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Es ist das alte Lied. Der SC Freiburg baut eine Mannschaft auf, entwickelt Talente zu Stars, erreicht das internationale Geschäft – und verliert seine wichtigsten Spieler. Jetzt sind die Scouts wieder gefragt: Mindestens ein Neuer muss richtig einschlagen.
Spieler der Saison: Der SC Freiburg lebt vom Teamgeist. Deswegen ist es immer schwierig, einen Spieler herauszupicken, der alle anderen überragt. Was die fußballerische Qualität betrifft, hat der Neu-Gladbacher Vincenzo Grifo sicher die Nase vorn. Florian Niederlechner, der stille Star, gehört zu den Aufsteigern der letzten eineinhalb Jahre. Wirklich beeindruckend sind jedoch die Statistiken von Nils Petersen: Nur sieben Einsätze von Beginn an, neun Tore als Joker, über 100 Comunio-Punkte – und kein Wort des Unmuts nach außen. Seine hohe Sozialkompetenz macht Petersen bei Trainer Christian Streich und den Fans besonders beliebt.
Enttäuschung der Saison: Hat ein Spieler des SC Freiburg wirklich enttäuscht? Schwierig. Aus der Not heraus verpflichteten die Breisgauer den ablösefreien Georg Niedermeier als zusätzlichen Backup für die Abwehr, doch Caglar Söyüncü spielte vom Start weg so stark auf, dass der Ex-Stuttgarter kaum gefragt war. Aus Comunio-Sicht war Niedermeier mit nur zwei bewerteten Einsätzen (null Punkte) wohl schon eine Enttäuschung.
Größte Baustelle: Ganz klar die Offensive. Nachdem Vincenzo Grifo und Maximilian Philipp den Verein verlassen haben, benötigt der Sportclub mehr als dringend Bindeglieder zwischen Mittelfeld und Angriff. Auch junge Talente wie Möller Daehli oder Kerk kommen nach ihren Leihen nicht zurück. Petersen, Niederlechner und Haberer sind übrig, zudem mit Bulut ein Außenspieler, der bislang nicht überzeugen konnte, sowie Backup Guede. Vor allem, falls die Gruppenphase der Europa League erreicht wird, benötigt Freiburg mindestens drei neue Offensivspieler, von denen mindestens einer richtig einschlagen muss.
Die zehn besten Freiburger der Saison 16/17
Mögliche Probleme: Eben angesprochen – die Dreifachbelastung. Natürlich ist es für den SC Freiburg ein herausragendes Ereignis, Europa League zu spielen, über das sich die Fans voll und ganz freuen dürfen. Für die Spieler und den Trainerstab ist es gleichzeitig eine enorme Herausforderung. Zuerst muss der Kader verbreitert und die Abgänge kompensiert werden, dann beginnt der Spagat zwischen Pflicht und Kür. Freiburg wäre nicht die erste Mannschaft, die im Zuge der Dreifachbelastung wieder richtig in den Abstiegskampf rutscht – die Konstellation in einer Bundesliga ohne Underdog ist höchst gefährlich.
Mögliche Überraschung: Innerhalb der Mannschaft, wie sie jetzt schon steht, gibt es wenig Potenzial für Überraschungen. Spieler wie Caglar Söyüncü, Marc-Oliver Kempf oder Pascal Stenzel sind längst keine Unbekannten mehr. Die Überraschung muss auf dem Transfermarkt ermittelt werden. Einen solchen Shooting Star benötigt der SC dringend, um erneut eine stabile Runde spielen zu können.
Youngster to watch: Caglar Söyüncü gehört zu den größten Defensivtalenten der Bundesliga. Im Mai wurde der Türke 21 Jahre alt, eine Saison als Stammspieler hat er bereits hinter sich. Bringt Söyüncü noch etwas mehr Konstanz in sein Spiel, stellt er seine Fehler ab, hat er das Potenzial zu einer 100-Punkte-Saison. Dann könnte er im Sommer 2018 der Leistungsträger sein, den Freiburg notgedrungen zu einem größeren Verein ziehen lässt.
Werder überraschte mit einer überragenden Rückrunde. Es könnte der Beginn einer Reise in alte Zeiten werden. Dabei bleiben aber einige Ikonen und Leistungsträger auf der Strecke.
weiterlesen...Gerüchteküche: Namhafte Abgänge soll es beim SC Freiburg nicht mehr geben. Vielmehr muss eingekauft werden. Für die Innenverteidigung steht Philipp Lienhart von Real Madrid Castilla auf dem Zettel, ein 20-jähriges Talent aus Österreich. Dawid Kownacki, der „neue Lewandowski“ von dessen Ex-Klub Lech Posen, soll ebenfalls in Freiburgs Fokus gerückt sein. Die Badische Zeitung bringt zudem Cengiz Ünder ins Spiel – der 19-jährige Türke von Medipol Basaksehir hat eine ganz starke Saison hinter sich und gilt als großes Talent für die offensive Außenbahn. Man sieht an den Transferzielen: Der Freiburger Weg verändert sich nicht.
Zugänge: Jonas Meffert (Karlsruher SC, Rückkehr nach Leihe), Tim Kleindienst (1. FC Heidenheim, Rückkehr nach Leihe), Caleb Stanko (FC Vaduz, Rückkehr nach Leihe), Lucas Hufnagel (1. FC Nürnberg, Rückkehr nach Leihe), Florian Kath (1. FC Magdeburg, Rückkehr nach Leihe)
Abgänge: Maximilian Philipp (Borussia Dortmund, 20 Mio.), Vincenzo Grifo (Borussia Mönchengladbach, 6 Mio.), Marc Torrejon (Union Berlin, ablösefrei), Amir Falahen (unbekannt)
Sommerfahrplan: Start in die Vorbereitung am 3.7., Testspiel gegen den FV Lörrach-Brombach am 6.7., Testspiel gegen den Freiburger FC am 9.7., Testspiel gegen den FV Schutterwald am 11.7., Testspiel gegen den SV Sandhausen am 14.7., Trainingslager in Schruns, Österreich 15.-26.7., Europa-League-Qualifikation am 27.7. und 3.8., Saisoneröffnung am 6.8.
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