Jeder kennt sie: Spieler, die für ihren Marktwert zu wenig Punkte einfahren und folglich an Wert verlieren. Oft ist es ein Ärgernis, solche Spieler zu verpflichten oder sie nicht rechtzeitig abzustoßen. Wer ist gefährlich? Wir zeigen potenzielle Trade-Minen.
Experten ist Junior Fernandes noch ein Begriff. Im Sommer 2012 kam der Chilene als Kießling-Ersatz nach Leverkusen, sein Comunio-Marktwert stieg zunächst rasant auf etwa 20 Millionen – Fernandes war der teuerste Comunio-Spieler! Doch schnell zeigte sich, dass er dieses Geld absolut nicht wert war. Fernandes holte nicht einen Comunio-Punkt, sein Marktwert rutschte ins Bodenlose.
Wer keine Punkte holt, wird nicht gekauft, folglich fällt der Marktwert – der logische Zyklus an der „Börse“ Comunio. Gut zu sehen ist diese Entwicklung derzeit bei Gladbachs Max Kruse, der nach einer starken Comunio-Hinrunde mit über 100 Punkten und einem Marktwert von 11 Millionen lediglich vier Zähler aus den letzten vier Spielen verbuchen konnte. Folgerichtig fiel sein Marktwert auf weniger als 7 Millionen.
Doch welche Spieler bergen eine ähnliche Gefahr? Zwölf potenzielle Trade-Minen in drei typischen Kategorien geben Aufschluss.
Max Kruse: Schwacher Start in die Rückrunde
Winter-Neuzugänge nach dem Peak
Der Klassiker: In der Winterpause werden neue Spieler verpflichtet, die erstmal über großes Potenzial zu verfügen scheinen – der Comunio-Marktwert steigt. Nachdem klar wird, dass die Neuzugänge die Hoffnungen nicht erfüllen können, landen sie auf der Bank, bekommen keine Punkte mehr und der Marktwert fällt wieder. Dafür gibt es auch in dieser Transferperiode genügend Beispiele.
Der Fernandes dieses Winters – gewiss in stark abgeschwächter Form – ist Kevin de Bruyne. Den Peak von 18 Millionen hat er bereits hinter sich, momentan beträgt sein Marktwert 14,8 Millionen. Selbstverständlich ist de Bruyne ein guter Spieler, jedoch hat er noch kein Tor erzielt und ist immer noch 3 Millionen mehr wert als Top-Spieler Lewandowski. Mit der Zeit wird sich der Belgier bei einem niedrigeren Marktwert einpendeln.
Milos Jojic vom BVB startete mit einem Treffer fulminant, ist jedoch von einem Stammplatz weit entfernt. Er muss sich erst an die Geschwindigkeit und die Qualität in der Bundesliga gewöhnen und benötigt dafür Zeit, die Comunio-Spieler nicht haben. Deswegen wird auch sein Marktwert von rund 7 Millionen bald sinken. Ähnliches gilt für Junior Malanda (Wolfsburg, 1,84 Mio), der bisher nur 8 Minuten gespielt hat und bereits einige Millionen weniger wert ist als noch vor wenigen Wochen.
Bei Dong-Won Ji war die Euphorie nach seinem Tor gegen den BVB groß, sodass der Südkoreaner zwischenzeitlich 7 Millionen teuer war. In den letzten 5 Spielen kamen jedoch nur zwei Comunio-Zähler hinzu – dementsprechend ist sein Marktwert bereits um 2,5 Millionen gefallen. Gegen Freiburg und Hannover wurde Ji früh ausgewechselt, letztes Wochenende erhielt er sogar Minuspunkte. Die teaminterne Konkurrenz lauert.
Vorsicht bei Leverkusen und Schalke!
Schwächelnde Top-Teams sind vielleicht die größte Gefahr. Spielt eine Mannschaft unter ihren Möglichkeiten, bekommen die teuren Spieler keine Punkte mehr. Der Marktwerteinbruch erfolgt schleichend, man hofft auf ein schnelles Ende der Krise. Kommt dieses nicht zeitig, ist der Ärger vorprogrammiert: Man muss abwägen, ob man die Spieler mit Verlust abstößt oder weiter hält, obwohl sie weiter fallen könnten. Oft keine leichte Entscheidung.
Sidney Sam ist so ein Risikospieler. In den ersten neun Spielen fuhr er überragend viele Punkte ein, war bester Comunio-Spieler der ersten Hinrundenhälfte. Seither hinkt Sam seinem Potenzial hinterher, kam an keinem Spieltag über 7 Punkte heraus – hat es etwas damit zu tun, dass sein Wechsel zu Schalke feststeht? Gegen Mainz wurde Sam zur Pause ausgewechselt und mit -4 Punkten abgestraft. Eine klare Trade-Mine.
Andres Guardado könnte man auch in die erste Kategorie stecken, denn auch er ist ein Neuzugang, der die Hoffnungen nicht erfüllt hat. Als Lösung der Probleme links in der Abwehrkette wurde der Mexikaner geholt, doch inzwischen gilt als sicher, dass die Leihgabe im Sommer wieder nach Valencia zurückkehren wird. Kaum denkbar, dass Guardado bei der Werkself noch eine Rolle spielt – sein Marktwert wird weiterhin steil in den Keller gehen.
Bei Schalke 04 muss man abwarten, ob aus den Klatschen gegen Madrid und die Bayern eine handfeste Krise wird. Auf jeden Fall muss man bei zwei Spielern acht geben, die jeweils für rund 7 Millionen zu haben sind. Kevin-Prince Boateng holte -8 Punkte aus den letzten zwei Spielen, wirkte lustlos und ist zudem verletzungsanfällig. Julian Draxler spielt bislang keine gute Saison, scheint über einen Wechsel nachzudenken. Dasselbe sollten Comunio-User bei Boateng und Draxler tun.
Nur bei Draxler ist noch kein Abwärtstrend zu sehen
Stammplatz in Gefahr
Besser vorhersehbar als krisende Spitzenclubs sind einzelne Spieler, die ihren Stammplatz zu verlieren drohen. Ob durch Eigenverschulden oder schlicht bessere Konkurrenten, das Ergebnis ist dasselbe: Keine Punkte, niedrigerer Marktwert. Drei etablierte und ein junger Spieler stehen kurz davor, zu Ersatzspielern zu werden und sind folglich Trade-Minen. Comunio-User sollten sich überlegen, ob sie weiterhin auf dieses Quartett setzen sollten.
Bereits verdrängt wurde Ivica Olic von Sturmkollegen Bas Dost, der nach langwieriger Verletzung nun in Top-Form ist: drei Tore in den letzten vier Spielen! Der Wolfsburg-Stürmer steht vor dem Absprung im Sommer und ist nur noch Joker – 3,5 Millionen sind zu viel für das geringe Potenzial, das Olic bei Comunio noch hat. Von einer Verpflichtung sollte man Abstand halten und wer den 34-jährigen im Kader hat, sollte über einen Verkauf nachdenken.
Ähnlich sieht es bei Juan Arango von Borussia Mönchengladbach aus. Auch der Venezolaner wird den Verein im Sommer voraussichtlich verlassen, da ihm kein neuer Vertrag angeboten wird. -6 Punkte in der Rückrunde, zuletzt verletzt – allerdings konnte sich Konkurrent Hrgota in seiner Abwesenheit nicht wirklich empfehlen. Nichtsdestotrotz ist die Personalie Arango bei einem Marktwert von 3,8 Millionen mit viel Risiko verbunden.
Mit Vorsicht zu genießen ist ein Kauf des Leverkusener Kapitäns, Simon Rolfes. Zwar spielt der 32-jährige eine ordentliche Saison, doch dadurch, dass bei Bayer bald alle Mann an Bord sind, wird es eng im Mittelfeld. Neben Lars Bender ist Stefan Reinartz gesetzt; um den freien Platz kämpfen Rolfes, Castro und Can. Zuletzt hatte Rolfes davon profitiert, dass seine Konkurrenz auf anderen Positionen gebraucht wurde.
Zu guter Letzt ist Rookie Timo Werner zu erwähnen. -8 Punkte in der Rückrunde, in Frankfurt wurde er nur eingewechselt. Ob ein 17-jähriger im Abstiegskampf die richtige Personalie ist? Offensichtlich kann Werner nicht mehr so befreit aufspielen wie in der Hinrunde. Sein schleppender Marktwertverfall ist noch lange nicht zu Ende, wenn der Flügelstürmer nicht doch bald in Form kommt. Darauf können sich Comunio-User allerdings nicht verlassen.
Werners Marktwert fällt auch nach der Winterpause weiter
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