Foto: © imago / Eibner

Kernaufgabe eines jeden Angreifers: Das Runde muss ins Eckige. Bei einigen Kandidaten hat das bisher aus unterschiedlichen Gründen noch nicht geklappt. Diese Stürmer haben frei nach Andreas Brehme „Scheiße am Schuh“.

Matthew Leckie (FC Ingolstadt, letztes Bundesliga-Tor: 14. Mai 2016)

Sagen wir’s mal so: Drei Treffer in 62 Bundesliga-Spielen liest sich vielmehr wie die Bilanz eines Abwehrspielers. Und wenn man sieht wie Matthew Leckie beste Möglichkeiten gegen den BVB Richtung Stadiondach ballerte, weiß man auch schnell warum. Kein Spieler hat 2016/17 so oft aufs Tor geschossen (40 Mal) und ging dabei immer leer aus.

Trotzdem hält man in Ingolstadt bedingungslos am Australier fest. Das hat vor allem zwei Gründe: Leckie führt in der Bundesliga von allen Spielern mit die meisten Zweikämpfe und ist ein Musterbeispiel für das früher Attackieren der gegnerischen Verteidiger. Außerdem brachte es der 26-Jährige in der letzten Saison auf eine Höchstgeschwindigkeit von 35,36 Kilometern pro Stunde. Ligabestwert! Und genau diese beiden Faktoren bringen ihn jetzt sogar bei Hertha BSC auf die Einkaufsliste. Dort plant man mit ihm angeblich aber gar nicht als Stürmer, sondern als Außenverteidiger. Macht Sinn!

Sven Schipplock (SV Darmstadt 98, letztes Bundesliga-Tor: 25. April 2015)

Man muss einfach sagen wie es ist: Sven Schipplock ist seit knapp zwei Jahren, drei Vereinen und 1810 Minuten ohne Bundesliga-Tor. Ein Spiegelbild seiner Vita, die von Hoffenheim, über den HSV bis nach Darmstadt kontinuierlich bergab führte. Dabei sollte er doch die Darmstädter Lebensversicherung Sandro Wagner beerben. Und trotz allem: In den letzten beiden Partien durfte der gebürtige Schwabe von Beginn an ran – aufgrund guter Trainingsleistungen. „Stets bemüht“ reicht am Ende aber schlicht nicht aus. Der kleine Trost: Immerhin hat Schipplock mit zehn Toren und sieben Vorlagen in 15 Spielen eine herausragende DFB-Pokal-Bilanz.

Die Comunio-Nationalmannschaft

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Sturm: Sandro Wagner (1899 Hoffenheim, 89 Punkte). Der selbst ernannte "beste deutsche Stürmer" ist bei Comunio zwar nur der zweitbeste, es reicht aber allemal für einen Platz in dieser Elf.

Pierre-Michel Lasogga (Hamburger SV, letztes Bundesliga-Tor: 22. April 2016)

Lasogga galt mal als so was wie ein potenzieller Nachfolger der Ära Klose/Gomez und einmal, die Älteren werden sich erinnern, stand er sogar im Kader der Nationalmannschaft. In dieser Saison ist er in der Stürmer-Hierarchie beim HSV ganz nach hinten gerutscht, pendelt unter Gisdol zwischen Bank und Tribüne. Als Großverdiener im Hamburger Kader (Jahresgehalt: 3 Millionen Euro) wird es im Sommer wohl auf eine Trennung zusteuern.

Luca Waldschmidt (Hamburger SV, letztes Bundesliga-Tor: Fehlanzeige)

Waldschmidt war vor nicht allzu langer Zeit einer der heißesten Aktien, was deutsche Nachwuchsstürmer anbetrifft. Nach 26 Bundesliga-Einsätzen steht der Sohn vom ehemaligen Zweitliga-Profi Wolfgang Waldschmidt aber noch immer ohne Tor da. Dabei hatte er den Wechsel von Eintracht Frankfurt zum HSV doch noch im Sommer noch forciert, um auf mehr Einsatzzeit zu kommen. Trauriger Tiefpunkt: Zuletzt flog Waldschmidt aus dem 18er-Kader und musste für die Reserve ran.

Franco di Santo (FC Schalke 04, letztes Bundesliga-Tor: 5. März 2016)

Der Argentinier sagt selbst: „Den richtigen Franco habe ich seit Bremen nicht mehr gespürt“. Dass er seit nunmehr einem Jahr ohne Torerfolg ist, liegt aber nicht nur am Wechsel nach Gelsenkirchen, sondern auch an einer zähen Leistenverletzung. Die ist jetzt überstanden und schon im Revierderby will di Santo wieder angreifen. Die Chancen stehen gut: Hinter dem gesetzten Guido Burgstaller ist er aktuell die erste Alternative von der Bank – noch vor Klaas-Jan Huntelaar.

Sami Allagui (Hertha BSC, letztes Bundesliga-Tor: 31. Januar 2015)

Als Sami Allagui seinen letzten Bundesliga-Treffer erzielt hat, trug er noch das Mainzer Trikot, sein Trainer hieß Kaspar Hjulmand und der Gegner SC Paderborn. Alles klar? Und auch in dieser Saison spielte der Deutsch-Tunesier bei der Hertha praktisch keine Rolle. Das könnte sich jetzt ändern: Von Trainer Pal Dardai gab es in der Länderspielpause Sonderlob („Eine Augenweide, ihn spielen zu sehen“). Das macht Hoffnung auf mehr Einsatzzeit im Saison-Endspurt, wo er außerdem um die Verlängerung seines auslaufenden Vertrages kämpft.

Pause genutzt: Das sind die Gewinner der Testspiele

Die Länderspielpause bietet vor allem den Daheimgebliebenen die Möglichkeit, sich mal wieder zu zeigen. Wer hat bei den Testspielen überzeugt und kann sich damit für einen Startelfeinsatz empfehlen?

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Josip Drmic (Borussia Mönchengladbach, letztes Bundesliga-Tor: 27. Februar 2016)

Immerhin ist Drmic erst 24 Jahre alt und hat in 87 Bundesliga-Spielen sportliche 25 Buden erzielt. Dann kam der Knorpelschaden. Seit Beginn des Jahres ist der Schweizer aber wieder voll belastungsfähig, stand sogar schon zweimal in der Startelf. Die Länderspielpause hat er zudem hervorragend genutzt, um wieder Selbstvertrauen zu tanken. Drmic traf 93 Sekunden nach seiner Einwechslung. „Ein Hammergefühl“, sei das nach so langer Zeit. Bringt er das neue Selbstbewusstsein mit an den Niederrhein, könnte er noch einmal interessant werden, schließlich ist er der einzige Typ „Mittelstürmer“ im Gladbacher Ensemble.

Alexandar Isak (Borussia Dortmund, letztes Bundesliga-Tor: Fehlanzeige)

Schon klar, Isak hat noch keine Sekunde gespielt, geschweige denn auch nur einmal im Bundesliga-Kader gestanden. Trotzdem hat das schwedische Jahrhundert-Talent mehr Ablöse gekostet als alle anderen Kandidaten dieser Liste. Thomas Tuchel sagt: „Für ihn persönlich gilt es, dran zu bleiben. Er trainiert gut, hat aber auch große Konkurrenz. Da spielt Auba und wir haben mit Andre Schürrle und Marco Reus zwei, die nahtlos auf der Neun spielen können und erfahren sind.“ Möglicherweise will man Isak jetzt sogar über die U19 heranführen. Da steht ein Marktwert von 3.830.000 leider (noch) in keinem Verhältnis.

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