Marcin Kaminski (vorne), Berkay Özcan (rechts) und Co. kämpfen um Einsatzzeit

Foto: © imago / Pressefoto Baumann
Drei Spieltage stehen noch aus. Für den VfB Stuttgart ist die Saison allerdings bereits so gut wie gelaufen. Europa scheint außer Reichweite, der Klassenerhalt ist gesichert. Die letzten Woche könnten daher für Experimente genutzt werden – in denen sich die bisherigen Reservisten beweisen müssen.

Marcin Kaminski (Abwehr, 1,03 Mio., 42 Punkte)

Unter Tayfun Korkut ist Kaminski bislang fast ausschließlich die Zuschauer-Rolle geblieben. Der Pole durfte meist nur für die letzten Minuten ran und dabei mithelfen, einen Sieg oder ein Unentschieden über die Zeit zu retten. Von Beginn an spielte Kaminski unter dem neuen Trainer bislang nur gegen den Hamburger SV – und musste dort aus taktischen Gründen zur Halbzeit raus. Nach dem Ausfall von Andreas Beck ist die Abwehr des VfB dünner aufgestellt. Selbst mit Timo Baumgartl als Rechtsverteidiger muss sich Kaminski jedoch weiter hinter Benjamin Pavard und Holger Badstuber einreihen und scheint nur im Falle einer weiteren Verletzung auf längere Einsätze hoffen zu können. Für nächste Saison erscheint wenig Besserung in Sicht. Badstuber scheint den VfB zwar zu verlassen, ein direkter Ersatz (Marc-Oliver Kempf?) ist aber fest eingeplant.

Berkay Özcan (Mittelfeld, 600.000, 30 Punkte)

Er ist derjenige, der am stärksten davon profitiert, dass Korkut zuletzt ein wenig von seinem Prinzip, fast ausschließlich auf die gleiche, eingespielte Elf zu setzen, abgerückt ist. Nachdem er unter dem neuen Trainer zunächst überhaupt keine Rolle spielte, durfte er in den letzten drei Spielen zumindest die letzte halbe Stunde ran – und konnte dieses Vertrauen gegen Werder Bremen auch das erste Mal so richtig zurückzahlen. Sein Treffer markierte den 2:0 Endstand gegen die Gäste. In den kommenden drei Spielen dürfte Özcan weitere Chancen erhalten. Sollte ein Offensivspieler eine Pause bekommen, könnte auch noch ein Startelf-Einsatz für Özcan drin sein.

Dzenis Burnic (Mittelfeld, 160.000, 5 Punkte)

Man kann es bei Burnic relativ kurz machen: Die BVB-Leihgabe spielte unter Korkut bislang überhaupt keine Rolle und wird den VfB zu 99 Prozent nach dieser Saison wieder verlassen. Gerade vor diesem Hintergrund erscheint es unwahrscheinlich, dass Korkut den Sechser in den ausbleibenden Spielen genauer begutachten will. Sofern es in der Mittelfeld-Zentrale der Schwaben zu keinen schwerwiegenderen Verletzungen mehr kommt, wird Burnic wohl keine Einsatzzeit mehr im Trikot mit dem Brustring bekommen.

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Orel Mangala (Mittelfeld, 270.000, 8 Punkte)

Er ist derjenige, der in der Mittelfeld-Rangordnung des VfB vor Burnic steht und daher Einsatzzeit für diesen verhindert. Unter Korkut kam Mangala – ähnlich wie Kaminski – vor allem die Rolle zu, in den letzten Spielminuten ein Ergebnis über die Zeit zu bringen. Gegen Hannover 96 durfte der 20-Jährige dann aber wenigstens die ganze 2. Halbzeit ran. Mangala wird auch in der nächsten Saison voraussichtlich weiter in Stuttgart spielen, daher ist anzunehmen, dass Korkut ihn in den letzten drei Spielen noch ein wenig begutachten möchte – und Mangala daher auf Einsatzzeit kommen wird.

Chadrac Akolo (Sturm, 1.200.000, 44 Punkte)

Akolo war der Spieler, der der klassischen Joker-Rolle, die es unter Korkut anfangs eigentlich überhaupt nicht gab, zumindest am nächsten kam. Gegen Köln, Leipzig, Freiburg und den Hamburger SV wurde er immer mindestens eine Viertelstunde vor Abpfiff eingewechselt. Nachdem er gegen den HSV allerdings blass blieb, musste er gegen Hannover 90 Minuten lang zusehen. Akolo befindet sich mit Anastasios Donis im direkten Kampf um Spielzeit. Es ist zumindest nicht auszuschließen, dass der Verlierer dieses Zweikampfs den Verein im Sommer verlassen muss – erst Recht, wenn Jacob Bruun Larsen erneut ausgeliehen wird.

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Anastasios Donis (Sturm, 780.000, 39 Punkte)

Unter Hannes Wolf gehörte „Adonis“ noch zu den erfrischendsten Elementen im Stuttgarter Offensivspiel, war dabei allerdings oft auf sich allein gestellt. Zudem stoppten ihn während der Hinrunde Verletzungen. Unter Korkut war Donis dann überhaupt kein Faktor mehr. Erik Thommy durfte von Beginn an ran, als Joker fungierten Akolo und manchmal noch Bruun Larsen. Gegen Bremen durfte erstmals wieder Donis ran – und zeigte, dass er dem VfB als starker Konterspieler durchaus hilfreich sein kann. Donis und Akolo können beide außen eingesetzt werden, allerdings ebenso als zweite Spitze neben Gomez oder Ginczek fungieren. Einziges Problem: Sind sich Akolo und Donis zu ähnlich? Es bleibt abzuwarten, ob beide Sommer-Neuzugänge mehr als ein Jahr in Stuttgart bleiben.

Jacob Bruun Larsen (Sturm, 250.000, -4 Punkte)

Von Wolf gewünscht feierte die Leihgabe aus Dortmund ein absolut verheerendes Debüt gegen Schalke – allerdings auf ungeübter Position. Dann ging mit Wolf sein größter Fürsprecher. Dass Bruun Larsen unter Korkut überhaupt nochmal Einsatzzeit erhielt, überraschte ein wenig – immerhin waren Spieler wie Donis zu diesem Zeitpunkt noch ein totaler Non-Faktor. Der VfB arbeitet daran, Bruun Larsen ein weiteres Jahr auszuleihen. Vor diesem Hintergrund könnte Bruun Larsen im Saisonendspurt weiter getestet werden. Nach der guten Leistung von Donis gegen Bremen scheint er in der Offensive der Schwaben aktuell allerdings zu den letzten Optionen zu gehören.

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