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Die TSG Hoffenheim hat viel zu viele Spieler. Doch während viele Fußballer die Sinsheimer verlassen sollen, müssen auch vereinzelt noch Verstärkungen her. Diese Transfers stehen bei der TSG Hoffenheim an.
Transfers bei der TSG Hoffenheim: Starke Abwehr im Massenkader
Die TSG Hoffenheim hat einen schier riesigen Kader. Nach neun Leih-Rückkehrern, zwei aus der Jugend aufgerückten Spielern und vier Neuzugängen kommen die Sinsheimer auf ein Team aus 39 Spielern, davon nur vier Torhüter.
Top-Talent Joshua Quarshie, zuletzt an Fortuna Düsseldorf verliehen, geht um FC Southampton und wird keine Rolle bei der TSG spielen. Mit Leo Östigard und David Jurasek gingen zwei Spieler mit zumindest zeitweise viel Einsatzzeit zurück zu ihren Stammvereinen. Mit Spielmacher Tom Bischof und Rechtsverteidiger Pavel Kaderabek gingen zudem zwei weitere wichtige Stützen.
Den Bischof-Abgang soll das Schweizer Toptalent Leon Avdullahu abfangen, den die TSG Hoffenheim sich kolportierte acht Millionen Euro vom FC Basel hat kosten lassen. Die löchrige Abwehr wurde mit Innenverteidiger Koki Machida (Union SG) und dem vielseitigen Linksfuß Bernardo verstärkt. Für die Offensive konnte sich Hoffenheim die Dienste von Kölns Tim Lemperle ablösefrei holen.
Weitere Neuzugänge folgen: Bleibt Östigard doch in Sinsheim?
Doch damit noch nicht Schluss. Es sollen weitere Spieler zur TSG dazustoßen. Derzeit hoch im Kurs: Ein Verbleib von Leo Östigard, der Stade Rennes gehört und Hoffenheim einiges kosten würde. Zudem soll Hoffenheim das Rennen um Ingolstadts Sturm-Juwel Deniz Zeitler gewonnen haben. Ein Vollzug wird zeitnah erwartet.
Für den linken Flügel stehen mit Verteidiger Souffian El Karouani (FC Utrecht) und Mittelfeldmann Malick Yalcouye (Brighton & Hove Albion) zwei weitere Spieler auf der Wunschliste. Den Offensivmann würde man wohl nur ausleihen, doch die Engländer um den deutschen Trainer Fabian Hürzeler sollen noch unsicher sein, ob sie Yalcouye ein Leihgeschäft ermöglichen wollen. Für El Karouani sollen die Niederländer zwölf Millionen Euro fordern – Verhandlungen laufen laut Foot Mercato bereits.
Hoffenheim muss verkaufen: Was passiert mit Asllani, Grillitsch und Co.?
Klar ist, dass die Sinsheimer ihren bald möglicherweise 42-Mann-starken Kader noch mächtig ausdünnen müssen, bevor es in die neue Saison gehen kann. Prominentester Wechselkandidat dürfte Stürmer Fisnik Asllani sein, den nach seiner starken Saison bei der SV Elversberg viele Bundesligisten verpflichten wollten. Zuletzt wurde der SV Werder Bremen mit Ex-SVE-Trainer Horst Steffen als großer Kandidat gehandelt. Die Hoffenheimer wollen Asllani allerdings gerne halten – was bei dem großen Sturmangebot spannend wird.
Denn aktuell stehen neun gelernte Mittelstürmer im Kader – Adam Hlozek noch nicht eingerechnet. Während an Lemperle genauso wie an Toptalent Max Moerstedt nicht zu rütteln ist, dürften alle anderen Angreifer zumindest in ihrem Status wackeln: Gift Orban war teuer, zeigte bisher aber noch nicht genug Leistung. Talent Erencan Yardimci soll möglicherweise wieder verliehen werden.. Routinier Haris Tabakovic könnte nach nur einem Jahr wieder gehen. Mergim Berisha war zuletzt schon ausgeliehen und dürfte erneut Abgangskandidat sein. Bei Ihlas Bebou spielt auch der Gesundheitszustand eine Rolle. Der 21-jährige David Mokwa wird wohl wie im Vorjahr zwischen Profis und U23 pendeln, sollte sich keine passende Leihe ergeben.
Konkrete Abgangskandidat gibt es vor allem in der Defensive: Neben Torwart Nahuel Noll, den es per Leihe zu Hannover 96 ziehen soll, stehen die Transferflops Attila Szalai, Stanley Nsoki und Robin Hranac ganz oben auf der Verkaufsliste. Interessenten gibt es aber kaum – Szalai soll in der Türkei hoch im Kurs stehen. Auch der lange verletzte Ozan Kabak könnte in die Süper Lig wechseln, Galatasaray gilt als interessiert – auch ein Verbleib mit neuem Anlauf ist möglich. Vor seinem Ausfall stimmten die Leistungen.
Viele Fragezeichen im Mittelfeld: Stach und Co. gefragt
Mit Avdullahu haben die Hoffenheimer immerhin elf Spieler für zwei bis vier zentrale Mittelfeldpositionen. Während der zuletzt aussortierte Florian Grillitsch klarer Abgangskandidat sein dürfte, gilt das Interesse der Konkurrenz vor allem Spielern, die auch für Hoffenheim spannend sind: Anton Stach soll unter anderem bei Leeds United im Fokus stehen – verkaufen will Hoffenheim aber wohl nicht. Der zuletzt verliehene Youngster Luka Hyryläinen hat Bewerber im Ausland und auch Umut Tohumcu ist gefragt – ihn könnte es wie Kabak zu Galatasaray ziehen.
Bleibt Stach, dürfte er mit Avdullahu die Stamm-Zentrale bilden. Offensiv ist Andrej Kramaric gesetzt. Viel Platz für andere Spieler gibt es nicht. Vor allem die Talentriege um Umut Tohumcu, Hyryläinen und Florian Micheler könnten daher verliehen werden. Der immer noch fehlende Durchbruch von Finn Becker und die vielen Verletzungen von Dennis Geiger könnten sie zu Abgangskandidaten machen. Muhammed Damar hingegen hat kürzlich seinen Vertrag verlängert und wird wohl kommende Saison ein Teil des TSG-Kaders sein.
Die Bosse rund um Andreas Schicker müssen jetzt zeigen, was sie draufhaben: Es sollten mehr als zehn Spieler den Verein verlassen – und es fehlen noch punktuelle Verstärkung. Viel Arbeit für die TSG.