Saisonvorschau Holstein Kiel: Shuto Machino, Lewis Holtby und Alexander Bernhardsson (verdeckt) jubeln

Foto: © imago images / Claus Bergmann
Holstein Kiel ist zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga aufgestiegen. Das Ziel ist klar: Klassenerhalt! Doch die KSV hat besser Chancen, als vielleicht gedacht. Die Saisonvorschau für die Saison 2024/25!

Kaderwert: 35.380.000
Comunio-Platzierung: 18
Bester Spieler der Vorsaison: Lewis Holtby (159 Comduo-Punkte)

Die Situation bei Holstein Kiel

Das neue Nordlicht der Bundesliga konnte trotz des Aufstiegs einen Großteil seines Kaders beisammen halten. Leihspieler Tom Rothe kehrte zunächst zu Borussia Dortmund zurück und es sah länger danach aus, als könnte er sich beim BVB eine Rolle erkämpfen, nun wurde er aber an den 1. FC Union Berlin verkauft – und schaffte damit die Möglichkeit für Holstein Kiel, sich mit FCU-Flügelverteidiger Tymoteusz Puchacz zu verstärken und die Planstelle linker Flügelverteidiger zu besetzen. Im Vergleich zum talentierten Rothe bringt Puchacz vor allem sofort seine Leistung und dürfte sich damit auf ähnlichem Niveau wie das Toptalent einspielen.

Der zweite große Abgang ist Kapitän Philipp Sander, der sich per Ausstiegsklausel Borussia Mönchengladbach anschloss. Doch auch hier hat Holstein Kiel bereits Ersatz gefunden – und gleich doppelt beim FK Rostov zugeschlagen: Magnus Knudsen, ein eher defensiverer Sechser, und Armin Gigovic, ein etwas offensiverer Achter, gingen nach ihren Leihstationen zuletzt nicht nach Russland zurück, sondern wechselten an die Kieler Förde. 

Ansonsten gab es nur etwas Bewegung bei den tiefen Kader-Backups. Mit Stürmer Phil Harres, Flügeldribbler Andu Kelati und Innenverteidiger Max Geschwill kamen drei Spieler aus der 3.Liga und Regionalliga zur KSV, dafür gingen mit Holmbert Fridjonsson, Joshua Mees und Nico Carrera auf diesen Positionen Breitenspieler.

Doch der große Vorteil von Holstein Kiel besteht vor allem in der Konstanz auf der Trainer-Position: Marcel Rapp und sein Team bleiben bei der KSV, anders als Fabian Hürzeler beim FC St. Pauli sowie viele Teams mit entlassenen/getauschten Trainern im Abstiegskampf. Der Kader bleibt größtenteils zusammen und weiß, was das Trainerteam will – auch wenn man sich in der Bundesliga nun auf eine neue Rolle einstellen muss. Das kann den Störchen dabei helfen, sich frühzeitig in der Bundesliga festzusetzen, wenn viele Konkurrenten noch in der Findungsphase sind.

Mögliche Stammaufstellung von Holstein Kiel

Weiner – Becker, Erras, Johansson (Ivezic) – Porath, Knudsen (Gigovic/Remberg), Holtby, Puchacz – Bernhardsson, Pichler, Machino

Comunio-Manager sollten dringend im Auge behalten, dass der linke Stamm-Innenverteidiger Colin Kleine-Bekel nach seinem Kreuzbandriss noch nicht einsatzbereit ist – er wird wohl tendenziell erst zur Rückrunde richtig spannend. Bis dahin scheint Carl Johansson diesen Platz vorerst zu übernehmen, Marko Ivezic ist aber ein enger Herausforderer. Rückt Timo Becker vereinzelt rechts raus, könnten auch beide zusammen in der Dreier-Innenverteidigung spielen.

Auch die Verletzung von Steven Skrzybski verändert etwas zum Saisonstart – er kämpft um einen der offensiven drei Plätze, dürfte aktuell aber das Nachsehen haben. Auch Fiete Arp ist ein Sturm-Kandidat. Möglich ist, dass ein dritter zentraler Mittelfeldspieler aufläuft, dafür dann nur zwei Stürmer – entsprechend im 3-5-2.

 

Comunio-Player to watch

Spannend ist auf jeden Fall Lewis Holtby, der ein Punktegarant ist – die große Frage wird sein, ob der 33-Jährige eine volle Bundesliga-Saison in den Energiereserven seines Körpers hat. Deshalb wird vor allem Patrick Erras richtig spannend. Ausputzer-Innenverteidiger von Teams im Kellerkampf waren in der Vergangenheit oft richtig stark bei Comunio, weil sie viele klärende Aktionen vor dem eigenen Tor sammeln und damit punkten können. Schafft es die KSV, in der Bundesliga eine ähnlich stabile Defensive aufzubauen wie im Unterhaus, dürfte Erras der Nutznießer sein.

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Youngster to watch

Colin Kleine-Bekel wäre der natürliche Kandidat mit 21 Jahren als Stammspieler – doch durch seine Verletzung ist er vorerst raus. Ein spannender Youngster, der auch noch nicht in der Startelf steht, ist Lasse Rosenboom. Der 22-Jährige kam vor einem Jahr aus der Jugend des SV Werder Bremen und bringt ein ähnliches Profil mit wie Timo Becker. Da Becker zwischen zwei Positionen pendelt und einer der Leistungsträger der Kieler ist, schadet Rosenboom das allerdings nicht – besonders wenn die Defensive löchrig wird, könnte ein Doppelpack aus Becker und Rosenboom eventuell den rechten Flügel stabilisieren. Für aktuell 220.000 ist er auch ein echtes Comunio-Schnäppchen!

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Prognose

Marcel Rapp hat Holstein Kiel in der 2. Bundesliga einmal komplett umgekrempelt und dann zum Erfolg geführt – mit Stabilität und Struktur könnte es nun auch in der Bundesliga wieder gut laufen. Der sehr homogene Kader sollte definitiv für Konstanz sorgen – die große Frage bleibt allerdings: Konstant wie gut? Es ist möglich, dass die Defensive stabil bleibt und es konstant in Richtung der sicheren Plätze 14 oder besser geht – oder es funktioniert konstant nicht und Kiel wird es schwer haben, aus den Abstiegsplätzen herauszukommen. Das Ziel sollte klar Rang 15 sein.

Bisherige Transferaktivitäten von Holstein Kiel

Zugänge: Armin Gigovic (FK Rostov, 1,8 Mio. €), Magnus Knudsen (FK Rostov, 1 Mio. €), Tymoteusz Puchcacz (1. FC Union Berlin, ?), Max Geschwill (SV Sandhausen, 200.000 €), Phil Harres (FC 08 Homburg, 200.000 €), Andu Kelati (TSG Hoffenheim II, ablösefrei)

Abgänge: Philipp Sander (Borussia Mönchengladbach, 1 Mio. €), Tom Rothe (Borussia Dortmund, Leih-Ende, jetzt 1. FC Union Berlin), Joshua Mees (Preußen Münster, ablösefrei), Mikkel Kirkeskov (Preußen Münster, ablösefrei), Lucas Wolf (SV Sandhausen, ablösefrei), Ba-Muaka Simakala (VfL Osnabrück, ?), Kwasi Wriedt (Manisa FK, ?), Nico Carrera (Toluca, ?), Holmbert Fridjonsson (vereinslos), Niklas Niehoff (VfL Osnabrück, Leihe)