Tayfun Korkut führte den VfB Stuttgart auf Platz sieben

Foto: © imago / De Fodi
Vom Abstiegskampf beinahe nach Europa. Tayfun Korkut schaffte mit dem VfB Stuttgart in der vergangenen Saison den 180-Grad-Turnaround. Können die Schwaben 2018/2019 darauf aufbauen? Die Vor-Vorschau.

Spieler der Saison: Benjamin Pavard. Der Franzose feierte in der vergangenen Spielzeit seine Premiere in der 1. Bundesliga – und spielte überragend auf, Der gerade erst frisch gebackene 22-Jährige war aus der Mannschaft der Schwaben nicht wegzudenken und spielte alle 34 Saisonspiele durch. Zwischenzeitlich musste er rechts hinten aushelfen, seine Stammposition stellte aber ganz klar die Innenverteidigung dar. Mit 119 Zählern zählte Pavard auch bei Comunio zu den besten Verteidigern der Saison. Die Belohnung für die starke Saison: Pavard fährt mit der französischen Nationalmannschaft nach Russland.

Enttäuschung der Saison: Dzenis Burnic. Als großes Talent gepriesen, kam der Mittelfeld-Allrounder an den Neckar und sollte dort unter seinem ehemaligen Trainer Hannes Wolf den nächsten Schritt in seiner Entwicklung tätigen. Burnic erwischte jedoch einen Albtraum-Start: In seinem ersten Pflichtspiel musste er im DFB-Pokal hinten links aushelfen – und hätte den VfB fast zum Pokalaus gepatzt. Von da an bekam er kaum ein Bein auf den Boden. Am 11. Spieltag flog er sehr unglücklich vom Platz, unter dem neuen Trainer Tayfun Korkut spielte er dann gar keine Rolle mehr. Bei Comunio beendete er die Saison mit 5 Punkten. Ein Jahr zum Vergessen.

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Platz 9: Mario Gomez (6,92)

Mögliche Probleme: Michael Reschke präsentierte direkt nach dem Saisonende fünf Neuzugänge und ging dabei die meisten Problemzonen proaktiv an. Mit Paolo Maffeo und Borna Sosa stoßen zwei junge Außenverteidiger zum VfB, die für mehr Tiefe sorgen. Die Verpflichtung von Marc-Oliver Kempf macht einen Abgang von Holger Badstuber obendrein verschmerzbar. Fehlen tun jetzt wohl noch ein weiterer Sechser, da Orel Mangala aktuell die einzige echte Alternative zu Santiago Ascacibar und Dennis Aogo darstellt sowie ein weiterer Angreifer. Einen echten Ersatz für Mario Gomez und Daniel Ginczek hat der VfB nicht. Vor allem im Falle Ginczek könnte dieser aber gut tun.

Mögliche Überraschung: Orel Mangala kam im vergangenen Sommer ebenfalls von Borussia Dortmund und stand anfangs ein wenig im Schatten vom bekannteren Burnic. Während dieser aber mehr und mehr abtauchte, hinterließ Mangala bei seinen Kurzeinsätzen aber zumindest einen soliden Eindruck. Meist sollte der 20-Jährige Siege oder Punkte mit über die Zeit bringen, am letzten Spieltag gegen die Bayern durfte er aufgrund von Personalnot sogar von Beginn an ran und durchspielen – und lieferte eine starke Leistung ab! Gelingt Mangala der nächste Schritt in seiner Entwicklung, könnte er Dennis Aogo in der kommenden Saison auf der Sechs verdrängen.

Youngster to watch: David Kopacz. Nach Burnic, Mangala und Jacob Bruun Larsen kommt in diesem Sommer „nur“ ein Dortmunder Talent nach Stuttgart. Kopacz gilt als variabel einsetzbarer Offensivspieler, der in der Bundesliga West der A-Junioren in 23 Spielen 7 Tore und 3 Vorlagen liefern konnte. Nach Aussagen von Reschke soll Kopacz sofort ein Kandidat für die 1. Mannschaft in Stuttgart sein. Mit Erik Thommy, Anastasios Donis und Chadrac Akolo ist die Konkurrenz groß – aber Thommy überraschte in der letzten Saison ja selbst alle Beobachter. Kopacz ist ein Longshot, mit einer guten Vorbereitung könnte er es aber auf Überraschungs-Einsätze bringen.

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Gerüchteküche: Durch seine Blitz-Transfers, von denen vorab auch nur zwei (Sosa und Kempf) durchgesickert waren, hat Reschke vielen Gerüchten bereits den Wind aus den Segeln genommen. Dass die Stuttgarter an Sebastian Rudy interessiert sind, gilt als klar. Allerdings scheint es unwahrscheinlich, dass der Ex-VfBler den FC Bayern nach nur einer Saison schon wieder verlässt. Bei den Gerüchten um Abgänge scheint die Sache etwas klarer: Holger Badstuber wird Stuttgart wohl in Richtung eines Champions-League-Teilnehmers verlassen, Benjamin Pavard soll zwar bleiben, bei einem unmoralischen Angebot könnten die Schwaben allerdings schwach werden. An Daniel Ginczek soll der VfL Wolfsburg großes Interesse zeigen.

Zugänge: Paolo Maffeo (Manchester City), Borna Sosa (Dinamo Zagreb), Roberto Massimo (Arminia Bielefeld, direkt wieder verliehen), Dennis Kopacz (Borussia Dortmund), Marc-Oliver Kempf (SC Freiburg)

Abgänge: Jean Zimmer (Fortuna Düsseldorf), Ailton (Leihe, SC Braga)

Sommerfahrplan: 13. Juli: Testspiel gegen den SSV Reutlingen, 18. Juli: Testspiel gegen den FV Illertissen, 21. Juli: Testspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach, 25. Juli: Testspiel gegen den SV Sandhausen. 27. Juli – 3. August: Trainingslager in Grassau am Chiemsee.

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