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Der 1. FC Köln kommt mit einem blauen Auge aus der letzten Saison. Doch es gibt einige Gründe, warum es 2021/22 besser laufen könnte.

Kaderwert: 57.480.000
Comunio-Platzierung: 14
Bester Spieler der Vorsaison: Ondrej Duda (141 Punkte)

Die Situation

Auf einem direkten Abstiegsplatz war der 1. FC Köln im Mai in den 34. Spieltag gegangen und konnte sich am Ende über den letzten Ausweg Relegation den Ligaverbleib sichern. Der Schaden hätte groß ausfallen können, da für den ohnehin finanziell angeschlagenen Klub ein Wiederaufstieg gegen Konkurrenten wie Bremen, Schalke oder den HSV alles andere als ein Selbstläufer geworden wäre.

Aber raus aus dem Konjunktiv, hinein in die Realität. Und die heißt Steffen Baumgart. Nach der Achterbahnfahrt mit Markus Gisdol und der Reaktivierung von Feuerwehrmann Friedhelm Funkel steht der neuen Coach nun also für einen komplett anderen Fußball. Der immer etwas kauzige wirkende Fußballlehrer ist für Vollgasfußball und direktes Spiel nach vorne bekannt. Ein Spiel, das man beim FC zuletzt nur äußerst selten zu sehen bekam.

Dabei muss Baumgart direkt ohne zwei Schlüsselspieler auskommen. Relegations-Held Sebastiaan Bornauw spielt künftig in Wolfsburg und der schnelle Außenbahnspieler Ismail Jakobs, der allzu perfekt zur neuen Philosophie gepasst hätte, wechselt zur AS Monaco. Zwei bittere Abgänge, die jedoch finanziell wichtig waren. Mit Ellyes Skhiri könnte diesen Sommer noch ein dritter Wechsel dieser Größenordnung folgen.

Auf der Habenseite ist indes noch nicht allzu viel passiert. Timo Hübers von Hannover 96 bringt gute Anlagen mit, um Bornauw zu ersetzen, sofern er denn mal länger verletzungsfrei bleibt. Dejan Ljubicic von Rapid Wien könnte jene Lücke schließen, die möglicherweise noch durch Skhiri auf der Sechser-Position gerissen wird und mit Mark Uth kehrt ein alter Bekannter von Schalke zurück, der nach mehreren Anläufen endlich fest verpflichtet werden konnte – ablösefrei obendrein. Uth hat seine Qualitäten im FC-Trikot bereits eindrucksvoll bei seiner Leihe in der Rückrunde 2019/20 nachgewiesen.

Die größte Baustelle war in der letzten Saison ohnehin das Sturmzentrum. Bisweilen agierte die Mannschaft einfach ohne nominellen Mittelstürmer. Dieses Problem könnte sich jetzt lösen, da Sebastian Andersson seine Knieprobleme offenbar endlich in den Griff bekommen hat. Mit Uth und Duda an seiner Seite könnte er ein starkes Offensiv-Trio bilden, dass auch bei ruhenden Bällen für Gefahr sorgen dürfte. Mit Leih-Rückkehrer Anthony Modeste steht ein ehemaliger Bundesliga-Star in der zweiten Reihe, der jedoch erst einmal wieder an alte Zeiten anknüpfen muss.

Vor allem aber Jonas Hector, der mit Abstand stärkste Spieler des Kaders, macht Hoffnung. Ohne den Kapitän, der über weite Strecken der vergangenen Saison zum Zuschauen verdammt war, würde der FC jetzt ohne Zweifel in der 2. Bundesliga spielen. Weitere Verstärkungen würden Kader aktuell vor allem auf beiden Außenverteidiger-Positionen noch gut zu Gesicht stehen.

Alle Saisonvorschauen im Überblick

Mögliche Stammaufstellung

T. Horn – Ehizibue, Hübers (Mere), Czichos, Schmitz (Katterbach) – Özcan (Ljubicic) – Hector, Kainz  – Duda – Uth, Andersson

Die 18 Aufsteiger der Saison

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FC Augsburg: Reece Oxford (54 Punkte). Zu Saisonbeginn ignoriert, wurde der Engländer nach dem Jahreswechsel zu einem wichtigen Stabilisator in der Augsburger Abwehr. © imago Images /Poolfoto

 

Comunios Player to watch

Florian Kainz. Der Dauerverletzte aus dem Vorjahr konnte im Schlussspurt noch einen gewichtigen Anteil zum Klassenerhalt beitragen. Seine Flanken und Standards sind eine Waffe, vor allem wenn sie den Schädel des so kopfballstarken Andersson finden, dürften bei Kainz einige Assists herausspringen. Mit rund drei Millionen ist ein Kauf auf Marktwertniveau aktuell gewiss kein schlechter Deal und deutlich günstiger als seine vielversprechenden Mitstreiter Uth, Andersson, Hector und Duda.

Youngster to watch

Die Durchlässigkeit von Jugend zu den Profis ist in Köln beachtenswert. Hervorzuheben unter vielen: Tim Lemperle. Der U19-Nationalspieler hat zuletzt in der Reserve in der Regionalliga mit 17 Torbeteiligungen geglänzt und macht in der bisherigen Vorbereitung einen starken Eindruck. Auf der rechten offensiven Außenbahn könnte er unter Baumgart den Durchbruch schaffen. Derzeit noch fast am unteren Marktwertende am Markt anzutreffen.

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Prognose

Neben den Faktoren Andersson/Uth und Hector/Kainz, die schlicht Qualität in die Mannschaft bringen, gibt es im Abstiegskampf vor allem ein Faustpfand: Teams wie Fürth, Bochum oder Bielefeld haben zumindest auf dem Papier einen schwächeren Kader als Köln. Sollte Baumgart also das vorhandene Potenzial aus seiner Mannschaft kitzeln, dann stehen die Zeichen gut, dass der Klassenerhalt diesmal deutlich früher eingetütet wird.

Bisherige Transferaktivitäten

Zugänge: Marvin Schwäbe (Bröndby IF), Timo Hübers (Hannover 96), Dejan Ljubicic (Rapid Wien), Mark Uth (FC Schalke 04), Louis Schaub (FC Luzern, Leihe endet), Kingsley Schindler (Hannover 96, Leihe endet), Tomas Ostrak (MFK Karvina, Leihe endet), Vincent Koziello (CD Nacional, Leihe endet), Anthony Modeste (AS Saint-Etienne, Leihe endet), Marvin Obuz (eigene U21)

Abgänge: Sebastiaan Bornauw (VfL Wolfsburg), Ismail Jakobs (AS Monaco), Marcel Risse (Viktoria Köln, nach Leihe fest verpflichtet), Lasse Sobiech (SV Darmstadt 98), Julian Krahl (Viktoria Berlin), Yann Aurel Bisseck (Aarhus GF, Leihe, vorher an Vitoria Guimaraes verliehen), Robert Voloder (NK Maribor, Leihe), Max Meyer (Vertragsende), Emmanuel Dennis (FC Brügge, Leihe endet), Birger Verstraete (Royal Antwerpen, nach Leihe fest verpflichtet), Elvis Rexhbecaj (VfL Wolfsburg, Leihe endet), Ron-Robert Zieler (Hannover 96, Leihe endet), Tolu Arokodare (Valmiera FC, Leihe endet), Marius Wolf (Borussia Dortmund, Leihe endet), Marco Höger (Vertragsende)

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