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Beim SC Freiburg darf man sich mal wieder auf einen spannende Saison freuen, denn es wird auch in dieser Spielzeit gegen den Abstieg gehen. Wir sagen, warum der Klassenerhalt gelingen wird – und dank wem!
Kaderwert: 28.910.000
Comunio-Platzierung nach Gesamtwert: 16.
Bester Spieler: Nils Petersen (159 Punkte nach Sofascore)
Die Situation: Die Situation in Freiburg ist vor der startenden Saison die selbe, wie vor den meisten der bisherigen Bundesligajahre der Breisgauer: Es gilt, irgendwie die Klasse zu halten. Anders in den Vorjahren, als der Freiburger Kader regelmäßig nach der Saison von der Konkurrenz zerpflückt wurde, musste man mit den Verteidigern Marc-Oliver Kempf (VfB Stuttgart) und Caglar Söyüncü diesmal nur zwei Leistungsträger ziehen lassen. Und darauf konnte man sich nicht nur lange vorbereiten, sondern hat auch eine stattliche Transfersumme erlösen können. Mit Dominique Heintz ist dann auch ein Top-Innenverteidiger aus Köln gekommen. Dass Christian Streich auf einen eingespielten Kader setzen kann, der letzte Saison am Ende recht souverän die Klasse gehalten hat, dürfte vor allem zum Saisonstart ein Vorteil sein.
Ebenfalls erfreulich: Mit Florian Niederlechner ist ein zweiter wichtiger Mann wieder fit, der dem Angriffsspiel der Freiburger neue Wucht verleihen soll. Mit zwei Treffern war der 27-Jährige immerhin drittbester Torschütze des Sportclubs in der abgelaufenen Saison – und das, obwohl er ab dem 11. Spieltag mit einem Kniescheibenbruch für den Rest der Runde ausfiel. Das zeigt schon die Misere der Freiburger auf: Mit Nils Petersen hatte man einen überragenden Torjäger in den eigenen Reihen, dahinter kam lange, lange nichts. Entsprechend stellte man mit nur 32 Treffern die zweitschwächste Offensive der Liga. Mit Niederlechner und dem in der Vorbereitung sehr starken Luca Waldschmidt stehen Christian Streich nun zwei „Neuzugänge“ zur Verfügung, um die Misere zu beheben.
Überhaupt die Offensive: Die Vorbereitung hat den Eindruck verfestigt, dass Christian Streich seiner Mannschaft eine neue Geradlinigkeit, eine größere Konsequenz im Spiel nach vorne eingeimpft hat. In den Testspielen gab es Tore satt, auch wenn das ab dem kommenden Wochenende natürlich alles nicht mehr zählt.
Defensiv ist Keeper Alexander Schwolow, der in der Sommerpause sogar mit PSG in Verbindung gebracht wurde, in Normalform ein wichtiger Faktor, mit Dominique Heintz hat man sich vor allem in Sachen Spielaufbau solide verstärkt und mindestens eine offene Planstelle erfolgreich besetzt. Gut möglich, dass der ehemalige Kölner am Ende sogar eine Verstärkung gegenüber Söyüncü darstellt.
Im Mittelfeld dagegen wird die Luft etwas dünn, gerade, wenn die Erstbesetzung mal ausfallen sollte. Yoric Ravet ist dauerverletzt, Gondorf ein solider Bundesligaspieler und Neuzugang Brandon Borrello kommt nach seinem Kreuzbandriss erst zur Rückrunde für einen Platz auf dem rechten Flügel infrage und Marco Terrazzino leidet unter akuter Torungefährlichkeit. So bleibt den Verantwortlichen zu hoffen, dass erfahrene Spieler wie Mike Frantz wieder an ihre Topform heran kommen – und vor allem, dass die Jüngeren wie Janik Haberer wieder einen Schritt nach vorne machen.
Comunios Player to watch: „Durch meine Erfahrung im Bundesliga-Alltag werde ich da noch mehr reinwachsen und hoffe, der Mannschaft auch in schwierigen Momenten weiterhelfen zu können“, verriet Christian Günter dem Kicker kürzlich und deutet an, dass er – selbst erst 25 Jahre alt, aber bereits seit elf Jahren beim Sportclub und mit 135 Bundesligaspielen der dritterfahrenste Spieler seiner Mannschaft – in der kommenden Saison (wieder) eine Führungsposition einnehmen will. Sportlich ist der Mann aus der Freiburger Fußballschule ohnehin ein Anführer, in der vergangenen Saison absolvierte der Linksverteidiger jede einzelne Pflichtspielminute, bereitete in 34 Bundesligaspielen fünf Tore vor und erzielte eines selbst. „Daran möchte ich anknüpfen, gefährlich sein im letzten Drittel und defensiv stabil bleiben. Toi, toi, toi, dass ich fit bleibe“, hat sich Günter einiges vorgenommen. Davon können Comuniospieler profitieren, 2017/18 notierte Sofascore 6,98 Punkte im Schnitt pro Spiel für den Dauerbrenner mit unumstrittener Einsatzgarantie.
Youngster to watch: Frage: Geht man heutzutage mit 22 und immerhin schon 50 Bundesligaspielen noch als Youngster durch? Wenn ja, dann ist unser Youngster to watch Luca Waldschmidt! So oder so: Christian Streich hält eine Menge vom Ex-Hamburger. „Der Luca kann halt kicken, hat gute Bewegungen, ein gutes Passspiel und ist gewandt. Zwei drei Bälle können noch ankommen, die nicht ankamen. An der Zweikampfhärte arbeitet er, auch gegen den Ball. Er ist hoch motiviert und engagiert, damit bin ich sehr zufrieden, aber er kann noch besser spielen.“ In der Vorbereitung hat Waldschmidt angedeutet, dass ihm nach 50 Bundesligaspielen für den HSV und Eintracht Frankfurt endlich der Durchbruch in der Bundesliga gelingen könnte. Das wäre auch für den SC Freiburg wichtig: Nach dem nicht kompensierten Abgang von Vincenzo Grifo, war die Außenbahn im vergangenen schwierigen Jahr die große Schwachstelle im Spiel der Breisgauer.
Prognose: Funktionieren die beiden Torjäger in der Spitze gemeinsam und erfüllt Luca Waldschmidt auf der Außenbahn die gestiegenen Erwartungen, wird der SC Freiburg wieder relativ souverän die Klasse halten. Das ist aber auch der fehlenden Klasse der beiden Aufsteiger aus Nürnberg und Düsseldorf geschuldet, die sich – das ist keine zu verwegene Prognose – wohl im unteren Drittel der Liga einreihen werden – und denen es im Gegensatz zu den Breisgauern an bundesligaerprobten Stürmern fehlt. Ganz große Ausreißer nach oben sind mit diesem zwar eingespielten, aber nicht eben qualitativ über die Maßen hoch besetzten Kader nicht drin, zumal es auf einigen Positionen (noch?) an Kadertiefe fehlt. Aber der Klassenerhalt ist ja auch Jahr für Jahr erstmal das Ziel von Christian Streich und den anderen Verantwortlichen an der Dreisam.
Bisherige Transferaktivitäten:
Zugänge: Brandon Borrello (1. FC Kaiserslautern), Jerome Gondorf (SV Werder Bremen), Mark Flekken (MSV Duisburg), Luca Waldschmidt (Hamburger SV), Dominique Heintz (1. FC Köln), Ivan Sachanenko (1. FC Saarbrücken), Philipp Lienhart (Real Madrid Castilla), Niclas Thiede (VfL Bochum U19), Keven Schlotterbeck (SC Freiburg II), Constantin Frommann (SC Freiburg II)
Abgänge: Caglar Söyüncü (Leicester City), Jonas Meffert (Holstein Kiel), Patric Klandt(1. FC Nürnberg), Lucas Hufnagel(SpVgg Unterhaching), Rafal Gikiewicz (1. FC Union Berlin), Mats Möller Daehli (FC St. Pauli), Marc-Oliver Kempf (VfB Stuttgart), Aleksandar Ignjovski (1. FC Magdeburg), Mohamed Drager (SC Paderborn 07), Karim Guede (SV Sandhausen), Julian Schuster (Karriereende), Georg Niedermeier (Melbourne Victory), Gaetan Bussmann (1. FSV Mainz 05), Sebastian Kerk (1. FC Nürnberg), Charles Elie Laprevotte (1. FC Magdeburg), Bartosz Kapustka (Leicester City), Lino Tempelmann (SC Freiburg II)