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Das mittlere Tabellendrittel leiten von unten der Aufsteiger, ein traditioneller Abstiegskandidat und eine Truppe ein, denen man noch einen Ticken mehr zugetraut hätte. Wo geht die Reise für den Club, Freiburg und Augsburg kurzfristig hin?
12. 1. FC Nürnberg (8 Punkte)
Die nächsten Spiele: 1899 Hoffenheim (H), Eintracht Frankfurt (H), FC Augsburg (A), VfB Stuttgart (H), FC Schalke 04 (A), Bayer Leverkusen (H)
Einschätzung: In den nächsten drei Wochen entscheidet sich das Schicksal des Aufsteigers, zumindest bis zur Winterpause: Frankfurt, Augsburg und der VfB Stuttgart sind Vereine, gegen die der 1. FC Nürnberg punkten muss, denn danach wird es richtig haarig, im weiteren Verlauf der Hinrunde geht es auch noch nach München, dazu kommt Borussia Mönchengladbach noch nach Franken. Da kann es in Richtung Weihnachten immer bitterer werden, vor allem, wenn Michael Köllner seiner Mannschaft nicht wieder zur Stabilität zurück verhilft. Erste Maßnahmen scheinen mit einem Torwartwechsel (Fabian Bredlow zu Christian Mathenia) und einem neuen Innenverteidiger (der wieder genesene Ewerton könnte für Lukas Mühl in die Startelf rücken) deuten sich schon an.
Hoffnung auf einen kleinen Zwischenspurt macht die Bilanz gegen Teams der eigenen Kragenweite: Gegen den FSV Mainz 05 gab es am zweiten Spieltag ein 1:1, Mitaufsteiger Fortuna Düsseldorf schlug man souverän 3:0, auch für Hannover gab es in Nürnberg nichts zu holen (0:2). Zuhause wird also stark gepunktet, auswärts gab es dagegen zuletzt zwei bittere Klatschen (0:7 in Dortmund und 0:6 in Leipzig).
Comunio-Hoffnung: Ende Juli verletzte sich Innenverteidiger Ewerton im Training schwer an der vorderen Syndesmose. Zunächst hieß es, der Brasilianer würde etwa sechs Wochen ausfallen, zwischendurch verzögerte sich die Rückkehr immer weiter. Jetzt ist Ewerton wieder fit, Sport Bild meldete schon, dass sich Michael Köllner für eine Rückkehr des 29-Jährigen an die Seite von Georg Margreiter schon am Wochenende gegen Eintracht Frankfurt entschieden habe. In der Aufstiegssaison harmonierten Ewerton und Margreiter prächtig, am Ende der Saison kam der Hoffnungsträger auf 28 Startelfeinsätze.
11. SC Freiburg (8 Punkte)
Die nächsten Spiele: Hertha BSC (A), Borussia Mönchengladbach (H), FC Bayern München (A), 1.FSV Mainz 05 (H), SV Werder Bremen (H), Borussia Dortmund (A)
Einschätzung:.Der SC Freiburg bewegt sich im Rahmen seiner Möglichkeiten: Nach oben geht in dieser Saison nichts, dazu hat man eine erkleckliche Anzahl an Teams derzeit hinter sich stehen. Alles gut also im Breisgau? Nein, denn es gibt ein Problem: Die Torjäger treffen nicht – oder sind verletzt. Nils Petersen traf einmal, fiel aber zuletzt zweimal mit einer Schulterverletzung aus. Jetzt sollte der Stürmer wieder fit sein, denn es gibt ein neues Problem: Kollege Florian Niederlechner (ebenfalls ein Treffer) musste gegen Bayer Leverkusen verletzt raus und fällt die nächsten Wochen aus.
Das Problem: Ein Blick auf den nächsten Fünferblock dürfte für die eine oder andere Sorgenfalte bei Christian Streich und Co. sorgen: Bis auf den 1.FSV Mainz 05 warten ausschließlich Hochkaräter auf den Sportclub. Will man da etwas irgendwo etwas holen, muss man aus wenig viel machen. Ohne Torjäger? Schwierig.
Comunio-Hoffnung: Maximal phantasiebefreit: Der Hoffnungsträger beim Sportclub ist ein gesunder Nils Petersen. Der Stürmer muss den Breisgauern Tore besorgen, damit man an Weihnachten nicht knietief im Abstiegskampf steht. Mit 3.810.000 ist Petersen aktuell auch von seinem Marktwertmax meilenweit entfernt. Immernoch nicht bei jedem auf dem Zettel steht dagegen Roland Sallai. Der Ungar deutete am vierten Spieltag mit seinem saustarken Bundesligadebüt (inklusive Tor) in Wolfsburg an, was man sich von ihm erhoffen kann. Danach gelang dem 21-Jährigen allerdings nicht mehr viel, zweimal null und einmal -2 ließen aufkommende Euphorie schnell abebben. In Freiburg brauchen sie aber kreative Lösungen und Torgefahr für ihre Offensive. An Sallai geht in der passenden Form also kein Weg vorbei.
10. FC Augsburg (8 Punkte)
Die nächsten Spiele: RB Leipzig (H), Hannover 96 (A), 1.FC Nürnberg (H), TSG Hoffenheim (A), Eintracht Frankfurt (H), VfB Stuttgart (A)
Einschätzung: Man darf sagen: Es läuft beim FC Augsburg. Das 1:1 in München und vor allem die anschließende Rückkehr von Torjäger Alfred Finnbogason sorgten bei FCA-Coach Manuel Baum für gute Laune, das fulminante 4:1 (mit drei Finnbogason-Toren) über den SC Freiburg war dann ein starkes Statement – und beim 3:4 in Dortmund war man am spektakulärsten Spiel der bisherigen Saison beteiligt, hatte den Tabellenführer am Rande einer Niederlage und musste sich schließlich nur der Monsterquote von Spaniensensation Paco Alcacer geschlagen geben. Und gegen den ist derzeit bekanntlich weder national noch international ein Kraut gewachsen. Der Trend zeigt in der Rosenau also trotz der kleinen Delle in die richtige Richtung, mit Finnbogason hat man einen Torjäger auf voller Betriebstemperatur in den eigenen Reihen – der sich vermutlich schon die Hände reibt mit Teams wie Hannover 96, dem VfB Stuttgart und vor allem dem 1. FC Nürnberg vor der Flinte. Dazu reihen sich mit der TSG Hoffenheim und wankelmütigen Frankfurtern zwei Mannschaften in den anstehenden Augsburger Fünferblock ein, gegen die ebenfalls was drin ist. Gute Aussichten!
Comunio-Hoffnung: Rückkehrer André Hahn ist auf Anhieb wieder in der Augsburger Stammelf gelandet, sammelt bisher solide 23 Punkte und traf direkt am ersten Spieltag – und dennoch hat der Neuzugang vom HSV noch Luft nach oben. Und es wird wichtig, dass der 28-Jährige sein Potenzial bald voll ausschöpft, denn in der FCA-Offensive droht der Ausfall von Caiuby, der sich mit Knieproblemen rumplagt.