Bert van Marwijk konnte in seinem zweiten Einsatz als HSV-Trainer den ersten Sieg feiern. Nach dem fulminanten 5:0 in Nürnberg stehen drei Hamburger in der Top-Elf des 8. Spieltags!  

Tor: Leno lässt die Bayern verzweifeln

Das „Topspiel“ am Samstagabend war schon ein erstaunliches, denn eigentlich spielte nur eine Mannschaft. Bayern München scheiterte nicht an der total defensiven Taktik der Leverkusener, sondern am unglaublich ruhigen Bernd Leno, der den Fels in der Brandung darstellte. Mehrfach parierte er, sodass das klare Chancenplus des amtierenden Meisters nicht in einen Sieg umgemünzt werden konnte. Leno machte die Unterlegenheit seiner Mannschaft wett und sicherte der Werkself einen Punkt. Note 1,5 für den 21-jährigen.

Abwehr: Von der Bank in die Elf des Tages

Unverhofft kommt oft: Mit einem Einsatz am Freitag hatte Christian Schulz wahrscheinlich gar nicht gerechnet, doch aufgrund des Ausfalls von Innenverteidiger Sane durfte der gelernte Außenverteidiger im Abwehrzentrum aushelfen. Dabei erfüllte er seine Aufgabe nicht nur konzentriert und ohne großen Fehler, sondern erzielte darüber hinaus das 1:0. Für einen Heimsieg gegen Berlin reichte es nicht, aber immerhin für eine Nominierung von Schulz in die Top-Elf des Spieltags.

Stammgast Philipp Lahm ist auch wieder hier zu finden. Seinen Job auf der Sechs macht der „intelligente Spieler“ (Guardiola) immer besser; Christoph Metzelder meinte gegenüber Sky, Lahm sei „vielleicht sogar einen Tick besser als Schweinsteiger“. In Leverkusen überzeugte Bayerns Kapitän jedenfalls einmal mehr und sicherte sich die Note 2, was acht Comunio-Punkten entspricht. Man darf gespannt sein, ob Lahm nach der Rückkehr von Martinez immer noch im Mittelfeld spielen wird.

Der andere Außenverteidiger des FC Bayern, David Alaba, würde gerne im Mittelfeld spielen, darf aber nicht. Davon, dass er die Position Linksverteidiger eigentlich nicht mag, sieht man jedoch weiterhin nichts: Die Art und Weise, wie er mit Franck Ribery harmoniert, ist äußerst bewundernswert – ein vergleichbares Duo auf den Außen gibt es wohl weltweit nicht. In Leverkusen funktionierte die linke Seite wieder sehr gut; Note 2 für Österreichs Spieler des Jahres.

Mittelfeld: Der kritisierte Kapitän glänzt

In der Krise des Hamburger SV wurde auch Kritik an Kapitän Rafael van der Vaart laut, wobei Investor Michael Kühne an Kritik ohnehin nicht gespart hat. Nach dem Trainerwechsel scheint es für den Liga-Dino nun wieder bergauf zu gehen. Symbolisch dafür steht auch der Spielmacher, der gegen Nürnberg mit einem Tor und zwei Assists glänzte. Note 1 und 16 Punkte für den Holländer, der mit 46 Comunio-Punkten klar der beste HSV-Spieler dieser Saison ist.

Eine gute Saison konnte man seinem Kollegen Tolgay Arslan bisher definitiv nicht bescheinigen. Vier gelbe Karten und mickrige zwei Comunio-Punkte verbuchte der zentrale Mittelfeldspieler in den ersten sieben Spielen, doch gegen Nürnberg zeigte er vor allem in der zweiten Halbzeit sein Potenzial. Ein gutes Spiel krönte er mit einem 44-Meter-Tor nach einer missglückten Abwehr des herausgestürmten Raphael Schäfer. Note 2 für Arslan.

Nach seiner Verletzung, dem Trainerwechsel und der Verpflichtung von Mario Götze und Thiago glaubten einige, die Zeit von Toni Kroos als Stammspieler des FC Bayern München sei vorbei. Doch im Gegenteil: Der Nationalspieler bewies in dieser Saison mehrfach, dass er perfekt ins 4-3-3 des spanischen Trainers passt. Derzeit ist er absolut gesetzt, was er regelmäßig mit starken Leistungen rechtfertigt. In Leverkusen traf er sogar – Note 2,5.

Auch der Höhenflug von Youngster Max Meyer hält an. Nach der Verpflichtung von Kevin-Prince Boateng schienen seine Stammplatz-Chancen deutlich gesunken, doch nachdem er schon in seinem Startelf-Debüt letzte Woche hinter Boateng überzeugte, konnte Meyer im Samstagsspiel gegen Augsburg als Joker auf sich aufmerksam machen. Sein erstes Bundesliga-Tor wurde von den Fans frenetisch bejubelt, Meyer erhielt die Note 2,5 und zehn Comunio-Punkte.

Sturm: Ein Hattrickschütze und ein Derbyheld

Eine unfassbare Leistung lieferte Pierre-Michel Lasogga am Sonntag ab: Der neue HSV-Stürmer erzielte innerhalb von knapp acht Minuten einen lupenreinen Hattrick! Bei seinem ersten Tor bewies er eine starke Ballannahme und einen ruhigen Abschluss, beim zweiten seinen Torjäger-Instinkt und sein dritter Treffer war ein sehr präziser Fernschuss. Die Leighabe von Hertha BSC überzeugt bisher auf ganzer Linie; die Bestnote für diese Leistung ist obligatorisch. 21 Punkte für Lasogga.

Ebenfalls stark war Schalkes Aushilfe-Stürmer Adam Szalai im Spiel gegen den FC Augsburg. Beim Stand von 0:1 holte er einen Elfmeter heraus, wobei der FCA-Innenverteidiger Ragnar Klavan mit der Roten Karte bestraft wurde. Danach gelang dem Huntelaar-Ersatz ein Doppelpack. Der Ungar empfahl sich für weitere Einsätze und könnte auch nach der Rückker des „Hunters“ eine wichtige Rolle spielen. Am Samstag wurde er mit der Note 1,5 bewertet.

Am meisten gefeiert wurde am Wochenende vermutlich in Braunschweig. Vor dem Auswärtsspiel in Wolfsburg stand die Eintracht ohne Saisonsieg da, doch beim Favoriten gelang der Mannschaft von Thorsten Lieberknecht ein starkes Spiel. Den Weg zum Sieg ebnete dabei der quirlige, stets gefährliche Karim Bellarabi. Der Außenstürmer vollstreckte zum 1:0, nachdem Boland freistehend die Übersicht behielt und uneigennützig querlegte. Bellarabi erhielt die Note 2 und komplettiert zurecht die Top-Elf des 8. Spieltags.

Im Überblick:

Leno (10P)

C. Schulz (11P) – Lahm (8P) – Alaba (8P)

van der Vaart (16P) – Arslan (12P) – T. Kroos (10P) – Meyer (10P)

Lasogga (21P) – Szalai (16P) – Bellarabi (11P)

Die Elf des Tages kommt insgesamt auf 133 Punkte und einen Marktwert von 52.680.000 Euro!