Foto: © imago images / Christian Schroedter
Der VfL Wolfsburg lieferte eine erwartungsgemäße Hinrunde ab – nach unten mussten die Wölfe keine Sorgen haben, nach oben ging bisher aber auch nur ein kleiner Ausflug auf die Europa-Plätze. Das soll in der zweiten Saisonhälfte besser werden.
Kaderwert: 106.040.000 (Stand: 2. Januar)
Kaderpunkte: 803
Bester Spieler: Mohamed Amoura (82 Punkte)
Die Situation beim VfL Wolfsburg
Die Saison der Wölfe startete richtig schwach. Vier Niederlagen und drei Unentschieden bei nur zwei Siegen in den ersten neun Spielen bedeutete einen katastrophalen 14. Platz für den VfL Wolfsburg. Doch Ralph Hasenhüttl konnte im November das Unglück abwenden und sammelte mit vier beeindruckenden Siegen genug Punkte, um sich wieder nach oben zu katapultieren.
Doch bei der erfolgreichen Phase blieb es für den VfL Wolfsburg nicht: Vor Jahresende ging es zum SC Freiburg und zuhause gegen die eigentlich auswärts so schwachen Dortmunder – und trotzdem blieben SCF und BVB Sieger. Von Rang 5 stürzte das Hasenhüttl-Team im eng gestaffelten Tabellenmittelfeld auf Platz 11 ab.
Nach der Winterpause sollte vor allem eines stärker werden: Die Defensive. Mit 28 Gegentreffern gibt es kein Team vor dem VfL, das mehr Tore hinnehmen musste – und auch hinter den Wolfsburgern sind nur vier der sieben Teams schwächer. 32 geschossene Tore wiederum sind fast Spitzenwert – Platz 4 belegt Wolfsburg hier.
Das Ziel ist also klar: Die Defensive muss sich mehr stabilisieren. Das beginnt bei Torwart Kamil Grabara, der eine gute erste Saison in der Bundesliga spielt, über die Innenverteidiger Konstantinos Koulierakis und Denis Vavro, die sich als Duo noch nicht vollständig gefunden haben – und hört auch noch nicht bei den Außenverteidigern auf. Hier könnte sich allerdings noch etwas tun. Kilian Fischer erkämpfte sich zwar den Stammplatz rechts hinten, grandios sind seine Leistungen aber nicht – Joakim Maehle spielt derzeit links. Kommt ein neuer Linksverteidiger (Rogerio soll vor einem Abgang stehen), könnte Maehle auch rechts spielen.
In der Schaltzentrale streiten sich gerade viele Spieler um Einsätze – Maximilian Arnold ist gesetzt, doch daneben und davor geht es ab. Zuletzt war vor allem Bence Dardai hier ein Spieler, der viel offensive Kreativität und Spielfreude mitbrachte – hier mangelte es aber zuweilen an der Arbeit gegen den Ball. Spannend wird vor allem sein, ob Lovro Majer sich auch neben Arnold einfindet, oder ob er eine offensivere Rolle bespielt – das könnte auch die bereits gut besetzte Offensive nochmal mehr durcheinander würfeln. Dann mit Ridle Baku, Tiago Tomas, Mohamed Amoura und Patrick Wimmer waren hier zuletzt viel Spieler im Einsatz, mit Jonas Wind als Joker – erst kurz vor der Winterpause durfte der Sturmtank wieder ran. Und auch Lukas Nmecha ist wieder zurück und mischt mit. Mattias Svanberg ist jedoch größter Dardai-Konkurrent neben Arnold.
Alle Rückrundenvorschauen im Überblick
Mögliche Stammaufstellung des VfL Wolfsburg
Grabara – Fischer (Baku), Vavro, Koulierakis, Maehle – Baku (Majer), Arnold, Dardai (Svanberg), Wimmer – Amoura, Wind (Tomas, Nmecha)
Das sagten wir vor der Saison
„Nach einem großen Umbruch riecht es beim VfL Wolfsburg noch nicht. Die neue Außenbahn ist interessant, auch Spielern wie Majer und Wimmer könnten wichtig werden. Dass das reicht, um die europäischen Plätze anzugreifen, darf bezweifelt werden. Wir rechnen eher mit einem Platz im Mittelfeld, wohl aber mit weniger Abstiegskampf als im letzten Jahr“, schrieb der Kollege im Sommer – und traf damit den Nagel bisher auf den Kopf. Gesichertes Mittelfeld, etwas Potenzial nach oben, aber nicht unbedingt im direkten Angriff auf Europa. Das passt.
Player to watch
Denis Vavro. Der Innenverteidiger hat sich einen Stammplatz gegen Sebastiaan Bornauw und Cedric Zesiger durchgesetzt – und punktet seitdem hervorragend. Im Schnitt kommt er bei seinen Startelf-Einsätzen auf 5,0 PPS. Damit ist er der drittstärkste Wolfsburger mit mehr als fünf Einsätzen – kostet aber nur etwa die Hälfte des nächstbesseren (Jonas Wind – 5,85 PPS, 11,59mio) und nächstschweren Spielers (Maximilian Arnold – 4,64 PPS, 12,47mio).
Prognose
Auch in der zweiten Saisonhälfte lässt sich voraussagen, dass die Wölfe wohl nicht in akute Abstiegsängste kommen werden. Der Kader ist qualitativ gut, bringt regelmäßige Punkte ein – und das Auge sollte von Rang 11 eher nach oben gerichtet sein. Das enge Feld vor dem VfL Wolfsburg macht vieles möglich. Mit einem Sieg gegen Dortmund vor der Winterpause etwa stünden die Wölfe auf Rang 7 und wären somit auf Europa-Kurs. Irgendwo dazwischen wird es sich wohl zum Saisonende schließlich auch einpendeln.
Bisherige Transferaktivitäten
Zugänge: –
Abgänge: –