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Mainz hat mit Anthony Caci einen hierzulande noch recht unbekannten Franzosen geholt. Doch der könnte sich ziemlich schnell als Stammkraft etablieren. Der Comunio-Check.
Position
Vornehmlich ist Anthony Caci ein Linksverteidiger. Den 24-jährigen Franzosen aber darauf alleine zu beschränken, würde der Sache nicht gerecht werden. Caci ist eigentlich ein Rechtsfuß, kann deshalb auch rechts hinten verteidigen. Außerdem wurde der 1,84 Meter große Spieler schon in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld eingesetzt. Kurzum: Wir haben es hier mit einem Defensiv-Allrounder zu tun.
Der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt sagte bei seiner Verpflichtung: „Anthony Caci ist ein athletischer und dynamischer Verteidiger, der beidfüßig stark ist und als Rechtsfuß aktuell als Linksverteidiger aufläuft. Er ist ein sehr flexibler Spieler, der in der Dreier- und Viererkette auf verschiedenen Positionen zum Einsatz kommen kann. Wir haben ihn häufig beobachtet und sind überzeugt, dass er mit seinen Qualitäten und feinem Charakter unser Team verstärken wird und auch noch weitere Entwicklungsschritte nehmen kann.“
Bisherige Karriere
Caci, der nahe der deutschen Grenze geboren ist, entstammt aus der Jugend von Ligue-1-Club RC Straßburg. Dort debütierte er 2016 im Profiteam, stieg mit den Elsässern in die erste französische Liga auf und war im Grunde ab 2018/19 Stammkraft – unter anderem an der Seite des Leipzigers Mohamed Simakan. In 107 Erstligaspielen hat er zwei Tore und zehn Assists geliefert. 2019 holte er mit Straßburg den französischen Ligapokal.
2019 wurde Caci an der Seite von Spielern wie Dayot Upamecano oder Lucas Tousart für die U21 seines Landes nominiert und hatte dort zwei Auftritte. Im letzten Sommer war er Stammkraft bei der französischen Olympia-Auswahl beim Turnier in Japan. Nach Mainz wechselt er nun ablösefrei.
Einstiegsmarktwert
Mit 3,5 Millionen ist Caci hinter Stach und Burkardt schon der drittteuerste Mainzer. Dennoch konnte er gleich in den ersten Tagen dank der Saisonumstellung rund 150.000 pro Tag zulegen.
Situation
Es ist offensichtlich, dass Caci als Linksverteidiger vorgesehen ist. Da Aaron nur noch ein Jahr Vertrag hat und als Verkaufskandidat gilt und Andersson Lucoqui bisher den Ansprüchen noch nicht genügen konnte, hat Caci sogar sehr gute Stammplatz-Chancen. Im Abwehr-Zentrum, auf der rechten Seite und auf der Sechs wäre er hingegen wohl eher eine Aushilfe, wenn die eigentlich gesetzten Kräfte dort ausfallen würden.
Grundsätzlich dürfte der Spagat von der Lique 1 in die Bundesliga gelingen, Caci hat viele Spiele bestritten und ist in einem guten Alter. Ein Problem könnte es höchstens geben, wenn Aaron doch bleibt. Der Spanier hat in der Rückrunde nach längerer Schwächephase wieder überzeugt. Sollte er seinen Vertrag erfüllen wollen, dann gäbe es hier durchaus ein Stammplatzduell auf Augenhöhe. Medien wie der „Kicker“ gehen aber derzeit von einem Aaron-Abgang aus.
Marktwertentwicklung
Das aktuelle Niveau lässt sich nur mit einem sofortigen Stammplatz halten. Dazu müsste Caci auch gut punkten. Das ist für einen Außenverteidiger aber möglich. Caci ist immer wieder an Toren direkt beteiligt, meist als Zulieferer. Mehr als fünf Millionen Marktwert wäre aber mittelfristig schon eine Überraschung. Wir rechnen ungefähr damit, dass sich der Franzose zwischen 2,5 und 4 Millionen über die Saison hinweg einpendelt.