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Nur sechs Spieler haben 2016/17 weniger als 50 Punkte erreicht und kosten jetzt trotzdem über 5 Millionen. Sind Selke, Götze, Coman, Boateng, Bellarabi und Didavi das wert?
Davie Selke (Hertha BSC, Sturm, 5.560.000, 12 Punkte)
Weniger Punkte gab es in der letzten Saison für keinen Spieler, der jetzt jenseits des 5-Millionen-Marktwerts ist. Der Grund ist natürlich der Wechsel von Leipzig nach Berlin, wo Selke vom Bankdrücker zum vereinsinternen Rekordtransfer aufsteigt. Das garantiert zwar noch keine Punkte, der Stammplatz dürfte aber zumindest zu Beginn der Saison sicher sein.
Und eines muss man dem 22-Jährigen lassen: Wenn er gespielt hat, lieferte er eigentlich immer ab: Obwohl seine Gastspiel bei RB Leipzig als gescheitert gilt, traf er letzte Saison immerhin alle 109 Minuten. Fazit: Kaufen!
Mario Götze (Borussia Dortmund, Mittelfeld, 8.000.000, 28 Punkte)
Das große Thema Götze dürfte so manchen Comunio-Manager beschäftigen. Kommt er nach seiner Krankheit wieder in Top-Form? Knüpft er noch einmal an alte Leistungen an? Bleibt er mal länger verletzungsfrei? Das weiß wohl aktuell weder Borussia Dortmund noch der Spieler selbst. Werden die drei Fragen mit Ja beantwortet, sollte man die acht Millionen investieren, sofern man sie hat.
Zur Erinnerung: Götze hat bei diesem Spiel bereits 839 Punkte gesammelt – und das mit 25 Jahren. Castro, Kagawa und Dahoud heißen seine schärfsten Stammplatzkonkurrenten im Moment. Da kann man einem Spieler, der in 164 Bundesliga-Spielen an 95 Toren direkt beteiligt war, schon einmal zutrauen, sich durchzusetzen. Es bleibt aber natürlich ein Risiko.
Kingsley Coman (Bayern München, Sturm, 5.100.000, 44 Punkte)
Kingsley Coman sorgte in der Sommerpause für private Schlagzeilen, wurde sogar kurzzeitig festgenommen. Seine Frühform in den Testspielen ist dagegen aber schon sehr gut. Doch sind wir mal ehrlich: Hinter Robben, James und Ribery bleibt dem Franzosen, der außerdem in der Mannschaft wenig integriert ist, nur der Platz vier in der Hierarchie auf den Flügeln. Und da sind ein paar Jokereinsätze für einen Marktwert, der etwa Vedad Ibisevic ähnelt, doch recht wenig. Finger weg!
Jerome Boateng (Bayern München, Abwehr, 6.450.000, 32 Punkte)
Sicher, es gibt nicht viele Innenverteidiger auf der Welt, die besser sind, aber Boateng hat halt ständig mit diesen Blessuren zu kämpfen. Dass er nicht mit dem Bayern-Tross nach China geflogen ist, um an der Säbener Strasse fit zu werden, sollte insgesamt eher als positiv verbucht werden.
Dennoch ist Boateng aber auch kein Punktemonster bei Comunio: Nur in einer von zehn Spielzeiten erreichte er mehr als 100 Zähler. Ist er bei vollen Kräften, sollte er zwar klar den Vorzug vor dem ähnlich teuren Javi Martinez bekommen, hat man aber die Wahl zwischen Boateng und Nebenmann Hummels, geht die Empfehlung klar in Richtung des Ex-Dortmunders. Deutlich sicherer sollte man für dieses Budget aber mit Dortmunds Sokratis (unverwüstlich) oder Gladbachs Jannik Verstergaard (torgefährlich) fahren.
Karim Bellarabi (Bayer Leverkusen, Sturm, 6.210.000, 44 Punkte)
Vor einem Jahr noch Wunschtransfer von Ex-BVB-Coach Thomas Tuchel, jetzt ist bei Karim Bellarabi ordentlich Sand im Getriebe. Bei entsprechendem Angebot hätte ihn Bayer sogar ziehen lassen, doch Trainer Heiko Herrlich legte sein Veto ein. Für einen Spieler, der am Ende der letzten Saison nur auf der Bank saß und sich etwa mit Senkrechtstarter Kai Havertz um einen Stammplatz streiten muss, sind gut sechs Millionen dann doch recht viel. Ein sehr ähnlicher Spielertyp wie Andre Schürrle (letzte Saison 42 Punkte) ist aktuell für 2,5 Millionen weniger zu haben.
Daniel Didavi (VfL Wolfsburg, Mittelfeld, 6.420.000, 46 Punkte)
Bei Didavi bestehen genau zwei Risiken: Wie lange hält sein Knie? Und: Gerät seine Karriere, wie bei so vielen Spielern, in Wolfsburg ins Stocken? Nach den Eindrücken der letzten Tage muss man sich weder über das eine, noch über das andere Sorgen machen. Didavi ist aktuell Dreh- und Angelpunkt des Wolfsburger Spiels und sollte sich für den Posten des Zehners bereits einen deutlichen Vorsprung vor Yunus Malli erspielt haben.
Für gut sechs Millionen bekommt man hier mehr Torgefahr, als es ähnlich teure Spieler wie Jonas Hector (Köln) oder Nabil Benataleb (Schalke) ausstrahlen. Und wäre Didavi im letzten Jahr nicht nur bei 17 Spielen bewertet worden, hätte er die 100 am Ende wohl geknackt. Das kann sich lohnen!