Foto: © imago images / Matthias Koch
Der 1. FC Union Berlin hat alles, was Hertha BSC haben wollte. Eine toll zusammengestellte, konstant starke Mannschaft, die jetzt auch noch Champions League spielt. Der nächste Schritt? Sich international einen Namen machen.
Kaderwert: 98.830.000
Comunio-Platzierung: 6
Bester Spieler der Vorsaison: Sheraldo Becker (154 Comunio-Punkte)
Die Situation beim 1. FC Union Berlin
Platz elf, Platz sieben, Platz fünf, Platz vier: Der 1. FC Union hat sich seit seinem Aufstieg in die Bundesliga kontinuierlich weiterentwickelt. Immer wieder trotzte das Team von Urs Fischer namhaften Abgängen und verstärkte sich zielgerichtet, ohne finanziell in unvernünftige Sphären vorzudringen. Die Top-Spieler, die weg wollten, wurden mit Gewinn verkauft und ohne Qualitätsverlust günstiger ersetzt.
Nun haben die Köpenicker genau das erreicht, was einst Investor Lars Windhorst mit dem „Big City Club“ Hertha BSC schaffen wollte. Sie haben sich für die Champions League qualifiziert und bringen die Königsklasse in die deutsche Hauptstadt. Das bedeutet aber auch, dass man sich in diesem Sommer für größere Aufgaben wappnen muss.
Union Berlin möchte sich im europäischen Fußball einen Namen machen, und die Transferambitionen der letzten Monate unterstreichen dies. Der Isco-Deal ist geplatzt, dafür soll mit Leonardo Bonucci nun ein neuer prominenter Spieler eine Überlegung sein. Mit einem Transfer dieser Größenordnung würde man auf jeden Fall für Aufsehen sorgen.
Mit Robin Gosens gelingt nun immerhin der Rekordtransfer. Für 15 Millionen Euro kommt der Nationalspieler von Inter Mailand – ein Coup, schließlich hat Gosens in den letzten Jahren die Erfahrung von 28 Champions-League-Spielen gesammelt und auch im Finale nach seiner Einwechslung eine starke Leistung gebracht. Er ist die Ideallösung für die linke Außenbahn vor der Dreierkette. Später wurde mit Kevin Volland auch noch ein ehemaliger Nationalspieler für wenig Geld verpflichtet.
Dazu kommen einige günstige Ergänzungen sowie clevere Leihen. David Datro Fofana und Brenden Aaronson kommen aus der Premier League, vor allem der Spielmacher spricht für eine spielerische Entwicklung hin zu mehr offensiver Eigeninitiative. Ganz so weit scheint Union Berlin damit jedoch noch nicht zu sein, denn nach der Vorbereitung hat der physisch stärkere Aissa Laidouni die Nase vor Aaronson. Man bleibt sich treu und geht einen Entwicklungsschritt nach dem anderen.
Mögliche Stammaufstellung von Union Berlin
Rönnow – Doekhi, Knoche, Diogo Leite – Juranovic, Laidouni (Aaronson), Khedira, Haberer (Tousart), Gosens – Behrens (Fofana), Volland (Becker)
Info: Rani Khedira verpasst verletzungsbedingt die ersten Spieltage, Alex Kral könnte einspringen. Sheraldo Becker könnte noch gehen – oder bei einem Verbleib auch gemeinsam mit Fofana hinter Behrens spielen, wofür ein Mittelfeldspieler geopfert werden müsste.
Comunio-Player to watch
Josip Juranovic. Unter den Stammspielern des 1. FC Union Berlin ist der Rechtsverteidiger noch einer der günstigsten. Dabei hat er schon in der letzten Rückrunde bewiesen, dass er zu den Top-Punktern bei Comunio gehören kann. Im Schnitt holte Juranovic vier Zähler pro Partie, trotz dieser Ausbeute fliegt er noch ein Stück weit unter dem Radar.
Alle Saisonvorschauen im Überblick
Youngster to watch
David Datro Fofana. Normalerweise listen wir eher unbekanntere Spieler als Youngster to watch, die bei Comunio günstiger sind. Union Berlin hat aber keinen solchen jungen Spieler im Kader, der wirklich Einsatzchancen hat. Also fällt die Wahl auf den elf Millionen teuren Fofana, der seinen Preis mit einer starken Vorbereitung aber auch selbst mit nach oben getrieben hat. Der 20-Jährige hat schon früh angedeutet, dass er in die Fußstapfen von Sheraldo Becker treten kann, sollte dieser den Verein noch verlassen.
Unter Xabi Alonso reift Bayer Leverkusen wieder zu einem Top-Klub der Bundesliga. Die hochkarätige Offensive kann sogar den Abgang von Moussa Diaby verkraften. Was ist von der Werkself in der neuen Saison zu erwarten?
weiterlesen...Prognose
Objektiv betrachtet gibt es keinen Grund anzunehmen, dass der 1. FC Union Berlin eine schwächere Saison spielt als in den letzten beiden Jahren. Sheraldo Becker und Torhüter Frederik Rönnow sind wohl die einzigen Leistungsträger, die eventuell noch gehen könnten, ansonsten hat man sich in der Spitze und in der Breite hervorragend verstärkt. Die Top vier werden allerdings schwerer zu erreichen, da insbesondere Bayer Leverkusen eine Schippe drauflegen dürfte. Dennoch halten wir es für sehr gut möglich, dass die Eisernen auch in der Saison 2024/25 im internationalen Geschäft vertreten sein werden.
Bisherige Transferaktivitäten
Zugänge: Robin Gosens (Inter Mailand, 15 Mio.), Kevin Volland (AS Monaco, 4 Mio.), Lucas Tousart (Hertha BSC, 2,8 Mio.); Mikkel Kaufmann (FC Kopenhagen, 2,7 Mio., zuvor Karlsruher SC), Benedict Hollerbach (SV Wehen Wiesbaden, 2 Mio.), Alexander Schwolow (Hertha BSC, ablösefrei), Brenden Aaronson (Leeds United, Leihe), David Datro Fofana (FC Chelsea, Leihe), Alex Kral (Spartak Moskau, Leihe, zuvor FC Schalke 04), Dominique Heintz (VfL Bochum, Leihe beendet), Tim Skarke (FC Schalke 04, Leihe beendet), Laurenz Dehl (Viktoria Berlin, Leihe beendet)
Abgänge: Sven Michel (FC Augsburg, 0,95 Mio.), Paul Seguin (FC Schalke 04, 0,75 Mio.), Levin Öztunali (HSV, ablösefrei), Kevin Möhwald (KAS Eupen, ablösefrei), Tim Maciejewski (SV Sandhausen, ablösefrei), Jamie Leweling (VfB Stuttgart, Leihe), Morten Thorsby (CFC Genua, Leihe), Lennart Grill (VfL Osnabrück, Leihe), David Preu (VfR Aalen, Leihe), Niko Gießelmann (unbekannt), Timo Baumgartl (PSV Eindhoven, Leihe beendet, jetzt FC Schalke 04)
