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Startet Hertha BSC schon wieder eine Serie? Haben die Wölfe ihre Jagd schon wieder abgebrochen? Und wo geht die Reise für mittelmäßige Hoffenheimer hin? Wir schauen drauf und verraten, wie es in der Liga weiter geht.
Fortuna Düsseldorf
Nächste Spiele: RB Leipzig (H), TSG Hoffenheim (A), VfB Stuttgart (H), Bayer 04 Leverkusen (A), 1.FC Nürnberg (H)
Einschätzung: Normalerweise würde man denken, dass Fortuna Düsseldorf aus diesem Fünferblock vier bis sechs Punkte mitnehmen sollte. Aber was ist derzeit schon normal beim Aufsteiger? Und damit ist nicht die Vertragsposse um Erfolgstrainer Friedhelm Funkel gemeint… Nein, die Fortuna hat die letzten vier Bundesligaspiele allesamt gewonnen unter anderem die gegen den Tabellenführer aus Dortmund. Warum also nicht auch Leipzig, Hoffenheim und Leverkusen ärgern? Ausgeschlossen ist das nicht. Ausgeschlossen scheint derzeit viel mehr, dass die so formschwachen, arg mit sich selbst kämpfenden Abstiegskandidaten aus Stuttgart und Nürnberg gegen die Fortuna leer ausgehen. Tendenz: Statt vier bis sechs Zählern, holen Ayhan, Rensing, Dodi und Co. in den kommenden Wochen mindestens acht. Wetten?
Comunio-Hoffnung: Man konnte Marvin Ducksch in der Vorrunde ja wenig vorwerfen: Der Neuzugang von Holstein Kiel arbeitete und investierte viel in den zehn Spielen, die er auf dem Feld stand. Das Problem: Ducksch ist ein Stürmer und wird am Ende des Monats dafür bezahlt, Tore zu schießen. Das hat in der Hinrunde gar nicht geklappt, im ersten Rückrundenspiel ist jetzt vielleicht endlich der Knoten geplatzt. Der 24-Jährige erzielte kurz vor dem Pausenpfiff das 1:0 in Augsburg – und damit seinen ersten Bundesligatreffer seit dem 19.10.2014. Wer darauf setzen möchte, dass es bis zum dritten Tor im Oberhaus nicht noch einmal so lange dauert, kann das jetzt recht günstig tun: 1.090.000 sind aktuell für den Stürmer fällig.
VfL Wolfsburg
Nächste Spiele: Bayer 04 Leverkusen (H), Hertha BSC (A), SC Freiburg (A), 1.FSV Mainz 05 (H), Borussia Mönchengladbach (A)
Einschätzung: Die Mannschaft von Bruno Labbadia ist wohl die größte positive Überraschung der Saison, denn nach zuletzt zwei Last-Minute-Rettungen über die Relegation, schlossen die Niedersachsen die Hinrunde auf einem sensationellen fünften Rang ab. Der Rückrundenstart allerdings ging auf Schalke in die Hose (1:2) und mit Daniel Ginczek fällt der effektivste Stürmer der zweiten Hälfte der Hinserie einige Monate aus. Wo geht die Reise also hin für die Mannschaft, die im sicher auch durch den neuen starken Mann Jörg Schmadtke befriedeten Umfeld so beeindruckend punktete?
Die anstehenden Aufgaben sind in jedem Falle eine gute Standortbestimmung, denn in den kommenden Wochen hat man es mit Gegnern aus allen Teilen der Tabelle zu tun. Wichtig wird sein, dass Wout Weghorst sein Visier wieder besser einstellt, denn der Stürmer traf nach dem ersten Spieltag nur einmal und sammelte in den letzten sieben Partien auch nur noch 23 Comunio-Zähler. Wollen die Wölfe sich am internationalen Geschäft festbeißen, muss der Torjäger wieder mal zupacken.
Comunio-Hoffnung: Jetzt hatten wir es schon von Wout Weghorst und dürfen darüber einen anderen, ganz wichtigen Spieler nicht vergessen, der bei den Wölfen eine bedeutende Rolle einnimmt: Admir Mehmedi hat sich für die Rückrunde selbst viel vorgenommen und dürfte zumindest während der Ausfallzeit von Daniel Ginczek erste Wahl neben dem Holländer in der Spitze sein. Auch wenn es nicht zu einem Treffer reichte, sammelte der Schweizer immerhin die ersten vier Comunio-Zähler der Rückrunde. Die Form stimmt beim ehemaligen Leverkusener, auch schon vor der Winterpause punktete der Stürmer schon stark: Mehr als fünf Punkte gab es in den letzten fünf Partien im Schnitt. Ein Schnäppchen ist Mehmedi, der endlich mal eine Vorbereitung voll durchziehen konnte, mit 4.330.000 natürlich nicht – aber bei Bedarf mindestens einen Versuch wert.
Hertha BSC
Nächste Spiele: FC Schalke 04 (H), VfL Wolfsburg (H), Borussia Mönchengladbach (A), SV Werder Bremen (H), FC Bayern München (H)
Einschätzung: Erinnern wir uns kurz wohlig an den heißen Sommer 2018 zurück: Bundesligastart, Temperaturen weit über 30°C im September – und Hertha BSC haut (fast) alles weg. 13 Punkte holte die Dardai-Truppe aus den ersten sechs Partien (inklusive des 2:0-Sieges über den FC Bayern). Und durch das lockere, seriös heraus gespielte 3:1 in Nürnberg machte man sich am Wochenende schon wieder auf den Weg zu einer ähnlichen Serie. Diesmal dürfte es jedoch deutlich schwieriger werden, eine entsprechende Ausbeute einzufahren.
Die Bayern sind nämlich längst wieder die Bayern (mit allen Konsequenzen für den nicht-schwarz-gelben Rest der Liga), der FC Schalke klettert (vielleicht) gerade aus seiner Krise heraus und bei Borussia Mönchengladbach fragt der kicker sich, ob man da nicht von einem Anwärter auf die Meisterschaft sprechen muss. Dazu kommen mit dem VfL Wolfsburg und Werder Bremen zwei Mannschaften in die Hauptstadt, die zumindest die Mitbewerber im ambitionierten Bundesligamittelfeld jederzeit schlagen können. Dem heißen Hertha-Sommer könnte – wenn es doof läuft – ein eher trüber Februar folgen. Sorgen machen sollte man sich aus Comunio-Sicht allerdings nicht um die Berliner: 67 Comunio-Punkte zum Auftakt gegen kaum wettbewerbsfähige Nürnberger zeigen, dass Ibisevic, Grujic, Duda und Co. Leistung abrufen können. Apropos Duda: Der Slowake sendet Signale, dass die Formkrise beendet ist und möglicherweise ein ähnlicher Blitzstart ansteht wie zu Beginn der Hinrunde.
Comunio-Hoffnung: Spielt sich Davie Selke jetzt endgültig fest in der ersten Elf von Hertha BSC? Der Auftritt des Stürmers an seinem 24. Geburtstag beim 1.FC Nürnberg war auf alle Fälle dazu angetan, den Trend fortzusetzen: Der Ex-Bremer und ehemalige Leipziger ist eine feste Größe beim Hauptstadtclub. Auch ohne eigenen Treffer lieferte Selke eine bärenstarke Leistung beim Aufsteiger ab, zwei Assists und ein Pfostentreffer standen am Ende nach seiner Auswechslung in der 89. Minute in den Büchern – acht Comunio-Zähler waren der verdiente Lohn. Und so wird es sicher nicht mehr lange dauern, bis auch endlich das zweite Saisontor auf das Konto der Angreifers wandert.
TSG Hoffenheim
Nächste Spiele: SC Freiburg (A), Fortuna Düsseldorf (H), Borussia Dortmund (A), Hannover 96 (H), RB Leipzig (A)
Einschätzung: Bezahlt die TSG Hoffenheim den Preis für die erste Champions League-Saison der Vereinsgeschichte? Lassen die Spieler – bewusst oder unbewusst – ein paar Prozentpunkte liegen, weil der Abschied ihres Trainers zum Saisonende schon lange fest steht? Oder liegt die gehobenes Mittelmaß darstellende Saison der Kraichgauer darin begründet, dass ihr Star Andrej Kramaric (noch) nicht an jüngere Großtaten anknüpfen kann? Wo auch immer die Gründe dafür zu suchen sind, aber man wird permanent das Gefühl nicht los, dass die Nagelsmann-Truppe unter ihren Möglichkeiten punktet, sowohl in der Liga als auch im Manager-Spiel.
Schon elf Punkte Rückstand auf Platz drei haben sich angesammelt, immerhin sechs sind es schon auf Rang vier.Will man doch noch einmal oben angreifen, dann kommen jetzt die Wochen der Wahrheit. Freiburg, Düsseldorf und Hannover müssen Joelinton, Kramaric und Co. zwingend schlagen, soll der Zug nach Europa nicht frühzeitig ohne die TSG abfahren. In Dortmund und Leipzig gibt es dagegen wichtige Bonuspunkte für eine Europa League-Qualifikation zu holen. Langsam muss der TSG-Express ins Rollen kommen.
Comunio-Hoffnung: Läuft bei Leonardo Bittencourt: 8-8-4 lautet die jüngste Bilanz des Mittelfeldspielers, der vor der Saison aus Köln zur Nagelsmann-Truppe stieß. Und die Punkte organisiert der 25-Jährige regelmäßig mit seiner „Mischung aus brasilianischem Ballgefühl und deutscher Disziplin“, die bundesliga.com bei ihm beobachtet hat. Und die können sich natürlich auch Comunio-Manager zunutze machen – derzeit für knapp über 3.000.000.