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Borussia Dortmund pflügt beeindruckend durch seine Testspiele. Am Sonntag zerlegt der deutsche Vize-Meister Austria Wien zweistellig – und das obwohl diverse Stars gar nicht mitmischten.
Borussia Dortmund – Austria Wien 11:2 (4:1)
Tore: 1:0 Reyna (9.), 2:0 Reyna (23.), 2:1 Mondschein (33.), 3:1 Guerreiro (41.), 4:1 Pherai (44.), 5:1 Sancho (53.), 5:2 Jukic (54.), 6:2 Can (65.), 7:2 Wolf (73.), 8:2 Hazard (76.), 9:2 Bellingham (78.), 10:2 Duman (81.), 11:2 (86.) Schulz
Aufstellung 1. Halbzeit: Bürki – Morey, Meunier, Akanji, Passlack – Reyna, Witsel, Guerreiro – Knauff, Brandt, Pherai
Aufstellung 2. Halbzeit: Hitz – Wolf, Piszczek, Can, Schulz – Delaney, Raschl – Sancho, Bellingham, Duman – Sancho
Die besten Stürmer der Saison 2019/20
Comunio-Check:„Ich habe viele positive Sachen gesehen, viele gute Kombinationen, viele Tore“, freute sich BVB-Trainer Lucien Favre nach dem Kantersieg über Austria Wien sehr zufrieden, fand aber auch ein bisschen was zu kritteln: „Das erste Gegentor müssen wir vermeiden, unbedingt.“ Natürlich, Gegentore sind immer ärgerlich, aber es gab in Abwesenheit von den geschonten Mats Hummels, Erling Haaland, Mo Dahoud und Dan-Axel Zagadou und der gar nicht erst ins Trainingslager mitgereisten Marco Reus und Marcel Schmelzer viel Schönes zu bestaunen.
Da war die starke Vorstellung von Raphael Guerreiro: In der Anfangsphase inszenierte der Portugiese zusammen mit Giovanni Reyna spannende Offensivaktionen aus den Halbräumen vor dem Sechser Axel Witsel, später agierte Guerreiro wieder defensiver. Der „Kicker“ sah heute „ein flammendes Plädoyer dafür, ihn im Kernbereich des Mittefeldes einzusetzen“. Eine der spannendsten Personalien im mal wieder ambitionierten Kader des BVB.
Angesprochener Giovanni Reyna dürfte bisher in der Vorbereitung auch einige Pluspunkte gesammelt haben. Dass dem jungen US-Amerikaner die Zukunft gehört, ist kein Geheimnis. Die Zukunft könnte aber schon an die Tür klopfen. Reyna selbst meldet jedenfalls schon leise Ansprüche an: „Ich habe im ersten Testspiel ein Tor geschossen und heute zwei. Aber es waren zwei gute Auftritte der Mannschaft, das ist am wichtigsten, um bereit zu sein für die Saison. Das Trainingslager ist gut“, sagte der immer noch erst 17-Jährige. „Ich versuche, so viel wie möglich zu lernen. Mein Ziel ist es, nicht mehr von der Bank zu kommen, sondern so viele Startelf-Einsätze wie möglich zu haben.“
Dass die Konkurrenz in der Dortmunder Edeloffensive nicht kleiner geworden ist, zeigte der nächste 17-Jährige eindrucksvoll: Jude Bellingham will seine 25 Millionen Euro Ablöse schnell rechtfertigen, gegen die Austria von Ex-BVB-Coach Peter Stöger lieferte der Engländer erneut eine überzeugende Vorstellung ab, am Ende standen das Premierentor im Trikot des BVB und eine Vorlage: „Das ist ein gesunder Wettbewerb, der mir hilft, ein besserer Spieler zu werden. Jeder von ihnen hat Qualitäten, die ich für mein Spiel übernehmen kann“, so Bellingham. Wen Favre am Ende ins Rennen schickt, dürfte auf zahlreichen Offensiv-Positionen lange spannend bleiben. Schön für ihn, nicht so schön für Comunio-Manager, die eines der teuren schwarz-gelben Pferdchen im Stall stehen haben.
Schlusswort Axel Witsel: „Wir haben in der Woche sehr hart trainiert, also waren wir nicht frisch. Trotzdem war die erste Hälfte sehr gut. Wir hatten viel Ballbesitz, viele Möglichkeiten und haben vier Tore erzielt. Das Gegentor hätten wir leicht verhindern können. Aber das ist ein Teil der Vorbereitung. Diese Woche war sehr gut.“ Erkenntnisse für Comunio-Manager: Der BVB wird eine Menge Punkte über die Offensive einfahren. Wer das tut? Alles kann, nichts muss. Unbefriedigend.