Saisonvorschau Gladbach: Neustart mit Farke

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Eine Saison zum Vergessen ist vorbei. Diese Mannschaft kann so viel mehr. Schafft es der neue Coach Daniel Farke, das Potenzial wieder voll aus dem Team herauszukitzeln? Borussia Mönchengladbach im Teamcheck.

Kaderwert: 94.430
Comunio-Platzierung: 8.
Bester Spieler der Vorsaison: Jonas Hofmann (179 Punkte)

Die Situation bei Borussia Mönchengladbach

Allzu viel ist in dieser Transferperiode bei Borussia Mönchengladbach noch nicht passiert. Der Abgang von Matthias Ginter stand lange fest und bereits zur Winterpause wurde mit Marvin Friedrich ein Ersatz verpflichtet. Gegangen ist auch Breel Embolo, der den FC Bayern an einem guten Tag zwar im Alleingang ausschalten konnte, diese Spitzen in seiner Leistung insgesamt aber viel zu selten gezeigt hat. 

Neben Perspektivspielern wie Oscar Fraulo oder Yvandro Borges Sanches ist der neue Königstransfer bis dato Ko Itakura. Der Japaner, zuletzt in der 2. Bundesliga für Schalke am Ball, hat vor allem einen großen Vorteil: Er kann sowohl auf der Sechs als auch in der Innenverteidigung spielen. Wohl als Mann für die Mittelfeldzentrale geholt, muss Itakura zu Saisonbeginn aber wohl erst einmal in der Abwehr ran, weil Marvin Friedrich noch verletzt ausfällt. Damit dürften die Aktivitäten aber noch nicht beendet sein. Ob Sportdirektor Roland Virkus ein ähnlich gutes Händchen auf dem Transfermarkt hat wie sein Vorgänger Max Eberl, bleibt abzuwarten. 

Der wichtigste neue Mann steht aber an der Seitenlinie: Nachdem das Kapitel Adi Hütter überraschend gescheitert war, kommt mit Daniel Farke ein Bundesliga-Neuling, der schon in der Premier League mit Norwich City für Aufsehen gesorgt hat. Der 45-Jährige steht für Leidenschaft, aber auch für Kreativität. Die Mannschaft, die bisweilen in der letzten Saison am Zahnfleisch ging, musste in der Vorbereitung ordentlich schuften. An der Physis soll es 2022/23 zumindest nicht mehr scheitern. 

Die Qualität ist aber nach wie vor hoch im Kader. Nahezu alle Akteure – mit Ausnahme von Jonas Hofmann – blieben 2021/22 hinter ihren persönlichen Erwartungen. Hofmann, inzwischen auch wieder Stammspieler in der Nationalmannschaft, ist deshalb auch der Schlüsselspieler des Teams. Mehr kommen muss hingegen von Kapitän Lars Stindl, Florian Neuhaus und dem französischen Sturmduo Marcus Thuram und Alassane Plea. 

Gewiss gibt es aber auch einige Spieler, die unter Farke noch einmal ihre Chance wittern: Hier sind an erster Stelle Routiniers wie Christoph Kramer oder Patrick Herrrmann zu nennen, die in der Vorbereitung auf viel Einsatzzeiten kamen. 

Alle Saisonvorschauen im Überblick

Mögliche Stammaufstellung von Borussia Mönchengladbach

Sommer – Lainer (Scally), Itakura (Friedrich), Elvedi, Bensebaini – Kramer, Neuhaus – Hofmann, Stindl, Plea – Thuram

Die Senkrechtstarter der Saison 2021/22

Bild 4 von 18

RB Leipzig: Josko Gvardiol (119 Punkte). Kommt praktisch aus dem Nichts, könnte in den nächsten Jahren aber einer der internationalen Top-Innenverteidiger werden. Defensiv enorm solide, mit viel Druck nach vorne. Unglaublich, dass er erst 20 Jahre alt geworden ist. © Imago / Motivio

 

Comunio-Player to watch

Marcus Thuram. Der 24-Jährige hat eine Saison zum Vergessen hinter sich, was aber auch an einigen Verletzungen lag. An guten Tagen kann Thuram aber ein absoluter Unterschiedsspieler sein, der dann auch gerne schnell mal mit internationalen Top-Klubs in Verbindung gebracht wird. Farke muss es gelingen, den Franzosen, der aller Voraussicht nach im Sturmzentrum auflaufen wird, wieder in die Spur zu bringen. Zu groß ist sein Potenzial. Mit derzeit acht Millionen ist Thuram für einen Stürmer dieser Qualität noch vergleichsweise günstig. Alles unter 100 Punkten wäre in dieser Comunio-Saison eine herbe Enttäuschung. 

Youngster to watch

Torben Müsel. Der 23-Jährige Offensivspieler gilt als hoch talentiert, konnte zuletzt auf Leihstation in Belgien bei KAS Eupen Spielpraxis sammeln und will sich jetzt in der Bundesliga durchsetzen. Farke hat den Zehner in den Vorbereitungsspielen überraschend oft eingesetzt. Müsel nimmt nach dem Abgang von Embolo derzeit die Rolle des Backups hinter Lars Stindl ein. Für 270.000 gibt es hier nichts falsch zu machen, aber viel zu gewinnen. 

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Prognose

Der Ball sollte flach gehalten werden. Sportdirektor Roland Virkus spricht von einer Übergangssaison. Daniel Farke sagt: „Es ist nicht angebracht, nach zwei Spielzeiten mit den Rängen 8 und 10 irgendwelche Tabellenplätze rauszuposaunen und euphorisch zu verkünden, dass wir in Zukunft die Liga in Grund und Boden spielen. Es geht jetzt darum, sich erst einmal auf inhaltliche Sachen zu konzentrieren. Auf den Fußball, den wir spielen wollen.“ 

Trotzdem muss Gladbach besser performen als im letzten Jahr – und zwar deutlich. Ein einstelliger Tabellenplatz ist Pflicht, die Qualifikation für einen Europapokal wäre wünschenswert. Am Ende werden die Fohlen zwischen Platz fünf und Platz acht einlaufen. 

Bisherige Transferaktivitäten

Zugänge: Ko Itakura (Manchester City), Oscar Fraulo (FC Midtjylland), Yvandro Borges Sanches (eigene Jugend), Hannes Wolf (Swansea City, Leihe beendet), Torben Müsel (KAS Eupen, Leihe beendet), Rocco Reitz (VV St. Truiden, Leihe beendet), Moritz Nicolas (Viktoria Köln, Leihe beendet)

Abgänge: Famana Quizera (Academico Viseu, nach Leihe fest verpflichtet), Breel Embolo (AS Monaco), Andreas Poulsen (Aalborg BK, war zuvor an den FC Ingolstadt verliehen), Laszlo Benes (Hamburger SV), Jonas Kersken (SV Meppen, Leihe), Matthias Ginter (SC Freiburg), Keanan Bennetts (Vertragsende)

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