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Die Reaktionen der VfB-Fans auf den neuen Trainer Tayfun Korkut waren vernichtend. Doch der Coach krempelt die Mannschaft 180 Grad um und holt damit einen Punkt in Wolfsburg. Das sind die Gewinner und Verlierer.

Tayfun Korkut hat mit fünf neuen Spielern im Vergleich zum letzten Spiel von Hannes Wolf nicht nur die halbe Startelf ausgetauscht, er hat auch direkt mal das System verändert. Von der bevorzugten Dreierkette unter Wolf stellt Korkut auf das altbewährte 4-2-3-1 um mit einem taktischen Kniff: Christian Gentner, der Innbegriff eines Sechsers, agierte überraschend zentral hinter den Spitzen. Der Routinier konnte hier jedoch nicht die spielerischen Akzente setzen, die man als Zehner eigentlich braucht (-2 Punkte). Dennoch scheint Gentner in den Planungen von Korkut eine zentrale Rolle zu spielen.

Korkut setzt auf Erfahrung mit Ausnahme von Thommy

Grundsätzlich lässt sich klar beobachten: Korkut setzt im Abstiegskampf auf Erfahrung: Mit einer Ausnahme: Winter-Neuzugang Erik Thommy hat es direkt mal in die Startelf geschafft, gab dort einen ordentlichen Einstand auf Linksaußen (2 Punkte).

Die Top-Elf des 21. Spieltags

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Tor: Bernd Leno (Bayer 04 Leverkusen) - 6 Punkte | Bildquelle: Imago

Ansonsten aber gehören Routiniers wie Dennis Aogo und Andreas Beck zu den Gewinnern, die neu in die Mannschaft rückten. Den beiden Ex-Nationalspielern traut Korkut offensichtlich im Abstiegskampf mehr zu als den jungen Wilden. Aogo machte als Sechser (6 Punkte) seine Sache sehr ordentlich, Beck hingegen präsentierte sich als Rechtsverteidiger als klarer Schwachpunkt, verschuldete das 0:1.

Wolf-Transfers Burnic und Bruun Larsen verlieren

Als Gewinner dürfen sich außerdem der kompromisslose Santiago Ascacibar, Anastasios Donis sowie Orel Mangala sehen. Ascacibar und Donis kamen neu in die Startelf, Mangala wanderte unter Wolf in den letzten Wochen von der Bank zunehmend auf die Tribüne, wurde gegen Wolfsburg aber immerhin noch eingewechselt. Mit einem Marktwert von 290.000 lohnt es sich jetzt wieder, über den Ex-Dortmunder nachzudenken.

 A propos Ex-Dortmunder: Dzenis Burnic und Jacob Bruun Larsen, die beide schon in der U19 beim BVB mit Hannes Wolf erfolgreich zusammenarbeiteten und auf Wunsch des Ex-Trainers nach Stuttgart geholt wurden, stehen jetzt entsprechend ohne Kredit da. Burnic rückte aus der Startelf auf die Bank, Bruun Larsen flog gleich ganz aus dem 18er-Kader.

Akolo schmort 90 Minuten auf der Bank

Neben Berkay Özcan, der das direkte Duell gegen Erik Thommy verloren hat, gehört vor allem Chadrac Akolo zu den Verlierern. Der Kongolese ist immerhin noch bester Stuttgarter Torschütze der laufenden Saison und spielte eine herausragende Hinrunde, musste sich die Partie gegen Wolfsburg aber 90 Minuten lang von der Bank an ansehen. Für ihn spielte Donis auf Rechtsaußen.

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Marcin Kaminski wiederum wird Opfer der Systemumstellung. Bei einer Viererkette bleibt in der Innenverteidigung nur Platz für die gesetzten Timo Baumgartl und Benjamin Pavard: Nicht besser wird die Situation für ihn, wenn Holger Badstuber wieder zurückkehrt. Gut möglich, dass Pavard in den kommenden Spielen aber wieder rechts hinten spielt, da Beck keine Werbung in eigener Sache machen konnte. So wäre zentral wieder ein Posten frei.

 Was wird aus Ginczek?

Interessant ist auch die Stürmerfrage, denn Daniel Ginczek, derzeit nur Edeljoker, drängt sich förmlich für einen Startelf-Einsatz auf. Ob er mit einem ähnlichen Spielertypen wie Mario Gomez überhaupt zusammenspielen kann? In der zweiten Halbzeit funktionierte dieses Experiment zumindest gegen Wolfsburg ziemlich gut. Eine Doppelspitze ist also durchaus möglich bei Korkut. Weichen müsste dann wohl ein Spieler aus dem zentralen Mittelfeld.

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