Die Top-Elf des 31. Spieltags ist extrem vielseitig – so finden sich Kapitäne, No-Names, aktuelle Stars und auch jene, deren beste Tage schon vorüber schienen, in der Mannschaft.

Der missverstandene Kapitän

Bis vor wenigen Wochen lief die Rückrunde für den 1. FC Nürnberg fast perfekt, doch seit der Derbyniederlage gegen den Absteiger aus Fürth ist die Stimmung beim Club sehr gereizt. Die von den Fans erhoffte Reaktion beim Spiel in Hoffenheim blieb über weite Strecken aus. Die brüchige, aufgrund von Ausfällen neu formierte Abwehr lud die TSG zu vielen Chancen ein. Dass Nürnberg nicht noch höher als 2:1 verlor, lag vor allem an Kapitän Raphael Schäfer. Dessen Paraden hielten den Club lange im Spiel, doch belohnt wurde er dafür nur von Sportal mit der Note 2. Selbst die eigenen Fans sind auf den Routinier nicht mehr sonderlich gut zu sprechen, da sie der Meinung sind, er habe die Blamage gegen Fürth kleingeredet. Zum Trost findet Schäfer wenigstens hier einen Platz in der Elf der Woche.

Drei Gewinner der Woche

Ein Grund dafür, dass Raphael Schäfer so viel zu tun hatte, war der stark aufspielende Hoffenheimer Fabian Johnson. Sein Coach Markus Gisdol ließ den US-Amerikaner auf der für ihn ungewohnten Position im linken Mittelfeld agieren – ein Volltreffer. Sein Gegenspieler Timothy Chandler hatte viele Male das Nachsehen, und so konnte Johnson offensiv einiges bewerkstelligen; unter anderem die Vorlage zum 1:0 durch Tobias Weis. Johnson war an einigen Chancen beteiligt und damit einer der wichtigsten Akteure des Spiels. Da er auch nach hinten gewohnt gut mitarbeitete, erhielt er die Note 2 und damit acht Punkte bei Comunio.

Ein weiterer Gewinner der Woche stand eigentlich schon am Dienstag als solcher fest. Jerome Boateng hatte sich durch seine starken Leistungen zuletzt einen Platz in der Startelf im Spiel gegen Barcelona erarbeitet. Dass sein Konkurrent um diesen Platz, der Belgier Daniel van Buyten, nicht so schnell und wendig ist wie Boateng, dürfte hierbei mit ausschlaggebend gewesen sein. Der deutsche Nationalspieler lieferte allerdings nicht nur gegen Barcelona eine tadellose Leistung ab, sondern auch vier Tage später im Spiel gegen Freiburg. So sorgte er mit dafür, dass sein Team mit 1:0 gewann und damit vorzeitig den Punkterekord des BVB aus der letzten Saison knackte. Boateng war nicht nur der einzige Spieler, den Jupp Heynckes in beiden Spielen der letzten Woche von Beginn an spielen ließ; er ist auch der einzige Akteur, der sowohl in dieser, als auch in der letzten Elf des Tages zu finden ist. Note 2,5.

Obwohl es zu Beginn des gestrigen Spiels für die königsblauen Schalker nicht gut aussah, schaffte es das Team, das möglicherweise nächste Saison von Stefan Effenberg trainiert wird, zu einem am Ende geradezu sorglosen 4:1-Sieg über den direkten Konkurrenten aus Hamburg. Dass die Abwehr nach dem 0:1 durch Marcell Jansen gut stand und nicht mehr viel zuließ, war auch ein Verdienst von Kapitän Benedikt Höwedes, der einmal mehr eine starke Leistung in der Innenverteidigung zeigte. Ebenso wie Boateng erhielt auch er die Note 2,5 und zog mit seinen sechs Punkten in der Comunio-Elf des Spieltags ein.

Ein Hauch von Champions League

Der Einzug in die Champions League ist ein erklärtes langfristiges Ziel des VfL Wolfsburg, das dieser in jeder Transferperiode durch besonders starke Aktivität untermauert. Dass der Meister von 2009 auch dort hingehört, zeigte das Team von Dieter Hecking in dieser Saison nur selten, doch der brasilianische Spielmacher Diego konnte schon einige Male unter Beweis stellen, dass er die Klasse dazu hat. So auch im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach – das Team, das in der letzten Saison noch den Champions-League-Qualifikations-Platz erreichen konnte und auch in dieser Saison noch Hoffnung darauf hat. Dieser Hoffnung wurde durch den starken Auftritt der Wölfe, insbesondere des Torschützen Diego, ein Dämpfer versetzt. Gladbach hat nun fünf Punkte Rückstand auf Platz vier – ebenso viel wie der VfL auf den zur Teilnahme an der Europa League berechtigenden sechsten Rang. Bei weiteren Patzern der Konkurrenz kann das Team um Diego (Note 1,5 – 14 Punkte) möglicherweise doch noch einen Platz im oberen Tabellendrittel erreichen – die Wölfe spielen noch gegen die direkten Konkurrenten Hamburg und Frankfurt sowie den Tabellenzweiten aus Dortmund.

Dieser hat nach dem überragenden Auftritt gegen Real Madrid ebenso wie der FC Bayern gleich zehn Spieler aus der Startelf genommen – und agierte ebenso erfolgreich wie der deutsche Rekordmeister. Durch die Rotation ergab sich eine Chance für den Rückkehrer Nuri Sahin, der diese eindrucksvoll nutzte. Stets anspielbar im Mittelfeld, glänzte er nicht nur durch ein Traumtor aus 31,5 Metern, sondern auch durch eine tolle Vorlage für Jakub Blaszczykowski zum zwischenzeitlichen 2:0. Die B-Elf des BVB gewann am Ende mit 2:1 und verschärfte damit die Abstiegssorgen von Gegner Fortuna Düsseldorf, die nun, punktgeich mit Augsburg, ihren Vorsprung auf den Relegationsplatz eingebüßt haben. Sahin erhielt für seine Leistung die Note 2 und damit zwölf Punkte für sein Comunio-Konto – dementsprechend stieg sein Marktwert nun wieder auf 11,5 Millionen an.

Auch ein „Joker“ hat es in diese Elf geschafft: Der Pole Jakub Blaszczykowski wurde nach seinem starken Auftritt in Madrid fast 70 Minuten lang geschont, kam dann frisch von der Bank und erzielte nur etwa eine Minute später das 2:0 für Borussia Dortmund. Perfekt in Szene gesetzt von Nuri Sahin, schob „Kuba“ den Ball flach ein und sorgte damit für einen weiteren Sieg seiner Borussia. Nun gilt es für ihn, sich auf das Rückspiel in der Champions League vorzubereiten – am Dienstag trifft der BVB im Bernabeu auf ein Real Madrid, das seinen Fans eine magische Nacht bereiten möchte. Genug Selbstvertrauen dürfte der Pole auch ohne die zehn Punkte, die er dank der Note 2,5 eingefahren hat, gesammelt haben.

Von einem Spiel gegen Real Madrid träumt der 19-jährige Julian Draxler aus Gladbeck noch. Der Spielmacher des FC Schalke 04 möchte daher unbedingt mit seinem Klub die Champions-League-Qualifikation erreichen – diesem Ziel ist er mit dem starken Auftritt der Königsblauen im Heimspiel gegen den HSV einen großen Schritt näher gekommen. Zwar erzielte der Nationalspieler kein eigenes Tor, jedoch war er maßgeblich daran beteiligt, dass ein anderer mehrfach traf: Seinem Teamkollegen Klaas-Jan Huntelaar legte Draxler zwei Treffer auf. Die unsichere Abwehr des HSV kam mit dem quirligen Offensivmann nicht zurecht. Dadurch, dass Draxler (Note 1,5) nach dem Spiel beteuerte, nicht zum großen Rivalen aus Dortmund wechseln zu wollen, dürfte er weitere Sympathien bei seinen Fans eingefahren haben. Ob er zu einem anderen Team wechseln wird, ließ das Talent jedoch offen – mit Sicherheit spielt dabei das Erreichen eines Champions-League-Platzes eine große Rolle.

Um einen Champions-League-Platz wollte vor der Saison auch das ambitionierte Team um Spielgestalter Sejad Salihovic kämpfen. Drei Trainer- und zwei Managerwechsel später befindet sich 1899 Hoffenheim mitten im Abstiegskampf und Salihovic vor dem Absprung. Der Vertrag des Bosniers läuft am 30. Juni aus und die meisten rechnen damit, dass er selbst im Falle eines Klassenerhalts das Team wechseln wird. Dass er vorher noch den Abstieg der Blauen verhindern möchte, zeigte der Mittelfeldspieler beim 2:1-Sieg über den 1. FC Nürnberg, in dem er seine starke Leistung mit dem Kopfballtor zum 2:0 krönte. Die Note 2,5 und das Tor bescherten den Comunio-Usern, die ihn aufgestellt hatten, zehn Punkte. Im nächsten Spiel in Bremen kann Hoffenheim einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.

Matchwinner und Absteiger

Das Comeback des Wochenendes feierte ein Holländer. Drei Tore erzielte der amtierende Bundesliga-Torschützenkönig Klaas-Jan Huntelaar beim 4:1-Sieg gegen den Hamburger SV und sicherte seinem Team damit drei wichtige Punkte im Kampf um Platz vier. Sieben Wochen hatte der Torjäger gefehlt und zuvor hatte er in dieser Saison kaum überzeugen können. So sind die 21 Punkte, die er gestern einfuhr, sogar mehr als die insgesamt gesammelten Punkte in den 22 Spielen zuvor (nur 16 Punkte)! Huntelaar wurde selbstverständlich mit der Note 1 belohnt und ist damit der punktbeste Spieler dieses Bundesliga-Spieltags.

Trotz seines Doppelpacks war es ein trauriges Wochenende für den Fürther Stürmer Nikola Djurdjic. Sein Doppelpack konnte die unglückliche 2:3-Heimniederlage gegen Hannover und damit den nun besiegelten Abstieg seines Klubs nicht verhindern. Dabei hatte der Serbe in Lewandowski-Manier mit einer starken Aktion das 1:1 erzielt und nach einem Freistoß von Derbyheld Johannes Geis zum zwischenzeitlichen 2:2 eingeköpft. Doch am Ende reichte es für die klar überlegenen Fürther nicht zum ersten Heimsieg in der Bundesliga. Djurdjic selbst ist dennoch eine gute Anlage für Comunio-Spieler: Bei einem Marktwert von etwa einer Million und fünf Toren aus zwölf Rückrunden-Spielen ist er ein denkbar günstiger Backup!

Im Überblick

R. Schäfer (8P)

Johnson (8P) – Boateng (6P) – Höwedes (6P)

Diego (14P) – Sahin (12P) – Blaszczykowski (10P) – Draxler (10P) – Salihovic (10P)

Huntelaar (21P) – Djurdjic (14P)

Die Elf des Tages kommt insgesamt auf 119 Punkte und einen Marktwert von 65.880.000 Euro!