Bayer 04 kann auch sein drittes Testspiel nicht gewinnen, in Köln feiert ein neues Innenverteidiger-Duo sein Debüt und bei Werder Bremen können einige Youngster überzeugen. Das Comunio-Roundup der Testspiele!
FC Basel – Bayer Leverkusen 2:1
Tore: 0:1 Bellarabi (21.), 1:1 Embolo (22.), 2:1 Ajeti (52.)
Bayer 1. Halbzeit: Kresic – Hilbert, Jedvaj, Toprak, Wendell – Bender (37. Ramalho), Kramer – Bellarabi, Son – Mehmedi, Kießling
Bayer 2. Halbzeit: Kresic – Becker (70. Henrichs), Donati, Boeder, Stafylidis – Ramalho, Frey – Ryu, Calhanoglu, Yurchenko, Brandt
Neuzugänge: Rückkehrer Christoph Kramer und Angreifer Admir Mehmedi standen in der Startelf. Mehmedi zeigte sich dabei sehr agil, wich immer wieder auf die Flügel aus und hatte in der ersten Hälfte einige starke Aktionen.
André Ramalho kam kurz vor der Pause für den am Knöchel verletzten Lars Bender und spielte einen soliden Part im defensiven Mittelfeld. Zur zweiten Hälfte wurden einige junge Akteure eingewechselt, darunter auch die Rückkehrer Seung-Woo Ryu und Konstantinos Stafylidis, die aber unauffällig spielten.
Comunio-Check: Auch im dritten Testspiel konnte die Werkself keinen Sieg feiern, dabei zeigte sie gerade in der ersten Halbzeit eine durchaus ansprechende Leistung. Großes Manko aber: die Chancenverwertung. Bellarabi und Co. ließen beste Möglichkeiten liegen und offenbarten in der Defensive zudem teils große Lücken.
Die Balance zwischen aggressiven Pressing und defensiver Absicherung stimmt noch nicht. Im Mittelfeld kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Christoph Kramer zumindest zum Saisonstart ein Duo mit Lars Bender bilden wird.
Borussia Mönchengladbach – Swansea City 1:1
Tore: 1:0 Traoré (14.), 1:1 Grimes (68.)
Gladbach 1. Halbzeit: Sippel – Jantschke, Brouwers, Elvedi, Nkansah, Stindl, Schulz – Traoré, Ritter – Raffael, Hahn
Gladbach 2. Halbzeit: Sippel – Korb, Christensen, Elvedi, Nkansah – Dahoud, Sow – Traoré (69. Ndenge), Ritter – Hrgota, Drmic
Neuzugänge: Tobias Sippel stand über die komplette Distanz im Tor, hatte aber wenig Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Innenverteidiger-Talent Nico Elvedi spielte durch, in der zweiten Hälfte verteidigte er neben dem vom FC Chelsea ausgeliehenen Andreas Christensen. Beide deuteten ihr großes Talent an und erledigten ihren Job tadellos.
Lars Stindl kam eine Halbzeit auf der Sechs zum Einsatz und Josip Drmic feierte sein Debüt im Dress der Borussia. Der Schweizer konnte wie die gesamte Gladbacher Mannschaft nach der Pause aber kaum mehr Akzente nach vorne setzen.
Comunio-Check: Auch gegen den walisischen Premier-League-Klub schenkte Gladbach-Coach Lucien Favre wieder einigen jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchsbereich das Vertrauen. Marlon Ritter und Steffen Nkansah spielten sogar durch.
Wieder einmal auffälligster Fohlen-Spieler war bis zu seiner Auswechslung Ibrahima Traore. Der flinke Außenbahnspieler war auch für den Gladbacher Führungstreffer verantwortlich, als er den Ball von der Strafraumgrenze ins lange Eck zirkelte.
1.FC Köln – Fortuna Köln 3:1
Tore: 1:0 Modeste (11.), 2:0 Finne (62.), 3:0 Zoller (70.), 3:1 Koruc (88.)
Köln: Mesenhöler – Hector, Heintz, Sörensen, Brecko (46. Olkowski) – Svento (46. Zoller), Nagasawa (46. Gerhardt), Vogt (46. Lehmann), Peszko (46. Risse) – Osako (46. Hosiner), Modeste (46. Finne)
Neuzugänge: In der Innenverteidigung feierten Dominique Heintz und Frederik Sörensen ihre Premiere im FC-Trikot. Das Duo spielte durch und könnte aufgrund der Verletzungen von Mergim Mavraj und Dominic Maroh auch zu Saisonbeginn in der Startelf stehen.
Im Angriff spielten Philipp Hosiner und Anthony Modeste je eine Halbzeit, der Ex-Hoffenheimer traf in der ersten Halbzeit nach Vorlage von Yuya Osako. Der frisch verpflichtete Leonardo Bittencourt war noch nicht mit von der Partie, er wird Ende der Woche zur Mannschaft stoßen.
Comunio-Check: Stand jetzt scheinen der wuselige Osako und der robuste Modeste die Nase vorn zu haben im Kölner Angriff. Aber auch ihre Konkurrenten lassen aufhorchen: Bard Finne und der aus Kaiserslautern zurückgekehrte Simon Zoller waren jeweils mit einem Treffer erfolgreich. Auch im Mittelfeld tobt der Konkurrenzkampf, alle dort eingesetzten Spieler dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf einen Platz in der ersten Elf machen.
Werder Bremen – 1860 München 3:1
Tore: 1:0 Di Santo (3.), 2:0 Eggestein (35.), 2:1 Hain (84.), 3:1 Grillitsch (89.)
Bremen: Wiedwald – Gebre Selassie, Pavlovic, Hüsing, Sternberg – Bargfrede (46. Grillitsch), Fritz, Junuzovic, Eggestein – Ujah, Di Santo
Werder Bremen – Tirol-Auswahl 4:0
Tore: 1:0 Öztunali (11.), 2:0 Makiadi (21.), 3:0 Hajrovic (32.), 4:0 Grillitsch (45.)
Bremen: Oelschlägel (59. Pachulski) – Zander, Gálvez, Lukimya, Garcia, Kroos, Makiadi, Öztunali, Grillitsch (bis 46.), Bartels, Hajrovic
Neuzugänge: Angreifer Anthony Ujah spielte gegen 1860 München an der Seite von Franco di Santo, Felix Wiedwald stand im Tor. Linksverteidiger-Talent Ulisses Garcia durfte sich im zweiten Spiel gegen eine Tirol-Auswahl beweisen. Darüber hinaus kamen alle mit ins Trainingslager gereisten Youngster zum Einsatz. Florian Grillitsch und Maximilian Eggestein konnten sich dabei sogar in die Torschützenliste eintragen.
Comunio-Check: Auch wenn das zweite Spiel wegen des schwachen Gegners nicht überbewertet werden sollte, zeigte sich Werder in beeindruckend starker Frühform: Fünf Testspiele, fünf Siege. Das neue Sturmduo Ujah und di Santo harmonierte gut, der Argentinier war gegen die Löwen mit einem Treffer erfolgreich.
Zudem konnten einige Youngster Werbung in eigener Sache betreiben. Maximilian Eggstein zeigte im ersten Spiel eine starke Leistung auf der Zehner-Position, Levin Öztunali untermauerte mit einem Treffer seine Startelf-Ambitionen und Florian Grillitsch steuerte gleich in beiden Spielen jeweils ein Tor bei.
Hamburger SV – TV Jahn Schneverdingen 7:0
Tore: 0:1 Spahic (15.), 2:0 Lasogga (17.), 3:0 Arslan (19.), 4:0 Stieber (19.), 5:0 Djourou (33.), 6:0 Djourou (45.), 7:0 Arslan (56.)
HSV: Mickl – Sakai, Djourou (46. Steinmann), Spahic (70. Kim), Ostrzolek (46. Diekmeier), Jung – Arslan, Holtby (60. Feka), Müller (40. Zoua) – Stieber, Lasogga (46. Altintas)
Neuzugänge: Emir Spahic feierte nach abgesessener Sperre sein Debüt in der Hamburger Abwehrkette. Der Bosnier glänzte in der Defensive sofort mit seiner Zweikampfstärke und war in der Offensive per Kopf erfolgreich. Der Japaner Gotoku Sakai spielte als Rechtsverteidiger durch, im Angriff bekam der junge Türke Batuhan Altintas eine Bewährungschance, die er aber nur bedingt nutzen konnte.
Comunio-Check: Aufgrund des deutlich unterlegenen Gegners fällt eine erste Einschätzung der neuen HSV-Abwehrformation um Routinier Spahic schwer. Aber klar scheint schon jetzt: Der Ex-Leverkusener kann zu einem ganz wichtigen Faktor im HSV-Spiel werden. Erster Kandidat für den Platz neben Spahic ist Johan Djourou.
Der Schweizer schnürte einen Doppelpack in der ersten Hälfte und wurde danach vom jungen Matti Steinmann ersetzt. Ebenfalls zwei Tore erzielte der 21-jährige Ahmet Arslan. Der Rechtsaußen der sammelte damit durchaus Pluspunkte, es bleibt aber abzuwarten, ob er seine Leistung gegen stärkere Gegner bestätigen kann. Stammkeeper Rene Adler musste wegen einer Adduktorenverhärtung kurzfristig passen und Ersatzmann Tom Mickel den Vortritt lassen.
Schalke 04 – Udinese Calcio 1:1 (gestern, 14.07.)
Tore: 1:0 Huntelaar (38.), 1:1 di Natale (81.)
Schalke 04: Fährmann (86. Schilder) – Caicara (70. Koseler), Matip (70. Friedrich), Neustädter (70. Ayhan), Kolasinac (70. Göcer) – Goretzka (70. Platte), Höger (70. Sobottka), Aogo (70. Köhler), Draxler (70. Pick) – Huntelaar (70. Lohmar), Choupo-Moting (70. Schröter)
Neuzugänge: Der Brasilianer Junior Caicara begann wie schon in den ersten beiden Testspielen auf der rechten Abwehrseite und machte seine Sache ordentlich. Ansonsten durften sich zahlreiche junge Spieler in den letzten 20 Minuten beweisen, besonders hervorgetan hat sich aber keiner von ihnen.
Comunio-Check: Zwar klappt noch nicht alles, doch klar ist schon jetzt: Die Königsblauen werden in der kommenden Saison deutlich offensiver als zuletzt agieren. Das liegt nicht zuletzt am Zwei-Mann-Sturm, den Andre Breitenreiter auch gegen Udinese aufbot. Von der neuen Spieltweise scheint insbesondere Klaas Jan Huntelaar zu profitieren. Der in der vergangenen Spielzeit oftmals glücklose Angreifer erzielte im dritten Testspiel schon sein drittes Tor.