VfB Stuttgart: Neuzugang Fabian Rieder im Duell mit Florian Wirtz

Foto: © imago images / Langer
Das Überraschungsteam der vergangenen Saison hat sich in der Innenverteidigung sowie im offensiven Mittelfeld verstärkt. Welchen Einfluss können Fabian Rieder und Ramon Hendriks beim VfB Stuttgart haben?

Ramon Hendriks: Mehr als nur ein Kandidat für die Breite beim VfB Stuttgart?

Abwehr, Comunio-Marktwert 2.550.000, kommt von Feyenoord Rotterdam

Position und bisherige Karriere: Ramon Hendriks ist ein defensivstarker Spieler, der sich in der Abwehr auf mehreren Positionen wohlfühlt, dabei aber vor allem das Profil des gewechselten Hiroki Ito ausfüllt: Hendriks ist gelernter Innenverteidiger mit einem starken linken Fuß, spielt aber auch als Linksverteidiger oder als linker Flügelspieler vor einer Dreierkette. In der abgelaufenen Saison war er aber vor allem zentral im Einsatz – jedoch nicht bei Feyenoord Rotterdam, von wo er offiziell nach Stuttgart wechselt.

Denn der neue Abwehrmann des VfB war in jungen Jahren schon viel unterwegs. Er schloss sich 2017, im Alter von 16 Jahren, der Jugend von Feyenoord an und kämpfte sich dort nach oben. Für den niederländischen Topklub kam er aber nur elfmal zum Einsatz. Seine Spielpraxis auf Profiniveau sammelte er über Leihen zum NAC Breda, FC Utrecht und zuletzt Vitesse Arnheim. Nun wechselt er zum VfB Stuttgart.

Situation: Mit Hiroki ito hat den VfB Stuttgart ein klarer Stammspieler verlassen – bedeutet das, dass Hendriks sofort in diese Rolle schlüpfen wird? Voraussichtlich nicht. Der bald 23-Jährige ist vor allem als Option für die Breite und Talent für die Zukunft gedacht. Dan-Axel Zagadou wird nach seiner Verletzungspause in der Vorbereitung wieder zum Team stoßen und dürfte nach der starken Hinrunde 23/24 einen Stammplatz-Anspruch haben. Zudem holte der VfB mit Jeff Chabot auch einen klaren Stammspieler für die linke Innenverteidiger-Position. Mit Anthony Rouault und Leonidas Stergiou wurden zudem zwei talentierte Innenverteidiger aus der vergangenen Saison fest verpflichtet. Hendriks startet also definitiv in der Rolle aus Herausforderer. Auch auf der Linksverteidiger-Position ist er wohl nur die Nummer drei – zu Stammspieler Maximilian Mittelstädt wurde Frans Krätzig als Backup vom FC Bayern ausgeliehen.

Marktwert und Entwicklung: Ramon Hendriks stieg mit zwei Millionen in den Comunio-Markt ein – und der Anstieg hielt nicht lange. Bei all der Konkurrenz im VfB-Trikot wird sich seine Spielzeit in Grenzen halten, weshalb knapp über 2,5 Millionen der Peak erreicht wurde. Der Marktwert dürfte zeitnah unter die eine Million fallen, sollte er sich in der Vorbereitung nicht überraschend zum Stammspieler hochkämpfen.

 

Mit Fabian Rieder bekommt der VfB Stuttgart einen neuen Spielmacher

Mittelfeld, Comunio-Marktwert 6.880.000, ausgeliehen von Stade Rennes

Position und bisherige Karriere: Mit gerade einmal 22 Jahren hat Fabian Rieder noch nicht allzu viele Klubs gesehen – und doch spielt er bei der Schweizer Nationalmannschaft gerade eine wichtige Rolle als EM-Held. Mit 15 Jahren wechselte er in die Jugend der BSC Young Boys und durchlief dort die Jugendteams und spielte sich in die Profimannschaft. Beim Spitzenklub aus Bern überzeugte er viele Scouts und war im Sommer 2023 sehr begehrt, auch Borussia Mönchengladbach soll lange interessiert gewesen sein. Am Ende wechselte er für kolportierte 15 Millionen Euro in die französische Ligue 1 zu Stade Rennes. In der großen Liga fand sich Rieder jedoch nicht so schnell zurecht und kam nur auf 15 Einsätze in der Liga mit 354 Spielminuten. Beim VfB Stuttgart soll nun der nächste Anlauf auf der großen Bühne gelingen. Dass er es kann, zeigt der EM-Erfolg.

Rieder ist ein Kreativspieler im offensiven Mittelfeld. In der Stuttgarter Grundformation 4-2-3-1 dürfte er vor allem ein Kandidat für die Zehner-Position sein. Er bespielt gerne das Zentrum und die Halbräume. In einem 4-2-2-2 mit Doppelspitze oder einem 3-4-2-1 könnte er aber auch auf einer Halbposition, d.h. eigentlich einer Flügelrolle, auflaufen. Da ist er Enzo Millot sehr ähnlich. Wie der Franzose kann auch Rieder tiefer im Mittelfeld spielen, ist dort jedoch eine extrem offensive Besetzung. Er ist kein natürlicher Sechser.

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Situation: Sebastian Hoeneß hat gezeigt, dass er gerne seine Formationen wechselt – und so ist nicht nur die Stürmer-Frage entscheidend dafür, auf welcher Position Rieder um einen Platz konkurriert. Die Rolle ist allerdings klar: Er soll der offensive Kreativspieler sein. Der Mann für den letzten Pass und die Aktionen in Richtung Strafraum. Damit ist Durchstarter Enzo Millot der klare Konkurrent – bleibt der Franzose beim VfB, wird es für Rieder schwer, sofort in die Startelf zu kommen. Auch Wooyeong Jeong besetzt ein ähnliches Positionsprofil wie Rieder. Es ist jedoch vorstellbar, dass ein Wechsel von Linksaußen Chris Führich dazu führt, dass der VfB entweder vermehrt ein 3-4-2-1 spielt, wo Rieder neben Millot starten könnte – oder der Konkurrent sogar fest auf Linksaußen ausweicht, wodurch Rieder zentral starten dürfte.

Marktwert und Entwicklung: Rieder startete beim VfB Stuttgart mit einem Marktwert von fünf Millionen. Anders als bei Kollege Hendriks ging es zunächst steil bergauf bis zu 6,88 Millionen. Dort stagnierte sein Wert nun das erste Mal wieder. Ein Grund dafür könnte sein, dass der BVB angeblich nicht mehr an einem Führich-Transfer interessiert ist, was die offensiven Stammplätze beim VfB als besetzt markiert. Die Vorbereitung dürfte darüber entscheiden, ob sein Wert sogar nochmal höher geht – oder ob er sich bei zwei bis drei Millionen einpendelt.