Der Saisonstart verlief beim 1. FC Köln alles andere als rosig. Doch Trainer Stanislawski glaubte an sein Team – und führt es Richtung Bundesliga. Ein Schlüssel für die Aufstiegsträume der Kölner heißt Ujah.
Es werde eine schwierige Saison prophezeite nicht nur Köln-Trainer Holger Stanislawski vor der anstehenden Zweitligasaison. Die Mannschaft müsse neu zusammengestellt werden, ein Umbruch sei ob der prekären finanziellen Lage unumgänglich. Das Team des Bundesligaabsteigers wurde verjüngt und vor allem verbilligt. Genau die richtigen Rahmenbedingungen also für Stanislawski, der bekanntlich gut mit jungen Spielern umgehen kann und oft das Maximum aus seinen Mannschaften herauskitzelt. Zu Saisonbeginn war es aber eher ein maximales Desaster. Natürlich, die Kölner Verantwortlichen hatten den sofortigen Wiederaufstieg nicht als offizielles Ziel ausgegeben, aber nicht nur intern träumte man am Rhein von der schnellen Rückkehr in die Belle Etage. Aber das man nach fünf Spieltagen auf dem 16. Tabellenplatz stehen würde, damit hatte nun wirklich keiner gerechnet.
Dabei muss man sagen, so richtig schlecht haben die Kölner zu keinem Zeitpunkt der Saison gespielt. Aber man merkte der jungen Effzeh-Truppe an, dass ihnen einiges an Erfahrung, Abgezocktheit und einfach Glück fehlte. Dutzende gute Tormöglichkeiten wurden erspielt – und kläglich vergeben. So war es der Neuzugang Thomas Bröker, der lange Zeit alleiniger Torschützenkönig bei den Geißböcken war. Stanislawski vertraute allerdings weiter auf seine Spieler und verdeutlichte immer, dass man auf Dauer durch die gezeigten Leistungen auch Punkte einfahren werde. Er sollte Recht behalten.
Der Schlüssel zum Erfolg kommt aus Mainz
Am fünften Spieltag nahm der Ex-Pauli-Coach einen Wechsel in der Sturmspitze vor, der später zum Schlüsselpunkt werden sollte. Der glücklose Chong Tese musste aus der Mannschaft weichen. Für ihn rückte Anthony Ujah, eine Leihgabe vom 1. FSV Mainz, in die Startelf. Zunächst sollte auch Ujah keine Besserung bringen. Erst ab dem siebten Spieltag, als der 1. FC Köln nicht nur gut spielte, sondern auch endlich punktete, zeigte auch Ujah bessere Leistungen und bereitete den späten 2:1-Siegtreffer gegen den FSV Frankfurt vor. In den folgenden drei Spielen traf Ujah jeweils ein Mal. Durch diese starken Auftritte sammelte Ujah gehörig Punkte bei Comduo – drei, neun und sieben an der Zahl.
Inzwischen hat der 22-jährige Nigerianer sein Punktekonto auf 79 erhöht und einen Marktwert von über 5,7 Millionen Euro erreicht. Damit ist er der achtteuerste Spieler bei Comduo. Punktetechnisch rangiert er derzeit auf Platz 23. Neben dem alten Haudegen Kevin McKenna in der Abwehr und Keeper horn, liefert Ujah die meisten Punkte im Team von Stanislawski. Er glänzt nicht nur durch Tore (inzwischen elf an der Zahl), sondern vor allem durch seinen unermüdlichen Einsatz. Somit ist Ujah bei der Notenvergabe nicht ausschließlich abhängig von Treffern. Sein großer Einsatz zeigt sich auch in den Punkten, die Ujah im Schnitt pro Spiel macht: 3,59. Er ist ein solider Punktelieferant, der immer für eine positive Überraschung gut ist.
In den letzten beiden Spielen war Ujah der Matchwinner und erzielte jeweils einen Doppelpack. Sechs Punkte für zwei Tore plus Noten von 1,5 und 2 sorgten für Freude bei allen Comduo-Spielern, die den schnellen Angreifer in ihrer Elf hatten. Inzwischen ist Ujah auf Rang sieben der punktbesten Stürmer gekommen. Bei der konstant guten Form der Kölner Elf, ist allerdings noch Luft nach oben.
Schafft der Effzeh doch noch die Relegation?
Der äußerst schlechte Saisonstart ist in Köln schon lange vergessen. Inzwischen träumt man sogar wieder vom Aufstieg. Und dazu gibt es auch berechtigte Gründe. Köln spielt inzwischen konstant, fährt Siege ein und nutzt seine Torchancen. Die Mannschaft hat sich gefunden. Ujah ist im Sturm ein wichtiger Faktor, McKenna (mit 82 Punkten bester Kölner und drittbester Abwehrspieler der 2. Liga) spielt eine großartige Saison und auch der junge Torwart Horn ist mit 84 Punkten und einem Marktwert von 880.000 ein echtes Schnäppchen.
Wenn Köln morgen gegen den Aufsteiger Jahn Regensburg gewinnen sollte, und der 1. FC Kaiserslautern zeitgleich nicht über ein Unentschieden hinauskommt, schnappt sich Köln tatsächlich den dritten Tabellenplatz. Durch diese Konstellation vor Augen wird das junge Kölner Team noch hungriger auf den Sieg sein. Allen voran natürlich Anthony Ujah, der die 100er-Marke bei Comduo knacken möchte.