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Der VfB Stuttgart hat den eigenen Königstransfer dieser Transferperiode abgeschlossen und das argentinische Talent Santiago Ascacibar verpflichtet. Der 20-Jährige gilt als sofortige Verstärkung, aber wo wird er spielen und wer sind die Konkurrenten?
Position: Mittelfeld. Ascacibar ist im defensiven Mittelfeld zuhause. Ein klassischer Sechser, der aber auch etwas vorgezogen auf der Acht agieren kann. Wie es sich für einen Argentinier gehört, definiert er sich über eine kompromisslose Zweikampfführung. Er schont weder sich noch den Gegner. Mit nur 1,70 Meter fällt er in die Kategorie „Giftzwerg“, der seine Stärken in der Balleroberung hat.
Bisherige Karriere: Der 20-Jährige kommt aus der Jugend von Estudiantes de la Plata. Für den Traditionsverein debütierte er im Februar 2016 in der ersten argentinischen Liga. Sein Trainer damals war Juan Sebastian Veron. Die Estudiantes-Legende, eigentlich Präsident des Vereins, sprang interimsweise ein. Wenig später gab er gar sein Comeback als Spieler. Ascacibar war jedenfalls von dem Tag an Stammspieler.
Trotz seiner rabiaten Zweikampfführung blieb er bislang ohne Platzverweis. In 38 Ligaspielen kassierte er elf Verwarnungen. Der Mittelfeldspieler ist Kapitän der U20 seines Landes und absolvierte auch bei den Olympischen Spielen drei Partien für Argentinien.
Sein Spitzname ist übrigens „Rusito“ (kleiner Russe), weil er so klein ist und aufgrund seiner Haut- und Haarfarbe eher wie ein Russe und nicht wie ein Argentinier aussieht.
Youngster to watch 2017/18
1899 Hoffenheim: Florian Grillitsch. Auch den Österreicher zog es aus Bremen ins Kraichgau. Der 22-Jährige schaffte in der Vorsaison den Durchbruch und folgte nun den Lockrufen von Nagelsmann. Eigentlich ist die Ausgangssituation für ihn auch super, ist Hoffenheim doch auf der Sechs nicht herausragend besetzt. Jetzt muss er beweisen, dass es schon für die oberste Kategorie reicht. Foto: imago
Einstiegsmarktwert: Drei Millionen. Damit ist er nach Christian Gentner der zweitteuerste Mittelfeldspieler der Schwaben. Er bewegt sich auf Augenhöhe mit anderen Sechsern wie Dominik Kohr (Leverkusen), Daniel Baier (Augsburg) oder Danny Latza (Mainz).
Situation: Das defensive Mittelfeld war neben der Position des Rechtsverteidigers die größte verbliebene Baustelle der Stuttgarter. Gentner ist Trainer Hannes Wolf auf der Position eigentlich zu offensiv. Die Alternativen Dzenis Burnic und Orel Mangala sind zwar große Talente, verfügen aber über kaum Erfahrung im Profifußball. Auch Ebenezer Ofori konnte noch nicht viele Erfahrungen auf hohem Niveau sammeln.
Zwar besitzt Ascacibar auch noch nicht den allergrößten Erfahrungsschatz, aber der Argentinier gilt als großes Talent in seiner Altersklasse und wurde immerhin schon zwei Jahre in der durchaus ruppigen argentinischen Primera Division gestählt.
„Ganz grundsätzlich darf man von einem jungen Spieler keine Wunderdinge erwarten, aber Santiago wird uns schon in dieser Saison entscheidend helfen können. Und in der Zukunft ist auch mehr als das möglich“, erklärte Sportvorstand Michael Reschke. Diese Aussage lässt darauf schließen, dass der VfB mit ihm direkt plant. Mit einer Ablösesumme von wohl acht Millionen Euro steigt er auch zu einem der teuersten Stuttgarter Transfers aller Zeiten auf.
Marktwertpotenzial: Sollte der Youngster sich direkt zur Stammkraft aufschwingen, dürfte das auch den Marktwert positiv beeinflussen. Langfristig sollte es schon sehr verwundern, wenn Ascacibar sich nicht durchsetzen sollte. Vielleicht braucht man etwas Geduld, aber dann könnte sich diese auch in Punkten auswirken. Als Spekulationsanlage taugt er in jedem Fall.