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US-Amerikaner sind auch in der Bundesliga im Kommen, doch die Comunio-Hinrunde zeigt deutlich: Besser nicht auf die US-Boys bauen. Es hagelt mit zwei Ausnahmen Totalausfälle.
Nur Pulisic kann überzeugen
Obwohl der Soccer in den Staaten auf dem Vormarsch ist, hat die erste verpasste WM-Teilnahem seit über 30 Jahren wohl auch Spuren bei den US-Profis in der Bundesliga hinterlassen. Eine Ausnahme bleibt natürlich Christian Pulisic. Der Dortmunder Außenstürmer, inzwischen auch Spielmacher der Nationalmannschaft, präsentiert sich, mit Ausnahme einer kleinen Durststrecke in der Mitte der Hinrunde, überragend (50 Punkte).
Der Antritt des erst 19-Jährigen ist schon eine Augenweide und wer ihm zuschaut, hat den Eindruck, als wäre er schon ewig dabei im Geschäft. Eine große Karriere zeichnet sich hier ab, möglicherweise auch bei einem noch größeren Klub.
Johnson schwach und trotzdem dritter
Nach Pulisic kann lediglich noch John Brooks überzeugen. Der Wolfsburger hat sich nach seinem Sehnenanriss schnell als Wolfsburger Abwehrchef etabliert, kommt in seinen sieben Einsätzen noch auf gute 20 Punkte.
Dann wird es aber schon skurril: Dass Fabian Johnson nach einer für seine Verhältnisse völlig desolaten Hinrunde mit 6 Punkten den dritten Platz der insgesamt neun Amerikaner belegt, sagt eigentlich schon alles. Johnson wird auch ohne Rückenprobleme größte Mühen haben, in der Rückserie einen Stammplatz in der Gladbacher Offensive zu finden.
Stanko kaum im Kader – Johannsson kommt nicht in Tritt
Freiburgs Caleb Stanko, ja auch er ist Nationalspieler, bringt es zwar auch noch auf sechs Punkte, schaffte es aber erst am 12. Spieltag überhaupt mal in den Kader und hat gerade einmal 186 Bundesliga-Minuten aufzuweisen.
Aron Johannsson hat bei Bremen unter Florian Kohfeldt zwar wieder ein wenig mehr Kredit, doch scheint der Stürmer auch unter dem neuen Trainer nicht in Tritt zu kommen. Die Zeichen stehen auf Trennung noch im Winter. Immerhin gesellt er sich mit 0 Punkten nicht zu den Minussündern.
Chandler gefühlt gut, doch nach Punkten schlecht
Diese beginnen bei Frankfurts Rechtsverteidiger Timothy Chandler (-4). Der mag abgesehen von seinem Meniskusriss zwar eine gute Halbserie gespielt haben, kommt mit der neuen Bewertung aber auf keinen grünen Zweig. Nur in drei von elf bewerteten Einsätzen ging er mit Pluspunkten vom Platz, seine beiden Vorlagen gegen den HSV brachten am 16. Spieltag auch nur vier Pünktchen.
Desolat wird es dan bei Weston McKennie (-16). Wer es beim Tabellenzweiten in seiner ersten Saison gleich auf 13 Einstätze bis zum Winter bringt, sollte so schlecht doch nicht sein. Comunio bestrafte den 19-Jährigen Youngster aber gnadenlos gleich mit acht Spieltagen mit negativer Ausbeute.
Wood steuert auf historischen Negativ-Rekord zu
Noch schlechter war in der Hinrunde von allen Comunio-Spielern nur noch sein Landsmann Bobby Wood (-21), immerhin mal beim BVB als Option für den Sturm gehandelt. Hätte Wood nicht gegen Köln am 2. Spieltag noch 9 Zähler geholt, er würde mit großen Schritten auf den All-Time-Flop von Freiburgs Ramdane aus der Saison 2001/01 (-50 ) zusteuern. Die anhaltenden Knieprobleme bringen den gebürtigen Hawaiianer zusätzlich außer Tritt.
Die Rangliste im Überblick:
1. Christian Pulisic (Borussia Dortmund, Sturm, 50 Punkte)
2. John Brooks (VfL Wolfsburg, Abwehr, 20 Punkte)
3. Fabian Johnson (Borussia Mönchengladbach, Mittelfeld, 6 Punkte)
3. Caleb Stanko (SC Freiburg, Mittelfeld, 6 Punkte)
5. Aron Johannsson (Werder Bremen, Sturm, 0 Punkte)
6. Timothy Chandler (Eintracht Frankfurt, Abwehr, -4 Punkte)
7. Weston McKennie (Schalke 04, Mittelfeld, -16 Punkte)
8. Bobby Wood (Hamburger SV, Sturm, -21 Punkte)
Ohne Bewertung:
Jonathan Klinsmann (Hertha BSC, Tor)