Holstein Kiel: Shuto Machino umarmt Philipp Sander

Foto: © imago images / Susanne Hübner
Holstein Kiel hat eine starke Basis und konnte sich bereits mit einem wichtigen Puzzlestück verstärken, um den Abgang des Kapitäns zu verkraften. Der Bundesliga-Kader für die Saison 2024/25 steht schon fast. Welche Transfers folgen noch? Wer kommt, wer geht?

Transfers bei Holstein Kiel: Der Kapitän geht – Potenzial kommt

Schon vor Ablauf der Saison bahnte es sich an: Kapitän Philipp Sander verlässt Holstein Kiel nach neun Jahren im Störche-Trikot. Der defensive Mittelfeldspieler wechselt zu Borussia Mönchengladbach – ablösefrei. Bitter für die Kieler, aber kein Weltuntergang. Bisher ist das der einzige nennenswerte Abgang, der nicht ohnehin klar war. Mit Joshua Mees und Mikkel Kirkeskov (beide SC Preußen Münster), Lucas Wolf (SV Sandhausen), Niklas Niehoff (VfL Osnabrück, Leihe) und Holmbert Fridjonsson (Vertrag läuft aus) gingen sonst eigentlich nur Breitenspieler.

Neben Sander möglicherweise ein Abgang: Tom Rothe. Der Leihspieler wird voraussichtlich zu Borussia Dortmund zurückkehren, ein Verbleib bei den Störchen ist aber auch nicht komplett ausgeschlossen. 

In Sachen Verstärkungen setzt die KSV auf dieselbe Taktik, die schon in der 2. Bundesliga zuletzt zum Erfolg führte: Entwicklungsfähige Spieler aus den unteren Ligen. Der wohl beste Neuzugang ist Magnus Knudsen. Der Sechser kommt von FK Rostov, war zuletzt aber an Aarhus GF ausgeliehen. Knudsen wird wohl direkt um den Platz von Sander kämpfen und hat gute Chancen, zum Leistungsträger der Störche zu werden.

Mit Phil Harres kommt ein Mittelstürmer aus der Regionalliga vom FC 08 Homburg, der wohl die Breitenrolle von Fridjonsson einnehmen wird. Flügelspieler Andu Kelati von der U23 der TSG Hoffenheim ist ebenso für die Breite vorgesehen wie Innenverteidiger Max Geschwill vom SV Sandhausen – wobei letzterer die besseren Chancen auf Einsatzzeit haben dürfte.

Welche Neuzugänge verpflichtet Holstein Kiel noch?

Eine klare Planstelle, die noch offen steht, ist der linke defensive Flügel. Tom Rothe vom BVB spielte eine starke Zweitliga-Saison, hatte aber dort bereits defensive Probleme. Mit Mikkel Kirkeskov ist der Backup gegangen, Aurel Wagbe entwickelte sich nicht wie erhofft. Aktuell stehen die Störche – abgesehen von der aggressiven Option, Stürmer Fiete Arp als Flügelverteidiger zu spielen – ohne Linksverteidiger da. Eine Verlängerung der Rothe-Leihe ist möglich, aber auch dann müsste noch ein defensiver Linksverteidiger kommen. Marco Komenda könnte zwar zeitweise links aushelfen, wird aufgrund des Kreuzbandrisses von Colin Kleine-Bekel aber auch in der Innenverteidigung gebraucht.

 

Das ist auch schon das zweite Stichwort: Die Innenverteidigung. Sechser Patrick Erras hat sich zum herausragenden Abwehrchef in der Innenverteidigung entwickelt, bei Kollege Marko Ivezic ist jedoch zu sehen, dass er sich im Mittelfeld eigentlich wohler fühlt. Auch Marvin Schulz kann defensiver aushelfen, ist aber im Mittelfeld zuhause. Da Timo Becker wohl den rechten Flügel als Stammkraft bespielen wird, ist nach der Kleine-Bekel-Verletzung das Personal dünn. Carl Johansson und Komenda sind aktuell die beiden Spieler, die wohl Erras in der Dreierkette flankieren werden – sowohl für die Breite als auch in der Spitze bietet sich hier eine Neuverpflichtung an.

Gerüchte um die Störche gibt es dabei allerdings wenige. Neben einer Rothe-Rückkehr gilt Kiel als Interessent für den japanischen Defensivspieler Yuta Nakayama, dessen Vertrag beim englischen Zweitligisten Huddersfield ausläuft. Der flexibel einsetzbare Spieler ist vor allem links hinten zuhause, könnte möglicherweise sogar zusätzlich kommen und damit ein defensivstarker Linksverteidiger-Backup sowie ein Innenverteidiger-Kandidat sein. Mit einer Leih-Verlängerung von Rothe hätte Kiel dann möglicherweise die Kaderplanung abgeschlossen.

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Wer verlässt den Aufsteiger noch?

Die Kieler haben eine sehr luxuriöse Situation: Sie sind als Mannschaft stark und es gibt wenige Stars, die als Einzelspieler herausragten. Dadurch gibt es keine Leistungsträger, die sofort Transferziel größerer Vereine wurden – wie etwa Marcel Hartel beim FC St. Pauli. Transfergerüchte rund um die Holstein-Spieler gibt es kaum. Die beiden Leih-Rückkehrer Kwasi Wriedt und Ba-Muaka Simakala werden wohl keine Perspektive in Kiel sehen und könnten noch wechseln.

Ansonsten sind keine nennenswerten Abgänge zu erwarten – Mittelstürmer Benedikt Pichler, dessen Vertrag 2025 auslief, hat verlängert. Shuto Machino könnte mit seiner starken Rückrunde Interesse geweckt haben – auch hier gibt es allerdings keine bekannten Interessenten.