Der FC Bayern grüßt von der Tabellenspitze – und kann sich in der Bundesliga nur noch selber schlagen. Das Ziel ist auch deshalb klar gesteckt: Das Triple ist fest im Visier des Rekordmeisters.

Die Situation: Es ist schon irgendwie beängstigend. Wer in diesen Tagen mit Spielern des FC Bayern München spricht, bekommt meist eine zentrale Aussage mit auf den Weg: Die großen Spiele, die kommen erst noch.

Jene Partien also, bei denen Helden geboren, Siege gefeiert und Pokale in die Luft gestemmt werden.

Was Schweinsteiger und Co. vor allem im Sinn haben, ist klar: die Champions League. Doch ist es gegenüber der Bundesliga nicht arrogant, schon im Januar über Dinge zu sprechen, die erst im Juni von Relevanz sind?

Nun – dem FC Bayern unter Pep Guardiola wird Derartiges nicht vorgeworfen. Zu seriös, zu überlegen agiert der Rekordmeister in der heimischen Liga. Woche für Woche spulen die Bayern ihr Programm ab, ohne abzuheben oder den Gegner auch nur annähernd zu unterschätzen.

Die logische Konsequenz: Bereits nach 17 Spielen der Saison 2014/15 hat der FC Bayern elf Punkte Vorsprung auf den VfL Wolfsburg – und kann gleich zu Beginn der Rückrunde mit einem  Sieg bei den Wölfen jegliche Hoffnungen auf eine fette Überraschung im Keim ersticken.

Wahrscheinlich auch aus diesem Grund sprechen die Spieler häufiger über die Aufgaben, die in der Königsklasse auf sie warten. In gewisser Weise scheint der FC Bayern unter Pep Guardiola der Heimat entwachsen. Die Liga ist den Münchnern nicht mehr genug.

Doch halt! Da war doch was.

Es ist noch nicht mal ein Jahr her, da erklärte der spanische Erfolgscoach nach dem vorzeitigen Titelgewinn die Bundesliga für beendet – und ebnete somit den Weg, ein paar Prozent weniger zu investieren.

An eine der Konsequenzen erinnert sich die Mannschaft noch ziemlich gut: Das sang- und klanglose Ausscheiden gegen den späteren Champions-League-Sieger Real Madrid. Übrigens auch eines dieser großen Spiele.

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Das sagten wir vor der Saison: Vor der Saison sprachen wir vor allem über potentielle Probleme. Wie steckt der mit Nationalspielern durchzogene Kader die Belastungen der Weltmeisterschaft weg? Hat die äußerst komprimierte Vorbereitungen Auswirkungen auf die Leistung des Titelverteidigers? Und wie geht Guardiola mit den vielen angeschlagenen Spielern um?  Nun ja – ein Blick auf die Tabelle reicht aus, um den gestellten Fragen jegliche Berechtigung zu entziehen.

Comunios Player to watch: Mitchell Weiser. Im Sommer schien Weisers Abenteuer beim FC Bayern beendet. Er kam eigentlich nie zum Einsatz, zudem waren die Verantwortlichen wohl mit dem Arbeitsethos des Talents nicht komplett zufrieden.

„Ich trainiere mehr, gehe vor jeder Einheit und auch manchmal danach in den Kraftraum. Und meine Einstellung zum Training ist eine andere“, erzählte Weiser unlängst dem vereinseigenen Medium. „Mit 90 Prozent kommt man nicht weiter.“ Sein Arbeitseifer scheint Erfolg zu haben.

Im Trainingslager von Doha haben sich die Verantwortlichen auffällig positiv über den 20-Jährigen geäußert. Auch in den Testspielen kam der Youngster regelmäßig zum Einsatz und überzeugte.

Dabei kann Weiser auf den Außen – defensiv wie offensiv – für noch mehr Konkurrenz sorgen. Vielleicht als Ersatz für Rafinha, wenn Guardiola mal mit einer Viererkette spielen lässt? Oder als offensiver Flügelverteidiger, wenn es die Dreierkette sein soll?

Sein Comunio-Marktwert? Liegt bei äußerst angenehmen 490.000 Euro. Eine Investition könnte sich also lohnen.

Prognose: Ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen: Der FC Bayern wird sich in diesem Jahr die 25. Meisterschaft der Vereinsgeschichte sichern – und damit zum dritten Mal in Folge die Schale entgegennehmen.

Was beeindruckt: Die Münchner haben sich seit dem Triple unter Jupp Heynckes vor allem in der Bundesliga zu einer Maschine entwickelt. Mit unglaublicher Seriosität gehen Lahm und Co. in jede Partie – nicht zuletzt ein Verdienst Guardiolas, der sich wahrscheinlich auch auf Kick gegen eine Kreisligamannschaft mehrere Tage vorbereiten würde.

Natürlich: Die Partie gegen den VfL Wolfsburg am Freitag ist in vielerlei Hinsicht richtungsweisend. Gewinnen die Münchner beim ersten „Verfolger“,  herrscht im Verein (und auch um ihn herum) vorerst Ruhe. Geht der Start in der VW-Stadt aber in die Hose, könnte es zumindest in den ersten Februar-Wochen ein wenig ungemütlich werden.

Außerdem wird es unheimlich interessant, wie Guardiola die Rückkehrer an die Mannschaft heranführen wird. Mit Kapitän Lahm, Javier Martinez und auch Thiago stoßen in den nächsten Wochen und Monaten Stammspieler zurück in den Kader.

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