Borussia Dortmund im Testspiel: Mats Hummels und Sebastien Haller im Kopfballduell

Foto: © imago images / Christian Heilwagen
Die zweite Hälfte der Testspiele lief erfolgreicher für die Bundesligisten – drei Teams siegten, bei einem Unentschieden und einer Niederlage. Vor allem Eintracht Frankfurt blamierte sich erneut gegen einen Regionalligisten, während Borussia Dortmund die Pleite abwenden konnte. VfB Stuttgart und Werder Bremen waren siegreich.

VfB Stuttgart – Vitesse Arnheim 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Karazor (27.), 1:1 Manhoef (47.), 2:1 Perea (78.)

Aufstellung HZ1: Seimen – Stenzel, Anton, Zagadou, Nartey – Silas, Egloff, Karazor, Leweling – Milosevic, Guirassy

Aufstellung HZ2: Seimen – Massimo (72. Ulrich), Mavropanos, Ito, Sosa – Sankoh, Haraguchi, Endo, Führich – Jeong, Pfeiffer (72. Perea)

Comunio-Check: Ist der junge Dennis Seimen doch schon bereit für den Stammplatz? Vermutlich nicht, in seinem 90-Minuten-Test gegen Vitesse Arnheim wusste er aber mit einigen guten Paraden zu überzeugen. Weil Fabian Bredlow mit muskulären Problemen fehlte, musste er sich die Spielzeit – anders als der Rest – nicht teilen. Nach einem ereignisarmen Start war es dann Sechser Atakan Karazor, der sich nach einer halbherzig geklärten Flanke von Pascal Stenzel ein Herz fasste, einfach mal abzog – und den Ball im Netz versenkte.

Die neu formierte Defensive nach der Pause hatte dann direkt einige Probleme. Vor allem Hiroki Ito war offenbar noch nicht bei der Sache, als Million Manhoef unbedrängt einen Ball annehmen und abschließen durfte. Dazu machte er den Schuss mit einer weiteren Berührung für Seimen absolut unhaltbar. Doch der VfB war auch in der zweiten Hälfte voll dabei, kämpfte sich ein ums andere Mal nach vorne und markierte noch den Siegtreffer: Neuzugang Wooyeong Jeong sprintete auf den linken Flügel hinaus, flankte den Ball weit ins Zentrum, wo der spät eingewechselte Juan Jose Perea nur noch einschieben musste. Auch danach war der VfB die bessere Mannschaft, ein Wataru-Endo-Fernschuss hatte spät aber nicht die Präzision von Karazor.

FC Ingolstadt – 1. FC Heidenheim 1846 1:1 (0:0)

Tore: 1:0 Beste (26.), 1:1 Keidel (86.)

Aufstellung HZ1: Müller – Busch, Mainka, Siersleben, Föhrenbach – Maloney – Dinkci, Sessa, Beck, Beste – Pieringer

Aufstellung HZ2: Feller – Traore, Keller, Theuerkauf, Jarju (73. Ramusovic) – Pick, Schöppner, Gimber, Köther (73. Dovedan) – Kleindienst, Schimmer

 

Comunio-Check: Der 1. FC Heidenheim musste bei seinem ersten Härtetest der Vorbereitung einen kleinen Rückschlag hinnehmen – gegen Drittligist Ingolstadt kam der neue Bundesligist nicht über ein 1:1 hinaus. Dazu sei jedoch zu erwähnen, dass die deutlich stärkere Mannschaft aus dem ersten Durchgang mit 1:0 „gewann“, das Tor fiel sehr spät. 

Leihspieler Eren Dinkci, der zuletzt noch betonte, kein „klassischer Mittelstürmer“ zu sein, bewies diese These auch direkt, indem er sich als Flügelstürmer toll auf rechts durchsetzte und im Zentrum Adrian Beck freispielte. Der wiederum fand links Jan-Niklas Beste zum 1:0. Noch in der ersten Halbzeit hätte Beste frühzeitig auf Sieg stellen können, doch mit dem von Marvin Pieringer herausgeholten Foulelfmeter scheiterte Heidenheims Linksaußen an Ingolstadts Keeper.

Im zweiten Durchgang ging dann nicht mehr allzu viel zusammen. Die Offensive war zwar mit Pick, schöppner, Kleindienst, Schimmer und später Dovedan noch sehr hochkarätig besetzt, doch vor allem in der Defensive und im Spielaufbau mangelte es deutlich an der guten Struktur, die noch in der ersten Hälfte zu sehen war. Mehrfach musste Keeper Frank Feller einschreiten – auch Norman Theuerkauf agierte einmal auf der Torlinie als letzter Mann und klärte kurz vor dem Einschlag. Doch kurz vor Ende reichte es bei einem Abschluss von Felix Keidel nicht mehr – 1:1 Endstand.

SG Barockstadt Fulda-Lehnerz – Eintracht Frankfurt 3:2 (3:0)

Tore: 1:0 Reinhard (7.), 2:0 Grobelnik (28.), 3:0 Grobelnik (39.), 3:1 Hauge (49.), 3:2 Matanovic (67.)

Aufstellung HZ1: Ramaj – Jakic, Tuta, Hasebe, Max – Rode, Dina Ebimbe – Chandler, Aaronson, Alidou – Marmoush

Aufstellung HZ2: Grahl – Buta, Jakic (74. Borre), Pacho, Lenz – Larsson, Skhiri – Ngankam, Hauge, Lindström – Matanovic

Comunio-Check: Zum ersten Mal schickte der neue SGE-Trainer Dino Toppmöller seine Mannschaft in einer Viererkette aufs Feld. Dabei musste Timothy Chandler als Rechtsaußen auflaufen – eine Rolle, die er in der Saison wohl nie spielen wird. Makoto Hasebe und Tuta funktionierten als Innenverteidiger-Duo kaum – und so war es kein Wunder, dass Eintracht Frankfurt defensiv so einige Löcher hatte, die Regionalligist Fulda-Lehnerz konsequent ausnutzen konnte. Bereits nach sechs Minuten passte die Abstimmung zentral nicht und sowohl Hasebe als auch Tuta ließen bei einer Flanke ihre Gegenspieler komplett frei – Tutas Gegenspieler Reinhard netzte per Kopf.

Auch beim 2:0 sah die Abwehr gar nicht gut aus. Sowohl Tuta als auch Hasebe ließen sich rechtsseitig rausziehen, Tuta kam dann im Nachsetzen nicht mehr in eine gute Verteidigungsposition – Grobelnik blieb zentral komplett frei und konnte nach einem kurzen Querpass einschieben. Beim 3:0 war es erneut Tuta, der Grobelnik bei einer Flanke von links nicht gut verteidigte, diesmal jedoch halbhoch. Ramaj kam an den Ball, doch der rutschte ihm durch die Finger. Kein guter Auftritt der Frankfurter Hintermannschaft.

Nach der Pause änderte sich das – vor allem Neuzugang Willian Pacho hatte einige richtig gute Defensivaktionen. Die Aufholjagd begann dann mit einem von Christopher Lenz herausgeholten Elfmeter – doch den verschoss Jessic Ngankam zunächst. Jens-Petter Hauge lief aber gut ein und netzte zum Anschlusstreffer. Die SGE blieb das dominante Team – einzig bei einem Konter der Hausherren sah man schlecht aus, weil Aurelio Buta einfach das Spielen einstellte. Jens Grahl blieb im Eins-gegen-Eins mit Fuldas Stürmer aber der Gewinner. Bei einem tollen Konter von Ellyes Skhiri kam dann Jesper Lindström zum Abschluss vom 16er – und der Torwart konnte den Flatterball nicht festhalten. Stürmer Igor Matanovic stand goldrichtig und konnte einschieben. Kurz vor Schluss hatte dann Lindström den Ausgleich auf dem Fuß, traf aber nicht. Spannend: Zum Ende spielte Hugo Larsson als rechter Innenverteidiger, Stürmer Rafael Borre lief nach Einwechslung im zentralen Mittelfeld auf.

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Hertha BSC: Dodi Lukebakio - 121 Punkte | Foto: imago images / Contrast

SV Werder Bremen – FC Toulouse 5:2 (1:1)

Tore: 0:1 Bangre (15.), 1:1 Schmid (37.), 2:1 Füllkrug (50., Elfmeter), 2:2 Onaiwu (58.), 3:2 Kownacki (63.), 4:2 Füllkrug (74.), 5:2 Kownacki (83.)

Aufstellung HZ1: Pavlenka – Rapp, Stark, Salifou – Burke, Bittencourt, Stage, Schmid, Jung – Njinmah, Ducksch

Aufstellung HZ2: Zetterer – Pieper, Groß, Friedl (74. Ihendu) – Mbom, Schmidt, Gruev, Woltemade, Opitz – Füllkrug, Kownacki

Comunio-Check: Werder Bremen testete mit zwei bunt gemischten Mannschaften – anders als Gegner Toulouse, die mit der Stammelf starteten und später mit den Ersatzspielern agierten. Dadurch hatte Werder im ersten Durchgang größere Probleme, kam kaum ins Spiel. Flügelstürmer Mamady Bangre sorgte dann mit einem tollen Solo für den ersten Treffer, bei dem Jiri Pavlenka machtlos war. Leih-Rückkehrer Justin Njinmah konnte einen guten Eindruck machen, kam immer wieder zu guten Offensivaktionen – scheiterte selbst aber mehrfach im Abschluss. Dafür legte er eine hohe Flanke von Anthony Jung mit dem Kopf ab, Romano Schmid verwertete zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Im zweiten Durchgang war es dann eine sehr gewollte Flugeinlage von Dawid Kownacki, die Werder Bremen einen Elfmeter und somit die Führung durch Niklas Füllkrug einbrachte. Doch noch war Toulouse stark besetzt und so war es Fares Chaibi, der Ado Onaiwus Kopf mit einer Flanke fand – und der traf ins Netz. Dann wurde Bremen immer stärker – und das schwächere Personal bei den Franzosen machte sich bemerkbar – vor allem bei Standards war Toulouse unsortiert. Zunächst versenkte Kownacki eine Ecke von Ilia Gruev per Kopf im Netz, dann traf Füllkrug nach einem Niklas-Schmidt-Freistoß komplett frei vor dem Tor. Zum Ende konterte der SVW die Franzosen noch aus – Nick Woltemade sprintete bis zum Strafraum und legte dann für Kownacki quer, der erneut traf.

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FC Rot-Weiß Erfurt – Borussia Dortmund 3:1 (0:0)

Tore: 1:0 Elva (23.), 1:1 Hazard (81.), 1:2 Wolf (86.)

Aufstellung HZ1: Kobel – Meunier, Hummels, Schlotterbeck, Bensebaini – Özcan – Malen, Reus, Brandt, Duranville – Haller

Aufstellung HZ2: Meyer – Wolf, Hummels (76. Collins), Schlotterbeck (76. Papadopoulos), Ryerson – Can – Bamba (82. Besong), Reus (66. Pohlmann), Nmecha, Hazard – Moukoko

Comunio-Check: Testspiel-Debüt für Neuzugang Felix Nmecha. Doch erst zur Pause – zunächst tat sich Borussia Dortmund erneut richtig schwer. Und so kassierte man nach selbst nicht verwandelten Chancen von Julian Brandt und Donyell Malen in der 23. Minute per Ecke den Rückstand – jedoch per eigener Ecke. Denn Erfurt konterte stark, Dortmund verteidigte unsortiert und inkonsequent.

Erst im zweiten Durchgang, der bis auf Mats Hummels, Nico Schlotterbeck und Marco Reus komplett neu besetzt war, bekam Dortmund mehr Struktur und kam auch immer besser vors Tor. Doch mit dem Ausgleich tat man sich trotzdem lange schwer. Erst in der 81. Minute lief Youssoufa Moukoko einen tollen Konter, bei dem Thorgan Hazard freigespielt wurde und ins Netz einschob. Dann visierte Marius Wolf das Tor an, scheiterte aber am Keeper – nur um etwas später doch noch mit einem Fernschuss zu treffen und in der 86. Minute auf Sieg zu stellen.