Bruno Labbadia, Alexander Schwolow, Niklas Stark

Foto: © imago images / Bernd König
Hertha BSC hat eine turbulente Saison hinter sich und startet direkt mit einer Pokalniederlage ins neue Jahr. Der Anspruch ist das internationale Geschäft, doch die Mannschaft wirkt nicht bereit dafür. Die Saisonvorschau.

Kaderwert: 69.180.000
Comunio-Platzierung: 10
Bester Spieler der Vorsaison: Dedryck Boyata (118 Punkte)

Die Situation

Realistisch denkende Hertha-Fans haben an die Saison 2020/21 nur einen Anspruch: Bloß nicht noch einmal wie im letzten Jahr. Noch immer schwebt der Geist Jürgen Klinsmanns über der Alten Dame, der Big City Club, der für viele negative Schlagzeilen sorgte – nicht nur sportlich.

Wenn ein Investor viele Millionen aufbringt, um einen Klub möglichst schnell zu verbessern, kann das immer nach hinten losgehen. Aus hoch bezahlten Spielern eine Einheit zu formen, ist nicht immer leicht. Bruno Labbadia hatte infolge der Corona-Pause ein gutes Händchen, brachte die Hertha auf Kurs. Doch auch diese Entwicklung hat ihre Schattenseite.

Kaum hatte die Hertha den Abstiegskampf verlassen, träumte man bereits wieder von der Europa League. Diese ist auch in der neuen Saison das Ziel. Dabei lief die Vorbereitung alles andere als gut.

Die letzten drei Testspiele gingen ohne eigenes Tor verloren, darunter ein eklatantes 0:4 gegen Eindhoven und ein 0:2 gegen den HSV. Es kam, wie es kommen musste: Berlin verlor das Erstrundenspiel in Braunschweig mit 5:4 – in der regulären Spielzeit. Schon zuvor bemängelte Bruno Labbadia, dass es auf dem Platz zu wenige Führungsspieler gäbe.

So steuert die Hertha trotz eines Transferminus von fast 90 Millionen Euro seit Januar auf eine weitere turbulente Saison zu. Der Kader wirkt nicht ausgewogen genug, hinter der Konstanz vieler Spieler steht ein Fragezeichen. Labbadia ist zwar der Typ Trainer, der diese heterogene Truppe formen kann, doch auch er fordert weitere Transfers. Das Geld ist da, die Neuzugänge bleiben im Sommer noch weitgehend aus. Die Aufbruchstimmung des Frühlings ist längst verflossen.

Hertha BSC in der Bundesliga 2020/21

Comunios Player to watch

Jordan Torunarigha. In der vergangenen Saison gehörte der Abwehr-Allrounder zu den wenigen Lichtblicken bei der Alten Dame. Gemeinsam mit Dedryck Boyata bildet Torunarigha ein starkes Innenverteidiger-Duo. Dass beide im Pokalspiel nicht dabei waren, dürfte ein Grund für die fünf Gegentore sein.

Torunarigha ist inzwischen in der Berliner Abwehr gesetzt. Seit der Corona-Pause trug er 36 Comunio-Punkte in neun Spielen zusammen, im Schnitt vier pro Partie. Sein aktueller Marktwert liegt bei rund 3,5 Millionen.

Youngster to watch

Jessic Ngankam. Nach elf Toren und elf Assists in 22 Spielen in der Regionalliga Nordost stand der Stürmer in allen neun Bundesliga-Spielen nach der Corona-Pause im Kader. Viermal wurde er eingewechselt, ein Assist gelang ihm dabei.

In der Saison 2020/21 winken weitere Kaderplätze für den 20-Jährigen, zumal die Hertha auf der Mittelstürmer-Position noch nicht allzu gut besetzt ist. Ngankam ist bei Comunio für weniger als eine Million zu haben.

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Prognose

Hertha BSC ist noch nicht weit genug, um wirklich oben anzugreifen. Damit es ein Platz unter den ersten sieben Teams werden kann, muss schon vieles zusammenlaufen wie direkt nach der Corona-Pause. Gesünder wäre jedoch, zunächst einen einstelligen Tabellenplatz anzuvisieren. Verläuft die Saison ohne große Negativschlagzeilen, ohne Trainerwechsel und ohne Abstiegskampf, war sie bereits ein Fortschritt.

Bisherige Transferaktivitäten

Zugänge: Alexander Schwolow (Freiburg, 8 Mio.), Deyovaisio Zeefuik (Groningen, 4 Mio.), Lucas Tousart (Lyon, Leihe beendet), Daihawn Redan (Groningen, Leihe beendet), Ondrej Duda (Norwich, Leihe beendet)

Abgänge: Marko Grujic (Liverpool, Leihe beendet), Marius Wolf (Dortmund, Leihe beendet), Pascal Köpke (Nürnberg, 0,8 Mio.), Salomon Kalou (Botafogo, ablösefrei), Vedad Ibisevic (Schalke, ablösefrei), Per Skjelbred (Rosenborg BK, ablösefrei), Dennis Smarsch (St. Pauli, ablösefrei), Alexander Esswein (vereinslos), Thomas Kraft (Karriereende)

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