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Für die Mittelfeldzentrale und die linke Außenbahn hat Schalke zwei durchaus interessante Neuzugänge verpflichtet. Florent Mollet und Tobias Mohr unter der Comunio-Lupe.
Florent Mollet (HSC Montpellier -> FC Schalke 04)
Position und bisherige Karriere: Florent Mollet ist ein vielseitiger Mittelfeldspieler mit Offensivdrang. Er kann als Zehner, aber auch auf den beiden offensiven Außenpoistionen in einem 4-2-3-1 eingesetzt werden, hat außerdem schon auf der Acht gespielt. Ihn zeichnet eine starke Technik und große Spielintelligenz aus. Schalke verspricht sich neben seiner Erfahrung auch mehr Variabilität.
In Frankreichs beiden höchsten Ligen kommt der 30-Jährige auf 284 Pflichtspiele (43 Tore, 29 Vorlagen). Seit 2016 spielte er durchgängig in der Ligue 1 für den FC Metz und zuletzt vier Jahre für HSC Montpellier. Schalke zahlt nur 500.000 Ablöse. Ein Schnäppchen.
Situation: Schalke wollte mehr Erfahrung und hat sie mit diesem Spieler bekommen. Mollet performt seit Jahren äußerst konstant in Frankreich, die Umstellung auf Bundesliga-Fußball dürfte für ihn problemlos verlaufen. Im offensiven Mittelfeld sollte Mollet eigentlich direkt gesetzt sein, zumindest, wenn man davon ausgeht, dass sich der Klub noch von Leih-Rückkehrer Amine Harit trennt. Der schärfste Stammplatzkonkurrent ist wohl noch Dominick Drexler, doch der spielte zuletzt meist auf der Außenbahn.
Marktwert und Entwicklung: Mit vier Millionen hat Mollet für einen recht unbekannten Neuzugang ein hohes Preisschild, was aber auch dem allgemeinen Marktwertanstieg geschuldet ist. Nach Terodde und Zalazar ist er damit der drittteuerste Schalker. Hier gilt es jetzt aber schon aufzupassen, denn der Marktwertpeak sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen und wenn Mollet dieses Niveau dauerhaft halten soll, dann muss er schon richtig einschlagen.
Tobias Mohr (1. FC Heidenheim -> FC Schalke 04)
Position und bisherige Karriere: Tobias Mohr ist ein Spätzünder. Noch mit 22 Jahren spielte der bei Alemannia Aachen ausgebildete Mann für die linke Außenbahn in der Regionalliga. Seit 2018 hat er sich aber in der 2. Bundesliga festgespielt, zunächst bei der Greuther Fürth, in den letzten zweieinhalb Jahren dann beim 1. FC Heidenheim. Mohr kommt in 111 Zweitliga-Partien auf immerhin 39 Torbeteiligungen (16 Treffer, 23 Assists).
Der 26-Jährige ist dabei flexibel einsetzbar, meist agiert er als Linksaußen, er kann aber auch die Schienenposition oder Linksverteidiger spielen. Zur großen Leistungsexplosion kam es in der abgelaufenen Saison. Mohr war nicht nur Top-Scorer bei Heidenheim (8 Tore, 7 Vorlagen), er war auch ligaweit der Spieler, der die meisten Sprints und intensiven Läufe angezogen hat sowie die drittmeisten Flanken geschlagen hat.
Situation: Mohrs Profil und Entwicklung lässt sich vielleicht ein wenig mit David Raum vergleichen. Diese intensive Spielweise – mit Ertrag wohlgemerkt – dürfte jedem Trainer gefallen. Dennoch ist ein Stammplatz nicht in Stein gemeißelt. Als Linksverteidiger ist Thomas Ouwejan gesetz, davor muss sich Mohr mit Dominick Drexler und Marius Bülter um einen Platz streiten. Aber Einsätze werden dem Neuzugang, und sei es zunächst nur als Joker, gewiss sein.
Marktwert und Entwicklung: Mit drei Millionen einsortiert, ist Mohr als Bundesliga-Newcomer nicht ganz günstig, zumal er sich erst einmal einen Stammplatz erkämpfen muss. Gelingt ihm dies, kann man sich aber über einen Spieler freuen, der bei Comunio durch seine Spielweise mit vielen Flanken und Torschussbeteiligungen immer ein Anwärter auf einen guten Sofascore ist. Bei Comduo glänzte Mohr 2021/22 als achtbester Spieler mit satten 191 Punkten und einem Schnitt von 5,79!