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Mladen Petric absolvierte 44 Länderspiele für Kroatien und nahm an zwei Weltmeisterschaften teil. Im Interview spricht der ehemalige Stürmer über die schwere Gruppe D, die Chancen der Schweiz und erklärt, warum er seine Ex-Vereine Hamburg und Dortmund auf einem guten Weg sieht. 

Seite 1: Petric über das Mentalitätsproblem der Kroaten, die Generation Modric und den unbekannten Coach

Seite 2: Petric über die schwere Kroatien-Gruppe, die Chancen der Schweiz und seine Zukunftspläne

Comunioblog: Sie haben fünf Jahre in der Bundesliga gespielt. Wie sehr verfolgen Sie die Liga noch?

Petric: Ich verfolge sie jedes Wochenende, aber nicht nur die Bundesliga, sondern auch andere Ligen wie die Premier League, die Schweizer Liga und die Primera Division. Ich bin von klein auf Fußballfan gewesen und das hat sich auch nach meinem Karriereende nicht geändert. Daher schaue ich mir das weiterhin alles gerne an.

Comunioblog: Den HSV haben Sie sich wahrscheinlich nicht so gerne angeschaut. Nachdem sich der Verein mehrmals knapp retten konnte, ist er jetzt doch abgestiegen. Wie sehr haben Sie mitgelitten?

Petric: Der Verein und die Stadt bedeuten mir sehr viel. Da habe ich natürlich sehr mitgelitten. Ich war ein paar Spieltage vor Saisonende noch mal im Stadion und habe mir es live angeschaut. Da leidet man mit. Bis zur letzten Minute hat man natürlich noch gehofft, dass sie es schaffen. Und erstaunlicherweise war es ja wirklich noch möglich. Daran hatte niemand mehr geglaubt, aber unter Trainer Christian Titz hatten sie sich noch mal die Chance erarbeitet, sich zu retten. Ich fand es gut, dass sie die Saison, trotz des Abstiegs, durch den Aufschwung in den letzten Spielen positiv beenden konnten. Das macht Mut.

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Comunioblog: Wie bewerten Sie den Neustart, der nun eingeleitet wurde mit Bernd Hoffmann als Vorstandsvorsitzenden, Titz als Trainer und auch Ralf Becker als neuem Sportchef?

Petric: Das kann ich jetzt noch nicht bewerten. Wir werden sehen, wohin das führt. Aber wie eben bereits gesagt, die letzten Wochen in der Bundesliga waren schon sehr positiv. Viele Dinge gingen wieder in die richtige Richtung und wenn der Verein da jetzt anknüpft, denke ich, dass es auch schnell wieder zurück in die Bundesliga gehen wird.

Comunioblog: Es wurde immer gesagt, dass es im Verein zu viele Gruppen mit unterschiedlichen Ansichten gab, Machtkämpfe und dadurch auch stetige Personalwechsel. Wie schwer war es damals, sich als Spieler auf das Sportliche zu konzentrieren?

Sardar Azmoun

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Sardar Azmoun (Iran, 23 Jahre, Stürmer): Dem "iranischen Messi" wird bei der WM der Durchbruch zugetraut. Seit 2013 spielt Azmoun schon in Russland (Rubin Kazan), kennt sich dort also bestens aus. Quelle aller Bilder: Imago

Petric: Hamburg ist eine riesengroße Medienstadt. Das weiß man natürlich und es ist wirklich schon lange her, dass rund um den Verein wirklich Ruhe herrschte. Als Spieler ist es schwer. Das kann man nicht abstreiten. Natürlich bekommt man gesagt, dass man sich auf Fußball konzentrieren soll, aber man bekommt die Sachen, die im Umfeld passieren, nun einmal mit. Das ist nicht immer einfach gewesen. Als Spieler kannst du das aber nicht ändern. Deswegen hoffe ich, dass jetzt die richtigen Hebel angesetzt werden, um nicht nur im Team und im Verein, sondern auch in das Umfeld Ruhe hereinkommt und auch mal über einen längeren Zeitraum vernünftig gearbeitet werden kann.

Comunioblog: Auch Dortmund hatte – gemessen an den Ansprüchen – keine leichte Saison. Glauben Sie, dass der BVB jetzt unter Lucien Favre wieder in die Spur finden wird?

Petric: Da bin ich mir sehr sicher. Ich kenne Lucien Favre noch aus meiner Zeit in der Schweizer Liga. Er ist ein hervorragender Trainer, von daher bin ich mir sicher, dass Favre den BVB wieder in die richtige Richtung führen wird. Dazu kommt, dass der Verein ein riesiges Potenzial und der Kader ein enormes Potenzial hat.

Comunioblog: Letzte Frage: Wer wird Weltmeister?

Petric: (lacht) Die Mannschaft, die das Finale gewinnt. Nein, ich hoffe, das es dieses Jahr mal eine richtige Überraschung gibt.

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