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15, 14, 13 statt 2, 3, 5: Schalke, Leverkusen und Hoffenheim hinken den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher. Wir schauen nach, wer am schnellsten den Turbo zündet und die Aufholjagd starten kann. Und dank wem!
15. FC Schalke 04 (6 Punkte)
Die nächsten Spiele: Werder Bremen (H), RB Leipzig (A), Hannover 96 (H), Eintracht Frankfurt (A), 1.FC Nürnberg (H)
Einschätzung: Was für ein gruseliger Start: Fünf Pleiten fing sich die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco zum Saisonstart nacheinander ein. Die Abwehr zeigte sich vor allem bei Standards völlig überraschend wackelig, zwischendurch wurde sogar Comunio-Legende Naldo rasiert und auf die Bank verbannt. Der Brasilianer ist inzwischen wieder auf seinen angestammten Platz im Abwehrzentrum zurück gekehrt und seit zwei Wochen ist man in Gelsenkirchen wieder in der richtigen Spur: 1:0 gegen Mainz 05, 1:0 in der Champions League bei Lokomotive Moskau, 2:0 bei Fortuna Düsseldorf. Auch dank Weston McKennie, der zuletzt zweimal hintereinander entscheidend traf, darf Tedesco wieder durchatmen – und im nächsten Zwischensprint weiter Punkte sammeln. Starke Bremer sind zuhause durch die wieder erstarkte Defensive schlagbar, Leipzig präsentiert sich wankelmütig – und gegen Hannover 96, in Frankfurt und zuhause gegen den 1.FC Nürnberg sind sogar neun Punkte drin.
Comunio-Hoffnung: Defensiv steht man inzwischen wieder stabil, spielerisch ist beim Vizemeister nach wie vor noch eine Menge Luft nach oben. Daran will Tedesco weiter arbeiten, will aber auch schon Fortschritte erkannt haben. Ganz explizit nennt der Coach in diesem Zusammenhang im Kicker Alessandro Schöpf und Amine Harit, die in der Raute links und rechts für Betrieb gesorgt haben und halfen, „den Gegner zu bewegen und bei Ballbesitz das Spiel über den Sechser zu verlagern und dann über außen zu kommen.“ Beide – Schöpf und Harit – haben noch ordentlich Entwicklungspotenzial. Für beide herrschen derzeit noch solide Kurse im Managerspiel.
14. Bayer Leverkusen (7 Punkte)
Die nächsten Spiele: Hannover 96 (H), Werder Bremen (A), TSG Hoffenheim (H), RB Leipzig (A), VfB Stuttgart (H)
Einschätzung: Nur sieben eigene Treffer, dafür schon 13 Gegentore: Die Zahlen stellen Bayer-Trainer Heiko Herrlich ein vernichtendes Zeugnis aus. Dass eine überragend besetzte Offensive mit Julian Brandt, Kai Havertz, Kevin Volland, Lucas Alario, dem im Sommer von halb Europa umworbenen Leon Bailey und Co. statistisch ein Tor pro Spiel erzielt, ist ein Alarmsignal. Und das schlägt sich natürlich auch im Managerspiel nieder, dort rangiert Bayer nach Punkten sogar auf Rang 15. Das traurige 0:0 im letzten Spiel vor der Länderspielpause machte auch wenig Hoffnung, dass man unter dem Bayer-Kreuz kurzfristig eine Aufholjagd starten könnte. Gut möglich, dass nach dem haarigen Zwischensprint mit Auswärtsspielen in Bremen und Leipzig und zuhause gegen Hoffenheim weiter erstmal der Kampf um den Anschluss ans Mitteldrittel der Tabelle angesagt ist, denn der Durchmarsch in Richtung Europa. In den Heimspielen gegen Hannover und den VfB Stuttgart müssen auf alle Fälle sechs Punkte her. Sicher, dass das auch funktioniert, ist das nicht.
Comunio-Hoffnung: Mit Julian Baumgartlinger arbeitet sich gerade ein Spieler wieder zurück in die Nähe des Spieltagskaders, der für eine Menge Präsenz im Zentrum und mehr defensive Qualität sorgen wird. Der Österreicher verletzte sich im Pokalspiel vor Saisonstart schwer und kam in dieser Runde noch gar nicht zum Einsatz. Wann Baumgartlinger, der aktuell noch im Lauftraining festhängt, wieder zum Team stoßen wird, ist noch nicht absehbar, ewig wird es jedoch nicht mehr dauern.
13. TSG Hoffenheim (7 Punkte)
Die nächsten Spiele: 1.FC Nürnberg (A), VfB Stuttgart (H), Bayer Leverkusen (A), FC Augsburg (H), Hertha BSC (A)
Einschätzung: Die hochkarätige Doppelbelastung mit den ersten Champions League-Auftritten der Vereinsgeschichte? Das dramatische Verletzungspech mit ständig ausfallenden Verteidigern? Das längere Fehlen und nun die Fitnessdelle von Toptorjäger Andrej Kramaric? Was genau der Grund für den wenig befriedigenden Saisonstart der TSG Hoffenheim ist, lässt sisch schwer benennen, wahrscheinlich eine Mischung aus allem – zusätzlich zum knackigen Auftaktprogramm mit Spielen in München, dazu daheim gegen Leipzig und den überragenden BVB, aus denen nur ein Pünktchen resultierte. Jetzt gibt es gute Nachrichten für TSG-Trainer Julian Nagelsmann: Die nächsten Spiele laden ein zum Punktesammeln, denn in Nürnberg und zuhause gegen den VfB Stuttgart und den FC Augsburg ist richtig was drin, in Leverkusen genauso und Hertha BSC muss auch noch beweisen, dass die Stabilität der Dardai-Truppe nachhaltig ist. Dazu hat Kramaric in dieser Länderspielpause Zeit, wieder auf einen guten Fitnessstand zu kommen, nachdem der Kroate angeschlagen von der WM zurück kam und zuletzt körperlich durchhing.
Comunio-Hoffnung: Wo soll man da anfangen? Der Kader der TSG ist gespickt mit Spielern, die eigentlich weiter nach oben gehören. Kramaric wird in dieser Saison noch zehn bis zwölf Treffer erzielen, diese Wette kann man sicher eingehen. Nadiem Amiri wird nach seinem Mittelfußbruch wohl im November zurück kehren und eine weitere Option in der Zentrale darstellen. Kurzfristig jedoch ist Reiss Nelson ein belebendes Element im Spiel der Nagelsmann-Truppe. Kommt der junge Engländer von der Bank, ist er in jeder Hinsicht schnell im Spiel – und trifft, bisher zweimal in drei Einsätzen.