Leistungsträger ihrer Teams sollten sie sein. Vom Trainer fest in der ersten Elf eingeplant, bei Comunio sicherere Punktelieferanten. Die derzeitige Situation sieht bei Patrick Herrmann und Co. allerdings anders aus. Der Startplatz ist auf der Bank, Einsätze als Joker bislang das höchste der Gefühle. Wir schauen uns die Situationen einiger Spieler an und sagen, ob Besserung in Sicht ist.
Josip Drmic: Null Tore. Null Minuten Spielzeit. Null Punkte bei Comunio. Ziemlich enttäuschende Statistiken für einen Stürmer, der in der Vorsaison noch 17 Treffer erzielen und 123 Comunio-Punkte sammeln konnte. Nach den ersten beiden Spieltagen dürfte das Fazit von Josip Drmic nach seinem Wechsel vom 1. FC Nürnberg nach Leverkusen eher ernüchternd ausfallen. Anders als anfangs angekündigt lässt Trainer Roger Schmidt bislang kein 4-4-2, sondern ein 4-2-3-1 spielen. Für Drmic, den der Coach als echten Stürmer und nicht als Flügelspieler sieht, ist in diesem System kein Platz, denn im Sturmzentrum ist Stefan Kießling gesetzt. Auch im Pokal und der Champions-League-Quali kam Drmic nur auf Kurzeinsätze.
Die Startaufstellung erscheint aktuell nur möglich, wenn Kießlings geschont werden sollte. Das Pech eines Mitspielers könnte für den Schweizer jedoch ein Lichtstreif am Horizont sein. Nach der Verletzung von Julian Brandt dürfte Drmic die erste Offensivoption der Werkself von der Bank sein. Kann er da überzeugen, könnte bald auch die erste Elf wieder näher rücken – dafür muss Schmidt aber wohl davon überzeugt werden, dass Drmic auch auf den offensiven Außen zum Einsatz kommen kann.
Wendell: Stolze 6,5 Mio. Euro ließ sich Bayer Leverkusen die Dienste von Wendell kosten. Nicht gerade wenig für einen 21-jährigen Linksverteidiger aus Brasilien. Comunio-Manager, die aufgrund der hohen Ablöse mit einem Stammplatz für den Brasilianer gerechnet haben, dürften nun etwas enttäuscht sein. Im Pokal stand Wendell in der Startaufstellung, in den wirklich bedeutenden Pflichtspielen kam er bislang aber noch überhaupt nicht zum Einsatz.
Aktuell scheint Sebatian Boenisch bei Trainer Schmidt gesetzt zu sein. Hundertprozentig überzeugen konnte der Pole in seinen bisherigen Einsätzen jedoch auch nicht, Punkte konnte er seinen Managern bei Comunio genau so wenig wie Wendell bescheren. Manager, die den brasilianischen U-20-Nationalspieler noch im Team haben sollten die Hoffnung noch nicht aufgeben. Wendell wird seine Chancen noch erhalten. Nutzt er sie, dürfte er über kurz oder lang in der ersten Elf landen.
Patrick Herrmann: 34 Spiele. 34-mal in der Startaufstellung. Einen sichereren Stammplatz als Patrick Herrmann hatte in der vergangenen Saison wohl kaum ein Spieler inne. Weder bei Borussia Mönchengladbach, noch bei einem anderen Team der Bundesliga. Von einem solchen Status kann der 23-Jährige in der aktuellen Saison allerdings nur träumen. Mit Ibrahima Traore, Andre Hahn und Thorgan Hazard fand zahlreiche Konkurrenz auf den offensiven Mittelfeldpositionen den Weg zu den Fohlen. Traore nahm die Position des abgewanderten Arango ein, Hahn wurde zur ersten Wahl von Lucien Favre auf der rechten Außenbahn. Für Herrmann bleibt daher aktuell nur die Bank. Im Pokal und der Europa-League-Qualifkation wurde er wenigstens eingewechselt, gegen den VfB Stuttgart und den SC Freiburg musste er 90 Minuten draußen sitzen und mit ansehen wie auch Hazard den Vorzug vor Herrmann bekam.
Die Situation des Mittelfeldspielers dürfte kurzfristig nicht wirklich besser werden. Mit Max Kruse kehrt ein weiterer Offensivspieler nach seiner einmonatigen Verletzungspause zurück, die Konkurrenz in der Gladbacher Offensive wird daher noch härter. Ob Herrmann die Klasse besitzt, um sich gegen Traore oder Hahn durchsetzen zu können, bleibt abzuwarten. Wenn nicht, muss er hoffen, dass ihm wenigstens noch eine Jokerrolle bleibt.
Timo Werner: Jüngster Bundesligadebütant der Vereinsgeschichte. Jüngster Torschütze der Vereinsgeschichte. Jüngster Doppelpacker der Bundesligageschichte. Die Saison 2013/2014 hätte für Timo Werner kaum besser laufen können. Beim gegen den Abstieg kämpfenden VfB Stuttgart sammelte er immerhin noch 46 Punkte. In dieser Saison sollte der nächste Schritt folgen. Bislang muss sich der 18-Jährige jedoch mit einem Reservistendasein zufrieden geben. Trainer Armin Veh erklärte vor der Saison er plane mit dem pfeilschnellen Offensivspieler wieder mehr in Angriff. Werner sollte vermehrt im Zentrum zum Einsatz kommen. Im von Veh praktizierten 4-2-3-1 ist auf dieser Position jedoch kein Platz für den Juniorennationalspieler. Vedad Ibisevic ist im Sturmzentrum gesetzt, die zentrale Position in der offensiven Dreierreihe ist erstens nicht für Werners Spielstil geeignet und darüber hinaus sowieso erstmal an Daniel Didavi vergeben. Für Werner bleiben also doch wieder nur die Außenbahnen.
Gegen Bochum und Köln durfte der vierfache Torschütze in der A-Mannschaft zumindest in der zweiten Halbzeit auf den Flügeln ran. Alexandru Maxim dürfte auch gegen die Bayern wieder auf links beginnen, Martin Harnik könnte nach seiner katastrophalen Leistung gegen den Effzeh jedoch angezählt sein. Sollte Harnik aus der ersten Elf fallen, stünden Veh zwei weitere Optionen zur Auswahl: Filip Kostic und Timo Werner.