Rückrundenvorschau FC Augsburg: Phillip Tietz und Alexis Claude-Maurice

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Der FC Augsburg sorgt seit Jahren selten für Überraschungen. Es geht nicht viel nach unten, aber auch eben nicht nach oben. Nach zwei mutigeren Saisons ist der FCA nun zurück dort, wo er immer war. Viel Potenzial gibt es in beide Richtungen nicht.

Kaderwert: 63.660.000
Kaderpunkte: 700
Bester Spieler: Phillip Tietz (71 Punkte)

Die Situation beim FC Augsburg

Die Fuggerstädter können einfach nicht aus ihrer Haut – am Ende bleibt der FC Augsburg immer der FC Augsburg. Seit Jahren taumelt der FCA durchs Bundesliga-Niemandsland. Selten gibt es Ausrutscher nach oben – und genauso rar sind die Situationen, in denen Augsburg wirklich in echte Bedrängnis mit den Abstiegsplätzen kommt.

Mit Enrico Maaßen hatte man es mal probiert, mutiger nach oben zu blicken – mit dem Ergebnis, dass man doch eine Saison massive Abstiegsdramen hatte und in der zweiten Spielzeit den Wechsel zu Jess Thorup vollzog. Mit dem neuen Coach lief es dann phasenweise auch besser, nach einer schwächeren Phase ist Augsburg in dieser Saison aber wieder genau dort, wo man es erwartet: Platz 13, neun Punkte auf Europa, acht Punkte auf den ersten Abstiegsplatz.

Der FCA wird defensiv nicht stabil – auch nicht mit einem Torwartwechsel, einer Fünferkette und einem Dreier-Mittelfeldzentrum. 17 geschossene Tore sind der viertschlechteste Wert der Bundesliga – 32 kassierte Treffer ebenfalls. In Kombination ist der FCA sogar geteilt drittschwächster. Doch mit engen Siegen in Kampfspielen (1:0 gegen Bochum) oder Überraschungserfolgen wie dem Sieg gegen auswärtsschwache Dortmunder (2:1) rettet man sich immer genug Punkte, um katastrophale Pleiten wie die 1:5-Blamage gegen Holstein Kiel am 15. Spieltag trotzdem halbwegs unbeschadet zu überstehen.

Spannend wird bei der Gegentorflut auf jeden Fall die Rolle von Tormann Nediljko Labrovic, der seinen Platz vor Finn Dahmen alles andere als sicher hat – und der junge Konkurrent drängt auf Einsatzzeit. In der Abwehr macht Maximilian Bauer Druck, kommt aber am Stammpersonal nicht vorbei. Dabei glänzt vor allem Keven Schlotterbeck (4,0 PPS) mit Toren vorne und vielen Defensivaktionen hinten. Doch auch Jeffrey Gouweleeuw, der seine Kapitänsbinde seit Saisonbeginn zurück hat, kann sich aus Comunio-Sicht sehen lassen (3,43 PPS).

Comunio-Platz 15 zeigt aber: So richtig viel ist auch hier eigentlich nicht zu holen. Es gibt viele solide Spieler, die vor allem deshalb zu empfehlen sind, weil sie ihre Stammplätze relativ sicher haben. Dafür sind Augsburger im Punkte-Tabellenkeller relativ teuer. Wirklich Spekulationspotenzial gibt es auch wenig – Steve Mounie ist günstig (730.000) und könnte die Vorbereitung für einen Leistungssprung nutzen. Der wurde allerdings auch im Sommer erwartet und er blieb ihn schuldig.

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Mögliche Stammaufstellung des FC Augsburg

Labrovic (Dahmen) – Matsima, Gouweleeuw, Schlotterbeck – Wolf, Onyeka, Jakic, Rexhbecaj, Giannoulis – Claude-Maurice (Essende, Vargas), Tietz

Info: Bisher startete Alexis Claude-Maurice meist als Teil der Doppelspitze, am 15. Spieltag rückte er allerdings für Onyeka in die Mittelfeldzentrale zurück und erzielte von dort ein Tor. Die Ersatzkandidaten für Claude-Maurice – Samuel Essende und Ruben Vargas – konkurrieren also gleichzeitig mit Frank Onyeka, der am 15. Spieltag auf die Bank musste, und Elvis Rexhbecaj, der nach katastrophalem Auftritt zur Pause für Onyeka raus musste. 

 

Das sagten wir vor der Saison

„Die Qualität im Kader des FC Augsburg spricht eher nicht für eine Saison, in der man oben angreifen kann. Vielmehr geht es darum, wieder frühzeitig den Klassenerhalt klarzumachen. (…) Wenn es gut läuft, kann der FCA die 40 Punkte knacken, aber je mehr Entwicklungen nicht laufen wie erhofft, desto tiefer geht es in den Abstiegskampf. Eine sorgenfreie Saison wird es eher nicht.“

Der Kollege hat den FCA vor der Saison gut zusammengefasst – und bisher trifft er damit den Nagel auf den Kopf. Es funktioniert okay, man ist am Rande des Abstiegskampfes und trotzdem nicht drin. Nach oben geht wenig, nach unten ist es in Ordnung. Aktuell ist man mit 16 Punkten nach 15 Spielen auf Kurs, 36 Punkte zu holen – die magische 40-Punkte-Marke schneidet man damit zwar nicht, doch das Ligaende insgesamt ist auch zu schwach, als dass hier ein Problem auftreten sollte.

Player to watch

Alexis Claude-Maurice. Am Ende war es bisher immer der 26-jährige Sommerneuzugang, der für Ausrutscher nach oben oder unten sorgte. Er brachte bei seinem Einsatz-Debüt den Sieg gegen Gladbach, bei seinem Start-Debüt per Doppelpack den Sieg gegen Dortmund und auch beim Bochum-Erfolg war er einer der besseren Spieler. Es sind keine Wunderdinge von ihm zu erwarten, doch mit seiner Torgefahr sind 6,0 PPS sehr hoch – ohne das 19-Punkte-Spiel gegen den BVB rückt allerdings auch Alexis Claude-Maurice wieder in die langweiligeren Gefilde.

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Prognose

Es ist unwahrscheinlich, dass der FC Augsburg nach oben einen echten Schritt machen kann. Selbst wenn das Team von Jess Thorup in eine gute Phase kommt, ist das Mittelfeld diese Saison zu stark, als dass die Fuggerstädter darüber hinweg kommen. Nach unten gibt es einige Teams mit schlechten Saisons – die werden es nicht alle rumreißen. Ein direkter Abstieg wirkt extrem unrealistisch – und auch für den Relegationsplatz müsste es beim FCA echt schlecht laufen. Realistischer ist, dass sie genau dort bleiben, wo sie sind – auf den Plätzen 12 bis 14.

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