuten noch in ein 3:5. Viele hatten den pfeilschnellen Ex-Braunschweiger vor der Saison als erste Wahl auf der Linksverteidiger-Position erwartetet, doch eine Wadenverletzung und ein starker Konkurrent Daniel Brosinski sorgten dafür, dass er noch keine Sekunde gespielt hat. Das dürfte sich in naher Zukunft aber ohne Zweifel ändern.