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Beim 2:0-Sieg des VfB Stuttgart fehlte Angelo Stiller überraschend in der Startelf. Das hatte gute Gründe, die nicht nur mit der Doppelspitze Guirassy und Undav zusammenhängen. Aber wer muss raus, wenn alle fit sind?
Offensiver VfB Stuttgart siegt ohne Stiller
Als am Samstag die Aufstellung des VfB Stuttgart für das Topspiel beim SV Werder Bremen veröffentlicht wurde, rieben sich schon manche verwundert die Augen. Dass Serhou Guirassy und Deniz Undav erstmals von Beginn an zusammen stürmen würden, war angesichts ihrer herausragenden Torausbeute erwartbar. Nicht aber, dass ausgerechnet Angelo Stiller dafür auf die Bank musste.
Diese Maßnahme hatte aber gute Gründe, die nicht nur mit der Doppelspitze zusammenhängen. Stiller musste während der Trainingswoche kürzertreten und war noch nicht bei 100 Prozent Fitness. Hier wollte Trainer Sebastian Hoeneß wohl kein Risiko eingehen, zumal starke Alternativen bereitstanden.
Vor der Viererkette spielte Enzo Millot etwas tiefer als sonst an der Seite von Abräumer Atakan Karazor. Über den Flügel kamen Silas und Chris Führich, um die Doppelspitze Undav-Guirassy zu füttern. Nach dem Spiel lässt sich feststellen: Alle Mannschaftsteile funktionierten, auch die offensive Variante ohne den später eingewechselten Stiller ging auf.
Rückt Stiller wieder in die VfB-Startelf?
„Never change a winning team“ gilt für den VfB Stuttgart eher nicht. Trainer Sebastian Hoeneß variiert seine Mannschaft gerne, und tut das mit Erfolg. Das heißt, dass Angelo Stiller dem 13. Spieltag wohl kaum zum Opfer fallen wird. Insbesondere auch wegen der nächsten Gegner.
Bis zur Winterpause haben die Schwaben ein strammes Programm vor sich. Bayer Leverkusen und der FC Bayern München sind die nächsten Gegner, bevor es am Mittwoch vor Weihnachten gegen den FC Augsburg geht. Keine Frage: Stiller wird als Spielgestalter neben Atakan Karazor auf der Doppelsechs gebraucht. Es wäre schon eine enorme Überraschung, wenn wir ihn in den nächsten beiden Spielen wieder auf der Bank sähen, sofern er dann bei voller Fitness ist.
Wer muss für weichen, wenn alle fit sind?
Nun kann Angelo Stiller natürlich nicht von Beginn an spielen, ohne dass jemand aus der Startelf des 13. Spieltags weichen muss. Der ehemalige Hoffenheimer wird zunächst einmal die Position von Enzo Millot an der Seite von Karazor übernehmen. Dann stellt sich die Frage, ob Millot zum Joker wird oder einer der Offensiven weichen muss.
Chris Führich ist dabei sicher gesetzt, auch an Serhou Guirassy führt natürlich kein Weg vorbei. Dass Deniz Undav angesichts seiner aktuellen Form wieder zum Joker wird, ist kaum vermittelbar, obwohl ein 4-2-3-1-System für den VfB Stuttgart bislang sehr erfolgreich war. Gerade gegen Top-Gegner ist es nicht die schlechteste Idee, nicht übermäßig offensiv zu starten und einen Stürmer von der Bank nachlegen zu können.
Eine andere Option ist es, Millot auf eine Halbposition im 4-2-2-2-System zu setzen – dann müsste Silas raus. Zwar fühlt sich Millot im Zentrum am wohlsten, seine Vielseitigkeit erlaubt ihm aber auch, als Spielmacher von halbrechts zu kommen. Hier könnte er sich auch mit Undav abwechseln.
Denkbar wäre zudem eine Dreierkette. Diese könnten Rouault, Anton und Zagadou bilden, Josha Vagnoman mit Chris Führich die Schiene übernehmen, Karazor und Stiller die Doppelsechs. Enzo Millot würde auf der Zehn hinter Undav und Guirassy agieren. Auch in dieser Variante wäre es Silas, der zunächst auf die Bank müsste.
In jedem Fall hat Trainer Sebastian Hoeneß einige mögliche Varianten der Rotation zur Verfügung, die auch die Defensiv-Offensiv-Balance anpassen können. Rotation wird es auf jeden Fall geben, gegen Augsburg könnte es wieder offensiver werden. Comunio-Manager könnten vereinzelt ein bisschen frustriert sein, aber alle Anlagen werden auch durch Joker-Einsätze punkten können. Nach der Winterpause, wenn Guirassy und Silas beim Afrika-Cup verweilen, ist ein 4-2-3-1 mit Millot auf der Zehn, Leweling auf rechts und Undav im Sturm wohl wieder der Normalfall.