Foto: © imago /Schüler
Winterschlussverkauf? Noch nicht ganz. Und dennoch gibt es schon Schnäppchen zu schießen. Wir haben vier Mann auf dem Grabbeltisch ausgemacht, die für kleines Geld große Chancen bieten.
Joel Pohjanpalo (Bayer Leverkusen, 670.000, Sturm)
Wie sagt der Volksmund? Pohjanpalo haben ist besser als Pohjanpalo brauchen! Oder so ähnlich… Der Leverkusener Stürmer ist eine reine Spaßinvestition: Spielt fast nie, aber wenn, dann liegt immer etwas in der Luft. Zum Beispiel ein Tor, wie beim bislang letzten Einsatz in dieser Saison beim Derby in Mönchengladbach. 79. Minute eingewechselt, 81. Minute Tor, fertig. Oder am zweiten Spieltag der vergangenen Runde: 72. rein, drei Tore (!) gegen den HSV, ab zurück auf die Bank. Wer sich den Finnen leisten möchte, kann jetzt zuschlagen und auf sein Glück hoffen, dass der Blondschopf demnächst mal wieder ein Ding dreht. Und wenn nicht: Hast du hoffentlich einen Backup mit Startelfgarantie als Pohjanpalo-BAckup nominiert.
Omar Mascarell (Eintracht Frankfurt, 690.000, Mittelfeld)
Zeit, langsam mal was zurück zu legen fürs kommende Jahr. Zum Beispiel günstige Kicker, die schon bewiesen haben, dass sie Punkte bringen können, derzeit aber noch pausieren. Wer jetzt in Omar Mascarell investiert, könnte sich schon im Januar darüber freuen. Derzeit erholt sich der Spanier noch von einer schweren Achillesehnenverletzung und wird in diesem Jahr wohl nicht mehr zum Einsatz kommen. Aber sobald es wieder los geht, wird es richtig interessant. Letztes Jahr sammelte Mascarell im defensiven Mittelfeld der Eintracht immerhin 62 Punkte ein und spielte sich gerüchteweise auf die Einkaufszettel diverser europäischer Großklubs. Und auch in diesem Herbst scheinen schon wieder die Drähte zu glühen: Eintracht-Manager Bruno Hübner brachte den Spanier schon in Hoffenheim ins Gespräch. Vielleicht schon für den Winter? So oder so: Mascarell ist zum derzeitigen Kurs eine Goldgrube.
Maximilian Eggestein (Werder Bremen, 960.000, Mittelfeld)
Zwar 2:0 in Leipzig verloren, aber so richtig enttäuscht war schon kurz nach dem Spiel eigentlich niemand im Lager der Grün-Weißen. Mit einem engagierten, stabilen Auftritt hatte man dem Vizemeister und neuerlichen Bayern-Verfolger lange viel Mühe bereitet, nur durch einen individuellen Fehler (beim 0:1) und eine mit der Hoffnung auf den Ausgleich bringende einkalkulierte Unterzahl beim 0:2 ließ man die RB-Offensivmaschinerie zu Erfolgen kommen. Der Aufschwung unter Neu-Trainer Florian Kohfeldt ist spür-, fast greifbar, auch wenn er sich bisher noch kaum in Punkten messen lässt (drei Punkte aus drei Spielen). Das gilt auch noch für Maximilian Eggestein. Geht es mit Werder weiter bergauf, wird auch der Eggestein der Ältere Punkte bringen – und umgekehrt.
Johannes Eggestein (Werder Bremen, 490.000, Sturm)
Ein Schritt zurück, um zwei nach vorne zu machen? Johannes Eggestein, Werders größtes Sturmtalent seit vielen Jahren, wollte eigentlich schon näher dran sein an der Bundesliga, muss jetzt aber erstmal noch eine Ehrenrunde über die U23 der Hanseaten drehen. Drei Einsätze stehen bisher für den 19-Jährigen auf dem Zettel, zuletzt hat Trainer Kohfeldt Eggestein wieder zurück „nach unten“ geschickt, um dort Spielpraxis zu sammeln. Ein Schachzug, der nicht als Degradierung verstanden werden sollte, sondern als Einladung, noch einmal ordentlich Anlauf fürs Wintertrainingslager und die Rückrunde zu nehmen. Eine Chance, die auf diese Weise schon der größere Bruder ergriffen hat. Der hat sich im vergangenen Jahr an der Schwelle zur Bundesligamannschaft über die U23 angeboten und hat sich inzwischen im defensiven Mittelfeld festgespielt. Der Nachwuchstrainer von Eggestein „senior“ hieß damals übrigens: Florian Kohfeldt